Ehrenabend des Landkreises Miltenberg 2024:
Hier am Bayerischen Untermain ist fast jeder zweite Erwachsene ehrenamtlich aktiv.
Das bürgerschaftliche Engagement ist unverzichtbar.
Elsenfeld. Landrat Jens Marco Scherf begrüßte am 18. September um 18 Uhr im Bürgerzentrum Elsenfeld zahlreiche Ehrengäste und Besucher.
Eingangs war das Musikstück „Can You Feel the Love Tonight“ (Musik by Elton John, arr. Elizabeth Louise) zu hören, wunderbar gespielt von Isabella Appel auf der Harfe.
Scherf: „Es ist eine Freude, so viele engagierte Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen hier versammelt zu sehen.“ Ziel sei es den Dank, die Anerkennung, die Wertschätzung für das Engagement zu spüren.
Für die weitere musikalische Umrahmung des Abends sorgten Isabella Appel, Veronika Appel und Rita Didelyte-Appel an Violine, Violoncello, Harfe und Klavier.
„Was für ein Menschenbild möchten wir in unserer Gesellschaft, in unserem Gemeinwesen, in unserem Staat haben?“ fragte anschließend der Landrat in seiner Ansprache.
Es gebe zwei entgegengesetzte Möglichkeiten hierzu: a) ein Menschenbild, in dem der Staat seinen Bürger:innen bis ins Detail alles vorschreibt und anordnet
oder b) ein Menschenbild, in dem wir den Menschen die Freiheit geben, Verantwortung zu übernehmen und damit selbst den Sinn dieser Freiheit zu stiften?
Sein Vorschlag: „Ich plädiere dringend für die Einigung auf die zweite Variante“, denn das, sei Grundlage unseres demokratischen und freiheitlichen Weltverständnisses:
„Der Mensch als ein nach eigenen Zielen und Werten strebendes, selbstbestimmtes Wesen! Alleine in der Selbstbestimmung in Freiheit soll der Mensch verbindlich gemacht werden.“
Der einstige Bundespräsident Joachim Gauck, verkörperte - nach Ansicht von Landrat Scherf - diesen Dreiklang:
- „die Selbstachtung des freien Menschen,
- den Respekt vor der Freiheit und
- die damit verbundene Bereitschaft zur Selbstbegrenzung“.
Bürgerschaftliches Engagement und seine Bedeutung
Landrat Scherf: „Es sind nun sieben Jahre vergangen, seit wir die Ehrenamtskarte des Freistaates Bayern im Landkreis eingeführt haben. Insgesamt wurden 4.328 Ehrenamtskarten vergeben.
Unter den Ehrenamtsinhaberinnen und -Inhabern sind 2.535 Engagierte mit der blauen und 1.777 mit der goldenen Ehrenamtskarte.
Egal ob blau oder golden, für die über 4.000 Ehrenamtskarten-Inhaber:innen aus 354 unterschiedlichen Einsatzstellen im caritativen, sozialen und kulturellen Bereich sowie im Rettungswesen haben wir inzwischen fast 200 Akzeptanzpartner*innen.
Damit liegen wir bayernweit im oberen Drittel. Unsere Zahlen können sich sehen lassen und wir können sagen, dass sich die Ehrenamtskarte sehr gut in unserem Landkreis etabliert hat.“
In Landkreis Miltenberg sei – so der Landrat - fast jeder zweite Erwachsene ehrenamtlich aktiv.
Scherf: „Darauf können wir stolz sein, dafür müssen wir dankbar sein! Das bürgerschaftliche Engagement ist unverzichtbar. Wie unverzichtbar und im wahrsten Sinn lebensnotwendig haben wir gerade in den letzten Jahren erlebt. “
Egal ob es die Bewältigung großer Krisen sei oder das Funktionieren unseres Gemeinwesens im Alltag - ohne Ehrenamtliche wäre unser Miteinander nicht in dieser guten Form denkbar, betonte der Landrat.
Beispiele des Engagements gebe es viele: in der Jugendarbeit, im Umweltschutz, in der Arbeit mit Senior*innen, in Sport, Kultur, der Arbeit mit Geflüchteten oder anderen Projekten.
Jens Marco Scherf: „Durch Ihre Tatkraft und Ihr Engagement schaffen Sie positive Veränderungen und inspirieren andere, Ihrem Beispiel zu folgen.
Sie alle geben Ihre Zeit und Ihre Energie, Ihr Know-How und Ihre Menschlichkeit, um anderen Menschen zu helfen.
Durch Ihre Arbeit schaffen Sie ein starkes Netzwerk des Zusammenhalts und der Unterstützung, das unseren Landkreis nachhaltig prägt.
Ihr Engagement hat weitreichende Auswirkungen. Sie verändern nicht nur das Leben derjenigen, die direkt von Ihrem Einsatz profitieren – Sie beeinflussen das gesamte soziale Gefüge unserer Region, denn diese Werte in unserer Gesellschaft sind – sie leben damit unsere Verfassung und zeigen, dass unsere Freiheit und etwas wert ist und welche Werte dies sind. “
Vor den Ehrungen und dem gemütlichen Beisammensein sprach Gerhard Rüth, Kreisverbandsvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, sein Grußwort und viele anerkennende Worte stellvertretend für die 32 Gemeinden und Städte des Landkreises Miltenberg.
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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