Bildergalerie und Essay.
Von der Dame ohne Hemd oder der nackten Jungfrau

Bewundernswert sind bei der Herbstzeitlose die mit verführerischen Farben leuchtenden Blüten.
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  • Bewundernswert sind bei der Herbstzeitlose die mit verführerischen Farben leuchtenden Blüten.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Lila-Blütenschönheit mit langem weißen Schwanenhals: die Herbstzeitlose.

Sie heißt in der Bretagne die „Dame ohne Hemd“ und im süddeutschen Raum nennt man sie treffend die „nackte Jungfrau“.

Sie ist tödlich giftig und steht eigentlich erst im Herbst, durch die Sommerhitze jetzt schon im August, auf feuchten Wiesen oder an sonnig-warmen Hängen tatsächlich ohne schützende Blätter da, fast nackt in einem hauchzarten-blass-lilafarbenen Blütenflor.

Es ist die vielen Wanderern bekannte Herbstzeitlose (lat.: Colchium autumnale) - eine relativ kleine, giftige und mehrjährige Blütenpflanze. Ihr Gift wird in der Medizin und bei der Pflanzenzucht angewendet.

Als letztes Liliengewächs blüht sie jetzt ab September, wenn die sonstigen Laubblätter fallen, sich ein meist milder Altweibersommer anbahnt und andere Pflanzen sich bereits auf die winterliche Ruhe einstellen.

Der Name Herbstzeitlose wie auch der Artname „autumnale“ (lat."autumnus" = Herbst) verweisen auf ihre späte Blütezeit in der dritten Jahreszeit.

Erinnerung an die Zauberin Medea

Der wissenschaftliche Gattungsname „Colchicum“ leitet sich hingegen von einer Landschaft am Schwarzen Meer ab, der Kolchis im heutigen Georgien.

Dort in Westasien und in Teilen des östlichen Mittelmeerraumes soll auch die Heimat der sagenhaften Zauberin Medea gewesen sein.

Vermutlich gab es einen Zusammenhang zwischen den Sagen um eine Giftmischerin und dem dortigen Vorkommen der Herbstzeitlosen-Art „Colchium variegatum“.

Poetische Namen

Andere deutsche Namen für die Herbstzeitlose sind etwa Giftkrokus, Herbstlilie, Hundsblume, Kuckuchsweck, Leichenblume, Teufelswurz, oder Winterhauch.

Tödliche Dosis

In all ihren Organen, besonders aber im Samen, kommt das Alkaloid und Zellgift Colchicin vor.

Etwa 20 Milligramm davon sind bereits für einen Erwachsenen eine tödliche Dosis. Vergiftungserscheinungen treten meist erst nach zwei bis sechs Stunden auf.

Symptome sind Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod zu Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen, häufig werden auch Nierenschädigungen beobachtet.
Fachleute sprechen von einer Sterblichkeit von 90 Prozent.

Gefahr für Kinder

Eine besondere Gefahr von Colchicin geht für Kinder aus.

Wenn die Kleinen in ländlichen Gegenden unterwegs sein, kann es in bestimmten Situationen riskant werden:

So zum Beispiel, wenn die Kids beim Einsammeln von Heu im beginnenden Herbst mit den dann blühenden Pflanzen leicht in Kontakt kommen.

Da schrillen gerade auch in Anbetracht der bereits bei Erwachsenen geringen tödlichen Dosis von Colchicin, die bei Kindern noch tiefer liegt, die Alarmglocken.

Es gibt übrigens Berichte über Vergiftungen durch die Milch von Ziegen und Schafen, die zuvor Herbstzeitlose gefressen haben sollen.

Aber nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene kann die Herbstzeitlose gefährlich sein: vor allem, wenn man ihre Zwiebeln mit Küchenzwiebeln verwechselt oder die Blätter mit Bärlauch oder anderen Wildsalat und so größere Mengen der giftigen Pflanze zu sich nimmt.

Gefährliche Verwechslungen

Des Weiteren ähnelt die Herbstzeitlose ziemlich stark einigen verbreiteten Zierpflanzen wie dem Krokus, was ebenfalls zu gefährlichen Verwechslungen führen kann.

Der echter Krokus ist keine Herbstzeitlose, aber er sieht ihr fast zum Verwechseln ähnlich, nur haben beide unterschiedliche Blüte-Zeiten: im Frühling der Krokus und die Herbstzeitlose eben in einer anderen, der dritten Jahreszeit.

„Der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen …“

Wenn sich andere Pflanzen bereits auf die kommende kalte Jahreszeit eingestellt haben, tupft die Herbstzeitlose einen letzten Farbengruß des Sommers auf die feuchten, grünen Wiesen.

Ein Gedicht beschreibt treffend die Stimmung der Herbstzeitlosen-Blüte:

„Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen, /
braune Blätter fallen müd’ vom Baum. /
Und der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen, /
mit dem Sommer flieht manch’ Jugendtraum.“

Hintergrund:


Ein letzter, sommerlich anmutender Farbengruß ist also die an sonnigen Hängen und auf nassen Wiesen blühende Herbstzeitlose (lateinisch Colchium autumnale).

Die Blume ist heutzutage noch weit verbreitet, blüht zwischen Ende August und Anfang Oktober. Das Liliengewächs wird fünf bis 30 cm groß.

Ihre Blüten sprießen erst im Herbst aus den Zwiebeln aus.

Während der Fruchtknoten sich im Boden befindet, umhüllen die tulpenartigen Blätter im Frühjahr die ganze Kapsel.

Später zeigt sich die sehr giftige Pflanze ohne Blätter, als „Dame ohne Hemd“ oder als „nackte Jungfrau“.

Bewundernswert sind bei der Herbstzeitlose die mit verführerischen Farben leuchtenden Blüten.

Die Herbstzeitlose kennt man auch unter auch anderen Namen kennt wie Giftkrokus, Herbstlilie, Hundsblume, Kuckuchsweck, Leichenblume, Teufelswurz oder Winterhauch.

„Nomen est omen“, der Name sagt gewissermaßen schon alles und mancher Leser erfreut sich zwar am Aussehen der Herbstzeitlose, erschrickt aber, wenn er Bezeichnungen wie Leichenblume oder Teufelswurz hört.

Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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