Bei Jesus sein in Freud und Leid-
Palmsonntag läutet Karwoche ein

- Bei schönem Sonnenschein begann der Palmsonntagsgottesdienst am Engelsplatz
- Foto: Martin Winkler
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Er freue sich darüber, bei sonnigem Wetter den Palmsonntag mit den Gläubigen begehen zu können. Besonders begrüße er die Kinder des Kindergartens Maria Hilf, die fast hinter ihren schönen, bunten Palmbuschen verschwinden würden sowie seinen Mitbruder im priesterlichen Dienst, Tommy Reißig, der vor vier Jahren sein Pastoralpraktikum hier gemacht habe, sagte Pfarrer Jan Kölbel zum Auftakt des Gottesdienstes am Palmsonntag, 13.04.25, der traditionell am Engelsplatz vor der Klosterkirche begann. Mit dem Palmsonntag werde die Karwoche eröffnet, in der wir an das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu erinnerten. Zwar sei es ein festlicher, freudiger Tag, weil wir den Einzug Jesu in Jerusalem feierten; allerdings hörten wir im Gottesdienst auch die Leidensgeschichte Jesu. Die Menschen, die Jesus am Palmsonntag noch mit „Hosianna“ („hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn“) gehuldigt hätten, hätten nur wenige Tage später „ans Kreuz mit ihm“ gerufen. Freudige und traurige Seiten gehörten zum Leben dazu. Wir müssten uns die Frage stellen, wo wir eigentlich stünden. Seien wir nur bei Jesus, wenn alles glatt laufe und es uns gut gehe oder hielten wir auch zu Jesus in den Kreuzwegen des Lebens, d.h. zögen wir mit Jesus nur in Jerusalem ein oder begleiteten wir ihn nach Golgota zu seiner Kreuzigung? Der Glaube wolle uns unser ganzes Leben lang tragen und halten. In diesem Glauben wolle er nun die Palmzweige segnen, die viele Menschen zuhause hinter ein Kreuz steckten. Pfarrer Kölbel erbat den Segen Gottes für die Palmzweige als Zeichen des Lebens und des Sieges und besprengte sie mit Weihwasser. Er bat darum, dass wir am Ende unseres Weges gemeinsam mit Jesus in das himmlische Jerusalem gelangten. Nun lud er die Kinder ein, zur Verkündigung des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem mit ihren Palmzweigen nach vorne zu kommen. Bevor die Prozession zur Pfarrkirche St. Jakobus begann, sangen die Kindergartenkinder das Lied „Jesus soll unser König sein, Hosianna, Amen“. Auf dem Prozessionsweg wurde abwechselnd eine Strophe des Liedes „Singt dem König Freudenpsalmen“ gesungen und Anrufungen aus der Christuslitanei sowie das Vater Unser gebetet. Vor dem Einzug in die Kirche bedankte sich der Pfarrer bei der Stadtkapelle, die bis dahin die musikalische Begleitung übernommen hatte. In der Kirche wollten wir das Wort Gottes hören und das Mahl gemeinsam feiern. Nach der Lesung aus dem Buch Jesaja sangen die Schola Cantorum (Ltg. Michael Bailer) und die Gemeinde im Wechsel „Lob dir Christus, König und Erlöser“. Danach trugen Pfarrer Kölbel und zwei Lektorinnen die Leidensgeschichte Jesu nach dem Evangelisten Lukas vor. Hierdurch wurde die Ambivalenz des Palmsonntags besonders deutlich: Zuerst die große Freude über den Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem ihm die Menschen frenetisch zujubelten und schließlich das Leiden und der Tod Jesu am Kreuz. Am Ende des Gottesdienstes wünschte der Pfarrer allen eine gesegnete und besinnliche Karwoche.
Nina Reuling






Autor:Nina Reuling aus Miltenberg |
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