Bildergalerie und Essay
Leuchtende Lichter, Laternen, Lampions im Landkreis Miltenberg.

Martinsumzug in Miltenberg-Schippach am vergangenen Sonntagabend.  Foto Roland Schönmüller
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Der heilige Martin - europäische Persönlichkeit von Format und Symbolfigur des Teilens.

Landkreis Miltenberg. Wer einmal die leuchtenden Augen der Kinder gesehen hat, die an einem Martinsumzug teilgenommen haben,

wer erlebte, mit welcher Freude die Kleinen zuvor die bunten Lampions bastelten und

auch der Geschichte des Heiligen Martin lauschten,

der spürt, dass dieser Heilige ein ganz besonderer Freund der Kinder sein muss.

Patron der Reisenden.

Mehr als 1700 Jahre nach der Geburt des Heiligen Martin im heutigen Ungarn hat auch der Europarat ihn als europäische Persönlichkeit und historisch bedeutsame Symbolfigur des Teilens gewürdigt.

Seine Verbindung von asketischem Mönchtum und christlicher Glaubensverkündigung wurde zum Vorbild des abendländischen Ordenslebens.

 Noch heute gilt er als Patron der Reiter und Pferde,

der Haustiere und Hirten,

der Winzer

und Gastwirte sowie

aller Reisenden.

Martin wurde um das Jahr 316 geboren und erfuhr eine christliche Erziehung im oberitalienischen Pavia, der Heimatstadt seines Vaters.

Berühmte Mantelteilung.

Als Offizier erlebte der mutige und pflichtbewusste Soldat das bekannte Mantel-Wunder:

An einem eiskalten Winterabend ritt er auf ein Truppenlager in Amiens nördlich von Paris zu.

Hoch zu Ross inspizierte er die Wachen.

Am Stadttor sprach ihn ein halbbekleideter Bettler an und flehte um eine Gabe.

Martin hatte jedoch weder Geld noch Essen bei sich.

Er nahm seinen weiten Offiziersmantel und zerteilte ihn mit seinem Schwert in der Mitte.

Eine Hälfte warf Martin dann dem vor Kälte zitternden Bettler zu, damit dieser sich wenigstens ein wenig erwärmen konnte.

Die Legende erzählt, dass Martin in der folgenden Nacht Jesus Christus in dem Bettler erblickte, der mit der Hälfte seines Mantels bekleidet war und sprach: „Was du einem meiner geringsten Brüder tust, das tust du mir.“

Vom Einsiedler zum Bischof.

Nach diesem nachhaltigen Erlebnis ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen und nahm bald Abschied von der Armee.

Ein Jahr später wurde er zum Bischof von Tours gewählt und christianisierte die Landbevölkerung.

 

Martinsgans, Martinstrunk, Martinsmarkt.

Der 11. November – auch Martini genannt – ist der Gedächtnis- und Namenstag des Heiligen Martin von Tours.

Auf diesen Tag sind viele Bräuche des Herbstdankfestes übergegangen.

Der Martinstag war früher Markttag, er bezeichnet den Winteranfang und den (baldigen) Beginn des Advents.

Die Martinsgans war der kulinarische Höhepunkt der Martinsschmäuse vor der adventlichen Fastenzeit.

Gerne wird der heilige Martin als römischer Soldat zu Pferd,

seinem Mantel mit dem Schwert teilend,

zu seinen Füßen ein Bettler, auch als Bischof,

oft mit einer Gans abgebildet, die an die Legende erinnert,

nach der sich Martin nach seiner Bischofswahl in einer Höhle versteckte,

aber von dem Geschnatter einer Gans verraten wurde.

Schlemmerfest vor dem Winter-Fasten.

Der Martinstag ist heute in Mitteleuropa von vielfältigen Bräuchen geprägt: Dazu gehören das Martinsgans-Essen, der Martinszug und das Martinssingen.

Traditionelle Martinstag-Bräuche wurzeln im Beginn einer vierzigtägigen Fastenzeit vor Weihnachten.

Am letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit konnten die Menschen – analog zur Fastnacht – noch einmal kräftig schlemmen.

So wird noch heute im rheinischen Karneval die neue „Session“ am 11. 11. um 11 Uhr 11 ausgerufen.

Der Termin könnte mit den früher ausgelassenen Bräuchen des Martinstages zusammenhängen.

Leuchtende Lichter, Laternen, Lampions.

Martinsumzüge gibt es in vielen Regionen Süddeutschlands, auch bei uns.

Kinder ziehen in Umzügen zum Gedenken mit Lichtern, Laternen und Lampions durch die Straßen der Städte, Marktgemeinden und Dörfer.

Dabei werden traditionelle Martinslieder gesungen.

Begleitet werden sie mancherorts von einem auf einem Schimmel sitzenden und als römischer Soldat verkleideten Reiter, der mit  einem Mantel den Heiligen Martin darstellt.

Martinsgebäck und Martinsfeuer sind weitere Bräuche im süddeutschen Brauchtum.

Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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