Klimaschutz in Deutschland
Hallo, Energiewende!
Die Energiewende ist ein aktuelles und viel diskutiertes Thema. Ihre Vor- und Nachteile sowie die vielen Details beschäftigen die Medien und Gespräche.
Vor dem Hintergrund dringender Herausforderungen wie dem Klimawandel, begrenzten fossilen Ressourcen und der Sicherheit der Energieversorgung steht eine Veränderung der Energieversorgung bevor. Die Nutzung erneuerbarer Energien und eine Steigerung der Energieeffizienz sollen anstelle von nuklearen und fossilen Brennstoffen vorangetrieben werden.
Klimaneutral bis 2050
Die Europäische Union hat das ambitionierte Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Dazu ist es notwendig, den CO2-Ausstoß in der EU bis 2030 um 55 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. Dies erfordert die Umsetzung einer Energiewende, um eine nachhaltige Energieversorgung in verschiedenen Sektoren zu ermöglichen.
Ende der Kernkraft-Ära in Deutschland
In Deutschland wurde am 15. April 2023 die Ära der Kernkraft für die Stromerzeugung beendet, als die letzten Anlagen Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 abgeschaltet wurden. Dieser Schritt basierte auf den weltweiten Erkenntnissen über den Betrieb von Kernkraftwerken und die Entsorgung radioaktiver Abfälle.
Erneuerbare Energien sind entscheidend
Erneuerbare Energien wie Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft und Biomasse, gewinnen in Zukunft immer mehr an Bedeutung. Sie zeichnen sich durch eine nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit und umweltfreundliche Eigenschaften aus. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und der Ausbau dieser Technologien sind entscheidend, um den steigenden Energiebedarf zu decken und die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.
Neue Energieinfrastruktur benötigt
Eine der größten Hürden besteht in der Umstellung der bestehenden Energieinfrastruktur, die über viele Jahrzehnte auf fossile Brennstoffe ausgelegt war. Die Einbindung dezentraler erneuerbarer Energien ins Stromnetz ist technisch und organisatorisch anspruchsvoll. Außerdem müssen die erneuerbaren Energien auf wetterbedingte Veränderungen reagieren, um eine stabile Stromversorgung sicherzustellen.
Die Rolle der Energieeffizienz
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien spielt die Energieeffizienz eine zentrale Rolle in der Energiewende. Durch eine effizientere Nutzung von Energie können wir den Verbrauch reduzieren und gleichzeitig unseren Lebensstandard aufrechterhalten. Dies erfordert beispielsweise die Förderung energieeffizienter Technologien und den bewussten Umgang mit Energie im Alltag.
Was machen eigentlich Klimaaktivisten?
Gegen die Folgen der globalen Erwärmung werden Gruppen von Klimaaktivisten in Deutschland seit einigen Jahren immer lauter. Vor allem die Gruppen „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ sorgen mit großen Streiks oder Protestaktionen für Aufmerksamkeit. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Gruppierungen stark voneinander. Die Aktivisten der "Letzten Generation" versuchen immer wieder, mit Straßenblockaden und Aktionen in Museen auf unbequeme Weise die Öffentlichkeit zu erreichen. Der Protest von „Fridays for Future“ hingegen entstand ursprünglich aus Schulstreiks, die mittlerweile in zwei bis drei jährliche Großstreiks übergegangen sind.
Jeder kann mitmachen!
Beim Energiesparen kann jeder mitmachen – Verbraucher, Unternehmen und Kommunen. Wie, das zeigt Ihnen auch die breit angelegte Informationsoffensive "Deutschland macht’s effizient", mit der das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland) informieren und mobilisieren möchte.
Privatpersonen können beispielsweise zu einer Veränderung beitragen, indem sie ihren Energieverbrauch reduzieren, umweltfreundliche Mobilität fördern, energiesparende Technologien verwenden und bewusst nachhaltige Produkte konsumieren. Auch politisches Engagement, Bewusstseinsbildung und persönliches Handeln sind wichtig, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
Am Untermain geht es voran
In der Region Untermain wird die Energiewende aktiv vorangetrieben. Die Planungen zur Gründung eines Kommunalen Energieunternehmens werden konkretisiert, um sicherzustellen, dass erneuerbare Energien in kommunaler Hand bleiben. Die Kreise Aschaffenburg und Miltenberg sowie die Stadt Aschaffenburg beraten derzeit über ihre Beteiligung an diesem Unternehmen, um eine optimale Vernetzung für die Energiewende in der Region zu gewährleisten.
Die Einnahmen aus dieser Zusammenarbeit sollen auch den Bürgern zugutekommen. Ein solches Unternehmen ermöglicht es, die Wertschöpfung im Bereich des Baus von Windkraftanlagen und Photovoltaikflächen auf kommunaler Ebene zu halten, anstatt sie an externe Großkonzerne abzugeben.
Wir haben Landrat Scherf zur Gründung des Regionalen Energiewerks Untermain befragt.
Was versprechen Sie sich von einem REW? Welchen Nutzen haben die LandkreisbürgerInnen dadurch?
„Mit der Gründung des Regionalen Energiewerks können wir im Landkreis Miltenberg die Energiewende in kommunaler Hand und damit in Eigenverantwortung gestalten.
Vorteil für uns alle ist, dass, egal ob Windkraftanlage oder PV-Anlage, wir vor Ort die notwendige Energie für unsere Privathaushalte ebenso wie Industrie und Gewerbe selbst erzeugen und auch der Profit vor Ort bleibt.
Unsere Gemeinden übernehmen gemeinsam mit den kommunalen Energieversorgern in vorbildlicher Weise die Verantwortung für eine regenerative, sichere und bezahlbare Energieversorgung der Zukunft in unserer Heimat.“
Jürgen Reinhard, Bürgermeister von Niedernberg und Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, informiert über den aktuellen Fortschritt bei der Gründung des REW:
„Aktuell haben wir die Zustimmung von 16 Kommunen und der Stadt Aschaffenburg erhalten. Viele behandeln das Thema erst noch. Bis nach der Sommerpause sollten alle Rückmeldungen vorliegen.“
Autor:Katja Bergmann aus Niedernberg |
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