Neun junge Frauen absolvieren „Talent und Verantwortung“

Die erfolgreichen Teilnehmerinnen des Programms „Talent und Verantwortung“ (vordere Reihe) mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (hintere Reihe).
  • Die erfolgreichen Teilnehmerinnen des Programms „Talent und Verantwortung“ (vordere Reihe) mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (hintere Reihe).
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Die Förderung von guten Mittel- und Realschülern hat sich der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft mit seinem Programm „Talent und Verantwortung“ auf die Fahnen geschrieben. Bereits zum fünften Mal konnten die Arbeitskreismitglieder und Landrat Jens Marco Scherf am Montag neun jungen Damen die Teilnahmeurkunden überreichen.

Im fast vollständig gefüllten großen Sitzungssaal konnten die Arbeitskreismitglieder zur Auszeichnungsfeier nicht nur die Schülerinnen begrüßen, sondern auch zahlreiche Eltern und Schulleiterinnen und Schulleiter. Dirk Elias hob in seiner Begrüßung die hohen Hürden hervor, die die Aspiranten erfüllen mussten: einen Zeugnisdurchschnitt besser als „gut“, dazu kein Fach schlechter als „ausreichend“, sowie ein Auswahlgespräch und auch das außerschulische Engagement sei eingeflossen. Die Teilnehmerinnen hätten interessante Veranstaltungen erlebt – „alles Dinge, die man im normalen täglichen Leben nicht kennenlernt“: einen Golfschnupperkurs mit Colin McDonald, Life-Kinetik mit Mathias Spielmann, einen Kochworkshop mit Hubert Kulczak, ein Kommunikationstraining an der Konventakademie Amorbach, einen Kunstworkshop mit Christiane Leuner, „Dinieren mit Manieren“ mit Christian Zink im Jagdhotel Rose sowie die Teilnahme an einer Kultur- oder Sportveranstaltung.

Landrat Jens Marco Scherf, für den die Übernahme der Schirmherrschaft von seinem Vorgänger Roland Schwing „Ehrensache“ war, bezeichnete das Programm als „wichtigen Baustein für die weitere Qualifizierung.“ Denn, so Scherf, zur Persönlichkeitsbildung gehörten mehr als Lesen, Rechnen und Schreiben. „Talent und Verantwortung“ sei auch gut für die Wirtschaft, denn „die Unternehmen im Landkreis benötigen Talente jeder Art.“ Scherf gratulierte den erfolgreichen Absolventinnen, forderte sie aber auch dazu auf, „ihre Talente und Fähigkeiten verantwortungsvoll einzusetzen und in die Gesellschaft einzubringen“.

Die Arbeitskreismitglieder Karin Passow und Thilo Berdami stellten das Hauptziel des Arbeitskreises dar – die Intensivierung des Austauschs zwischen Schulen und Unternehmen. Der Arbeitskreis biete eine direkte Plattform zum Austausch zwischen Schulen, Unternehmen und Institutionen, die sich mit Bildung, Ausbildung und Berufswahl befassen. Man wolle aber nicht nur Spitzenschüler fördern, sondern auch minderqualifizierte Schüler. Die Förderung der qualifizierten Berufsorientierung durch direkte Unterstützung von Schülern vor der Berufswahl gehöre zu den weiteren Aufgaben wie auch die Kontaktvermittlung zwischen Schülern und Unternehmen.

Dass sich ausschließlich Mädchen beworben haben, bedauerte Thilo Berdami außerordentlich. Viele Jungen hätten die Auswahlkriterien geschafft, sich aber offenbar nicht beworben, stimmte Silvia Dehner vom Arbeitskreis zu. Alle Bewerberinnen und Bewerber hätten auch Auswahlgespräche absolvieren müssen und die Gefahr, danach nicht zu den Auserwählten zu gehören, habe die Jungen wohl abgeschreckt. Mehrere Mädchen, die im Auswahlverfahren ganz knapp gescheitert waren, wurden unter großem Beifall mit Anerkennungsurkunden belohnt. „Alle Bewerberinnen lagen ganz knapp beieinander“, resümierte Silvia Dehner.

Für die Kursleiter zog Christian Zink eine erfreuliche Bilanz seiner Veranstaltung „Dinieren mit Manieren“. Die anfängliche Nervosität habe sich während und zwischen den vier Menü-Gängen schnell gelockert, freute er sich. Christiane Leuner, die den Kunst-Workshop leitete, entdeckte unter den jungen Frauen einige Talente. Sie beschrieb den schwierigen Weg von einer leeren Leinwand bis hin zu den Kunstwerken und sprach von einer „sehr hohen Reflektionsbereitschaft“ der Teilnehmerinnen. Unter anderem hatten die Frauen mit Leuner gemeinsam die Frage beantwortet, was nötig ist, um eine kreative Fragestellung zu lösen.

„Braucht es einen weiteren Casting-Wettbewerb wie „Talent und Verantwortung?“, fragte Schulrat Ulrich Wohlmuth und gab gleich die klare Antwort: „Ja, denn bei uns stehen nicht Dieter Bohlen oder Heidi Klum im Mittelpunkt, sondern die Teilnehmerinnen.“ In diesem Jahr sei eine „ganz besondere Truppe“ beisammen gewesen, blickte er zurück und hob die Sponsoren Konvent-Akademie, Life-Kinetik, Mainsite, Scheurich, Jagdhotel Rose, Raiffeisen-Volksbank Miltenberg, Sparkasse Miltenberg-Obernburg, Lions-Club und Alcon hervor, ohne die das Programm nicht möglich gewesen wäre. Auch die Eltern und Lehrer hätten großen Anteil am Erfolg des Programms. Besonders freute sich Wohlmuth, dass vier Teilnehmerinnen des letzten Programms bei der Bewirtung der Gäste nach der Veranstaltung halfen.

Landrat Jens Marco Scherf überreichte die Urkunden an die erfolgreichen Teilnehmerinnen des Programms Lea Schuster (Realschule Elsenfeld), Chiara Penning (Mittelschule Faulbach), Lena Kaletta (Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg), Sophia Lang (Theresia-Gerhardinger-Realschule Amorbach), Christina Tran (Georg-Keimel-Mittelschule Elsenfeld), Leonie Morgenthum (Dr.-Konrad-Wiegand-Mittelschule Klingenberg), Julia Greulich (Mittelschule Miltenberg), Evelyn Drabek (Mittelschule Wörth) und Nadine Ott (Main-Limes-Realschule Obernburg).

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der AG Showtime der Mittelschule Faulbach mit Lehrer Andreas Singer. Die Schülerinnen trugen das Lied „Sound Of Silence“ vor und tanzten zu Andreas Gabaliers „Hulapalu“ nach einer selbst entwickelten Choreographie. Dem offiziellen Teil schloss sich ein Empfang an, der Zeit für den gegenseitigen Austausch bot.

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