Nach tödlichem Unfall Suche nach geeigneter Verkehrslösung
Der tödliche Unfall am 17. November auf der Kreisstraße MIL38 in Großwallstadt hatte auch in der Sitzung des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr am Dienstag ein Nachspiel. Der Ausschuss nahm einen Antrag von Kreisrat Andreas Adrian (Die Linke) zur Kenntnis, der sich für die Anlage einer Querungshilfe aussprach. Einen Beschluss hierzu traf das Gremium aber nicht, da es nicht in dessen Zuständigkeitsbereich gehört.
Der Antrag sei Angelegenheit der staatlichen Verkehrsbehörde, so der Landrat, der dem Kreistagsmitglied im Konsens mit dem Ausschuss dennoch die Gelegenheit geben wollte, sein Anliegen vorzutragen. Jens Marco Scherf nutze anschließend die Gelegenheit, über die rechtlichen Möglichkeiten zu sprechen.
Die Situation in Großwallstadt stellt sich so dar, dass an der Unfallstelle Tempo 70 gilt. Die Anordnung einer niedrigeren Geschwindigkeit – etwa Tempo 50 – wäre nur möglich, wenn es sich um eine Ortsstraße handelt. Das ist dort aber nicht der Fall, da die benachbarte Odenwaldstraße keine verkehrliche Beziehung zum gegenüberliegenden Gewerbegebiet besitzt. Die Stelle wird dennoch zum Queren der Kreisstraße genutzt, obwohl in einer Entfernung von 250 Metern zwei Übergangsmöglichkeiten bestehen.
Die Gemeinde Großwallstadt habe, wie Bürgermeister und Kreisrat Roland Eppig darstellte, schon häufiger um Prüfung gebeten, ob man das Ortsschild nicht versetzen und damit Tempo 50 anordnen könnte. Das aber, so Landrat Jens Marco Scherf, habe die Verkehrsbehörde aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht ermöglichen können. Die Unfallkommission habe sich laut Landrat die Unfallstelle sofort angeschaut und als erste Maßnahme in Absprache mit der Gemeinde die Aufstellung eines Bauzauns entlang der Kreisstraße veranlasst. Da das aber keine Dauerlösung sein kann, soll die Verkehrsbehörde nun prüfen, ob es nicht möglich ist, eine offizielle Wegbeziehung der Odenwaldstraße zum Gewerbegebiet herzustellen. Sollte das geschehen, gebe es Möglichkeiten, sichere Querungen zu ermöglichen. Nun müsse man erst einmal das Ergebnis dieser Prüfung abwarten. Danach sei die Gemeinde am Zug.
Wie Kreisbaumeister Andreas Wosnik sagte, werde der Landkreis Miltenberg seine Leistungsbeschreibung für eine Machbarkeitsstudie zur Potenzialanalyse des Güterverkehrs im Landkreis mit einer geplanten bayernweiten Studie seitens des Freistaats Bayern abgleichen. Damit müssten Daten nicht doppelt erhoben werden, so die Erkenntnis eines Gesprächs in München. Dort hatten der Landrat, der Landtagsabgeordnete Berthold Rüth, Amorbachs Bürgermeister Peter Schmitt und Kreisbaumeister Andreas Wosnik mit Ministerin Schreyer über die vom Landkreis geplante Machbarkeitsstudie gesprochen, für die man sich Unterstützung des Freistaats erhofft. Mit der gefundenen Lösung marschieren Freistaat und Landkreis nun gemeinsam voran. Laut Kreisbaumeister habe die Ministerin auch dem Vorschlag des Landrats, zur kurzfristigen Fahrplanstabilisierung der Westfrankenbahn einen zusätzlichen VT 642-Triebwagen bereitzustellen, offenbar bereits zugestimmt. Auf Anregung von Dr. Fahn, sollte auch der zweigleisige Ausbau im Rahmen der Studie als ein Lösungsansatz betrachtet werden.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Kreisbaumeister Andreas Wosnik Vergaben bekannt. So wurden die Lose für das Photovoltaik-Ausbauprogramm wie folgt vergeben: Landratsamt Miltenberg für 92.846 Euro, Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg für 100.208 Euro und Main-Limes-Realschule Obernburg für 77.134 Euro. Die Glasreinigungsarbeiten in den Landkreisliegenschaften bekam eine örtliche Firma für 137.201 Euro.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.