Bildergalerie und Essay
Ein Krokus kommt selten allein!
Reizvolle Vorfrühlingsboten sprießen jetzt aus dem auftauenden Boden.
Sie bilden die ersten Farbtupfer und versprechen sehr charmant, dass der (Vor-) Frühling vor der Türe steht.
Mutig präsentieren sich die Krokusse als bunte Kleckse nun bei uns in spätwinterlichen Gärten und Park-Anlagen.
Sie erschienenen in kleinen und großen Gruppen als zart violett, weiße, gelbe und blaue Hoffnungs-Boten nach der Devise „ Ein Krokus kommt selten allein“.
Die Krokusse sind eine Pflanzengattung der Schwertlilien-Gewächse. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet Safran als Hinweis auf den gelben Farbstoff und das aus den getrockneten Narben gewonnene Safrangewürz.
Es gibt rund 240 Krokus-Arten. Verbreitet sind sie vor allem im Orient, aber auch in Europa, in Nordafrika, sogar bis nach Westchina.
Krokusse gelten als sehr pflegeleicht. Einmal gesetzt blühen sie jahrelang und zuverlässig im Frühjahr und verbreiten sich über ihre Brutknollen.
Erste Triebspitzen kann man schon im Winter entdecken. Ab April ziehen sie sich wieder in ihr unterirdisches Versteck zurück; im Sommer sind unter der Erde verschwunden.
Wer Krokusse im Garten haben möchte, sollte sie zwischen September und Dezember im frostfreien Boden pflanzen, raten Garten-Experten.
Mit einem Pflanzstock oder „Unkraut“-Stecher sollte man Löcher in den Rasen oder in die Erde bohren. Zu beachten ist, dass die Löcher groß sein sollten, so groß, dass die Knolle zweimal so tief sitzen kann, wie Knolle dick ist.
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, zum Beispiel durch Bienen oder Hummeln.
Die wilden und botanischen Krokusse fanden in den letzten Jahren immer mehr Liebhaber bei Hausbesitzern, Gartenfans und bei den Stadtgärtnereien.
Ursprünglich prangten die jetzt bunten Blütenkelche nur in leuchtend gelber Farbe.
Manche erinnern an das alte Kinderlied:
- „Backe, backe, Kuchen, der Bäcker hat gerufen.
- Wer will guten Kuchen backen,
- der muss haben sieben Sachen:
- Butter und Schmalz,
- Eier und Salz,
- Milch und Mehl,
- Safran macht den Kuchen gel“.
Große und kleine Klappermäulchen wissen beim Singen wohl eher nicht, dass sie den Krokus mit dem arabischen Wort „Sa farar" - „gelbfärben“ besangen.
Aus Safran gewannen schon die alten Griechen die beliebte gelbe Farbe für ihre zu färbenden Prunkgewänder.
Aus gelbem Krokus produzierte man begehrte Gewürze für Getränke und Speisen. Das ist aber eine mühselige Arbeit.
Nach alter Überlieferung sindan die 100 000 Krokusblüten nötig, um zu einem Kilogramm Safran zu kommen.
Kulturgeschichtlich erzählt die klassische Mythologie von Krokos, einer Sagengestalt, die in die namengebende Pflanze verwandelt wurde.
Es war ein sterblicher Jüngling. Er wurde von den Göttern aufgrund seiner unglücklichen Liebe zur Nymphe Smilax in eine Pflanze verwandelt, den Krokus.
Tragisches Ende in der Welt der Sagen und Mythen, erfreuliche Augenweide beim aktuellen Spaziergang in Gärten, Parks und Rasenflächen.
Weitere Bilder folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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