Bildergalerie und Essay.
„Dorothee - watet gerne durch den Schnee.“

"St. Dorothee / gibt den meisten Schnee."
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Patronin der Bräute, Blumengärtner, Bierbrauer, Bergleute

Gedenktag am sechsten Februar.

Der Winter ist noch nicht passé. Immer wieder wird Frost und Neuschnee gemeldet.

Alle Jahre wieder - auch im Februar.

Im Heiligenkalender steht am sechsten Februar eine fromme Gestalt - die heilige Dorothea.
Auf sie trifft die angekündigte „weiße Pracht“ in vielfacher Hinsicht in Form von zukunftsweisenden Vorhersagen zu.

So nehmen die Bauernregeln für diesen Februar-Tag Bezug zum Patrozinium, zum gegenwärtigen Wettergeschehen und kommenden Frühjahr sowie zur sommerlichen Getreide-Ernte.

  • "St. Dorothee / gibt den meisten Schnee."
  • "Dorothea mit einem Korb voll Rosen / lässt den Winter nochmals tosen.“
  • "Die Heilige"Dorothea feiert gern ein Winterfest, / hängt Girlanden aus Schnee in der Bäume Geäst.“
  • "Bringt Dorothee recht viel Schnee, / bringt der Sommer guten Klee.“
  • "Wärmt Dorothea mit Schnee die Saaten, / wird’s Korn vortrefflich im Sommer geraten“
  • "Streut Dorothea Schnee über Wald und Feld, / ist’s gut um unser täglich’ Brot bestellt;doch fehlt dem Acker die weiße Pracht, / sein Anblick den Bauer nicht glücklich macht.“
  • "Nach dem Dorotheentag / kein Schnee mehr gerne kommen mag.“
  • "Wenn Dorothea über Pfützen springt, / die Amsel erst im April wieder singt“.



Leben und Legende.

Dorothea lebte Ende des dritten Jahrhunderts in Caesarea in der Türkei (Kappadokien / Kleinasien) und starb um 305 als christliche Jungfrau und Märtyrerin. Sie wird noch heute in der römisch-katholischen sowie in der orthodoxen Kirche als Heilige verehrt.

Der heidnische Statthalter Apricius hielt um sie an. Sie wies ihn aber zurück, da sie die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen gelobt hatte. Es folgten vielfache Folter, ungerechte Verurteilung und grausamer Tod durch Enthauptung.

Legenden erzählen in der Vita Dorotheas von Wundern mit Rosen, Äpfeln und anderen Früchten. Auch der Blumenkorb gehört daher zu den Attributen der heiligen Dorothea in der christlichen Ikonographie.

Eines der kunstgeschichtlich wichtigsten Werke ist das Gemälde „Die Enthauptung der heiligen Dorothea“ von Hans Baldung Grien aus dem Jahre 1516, das sich in der Nationalgalerie Prag befindet.

„Virgines capitales“: die großen heiligen Jungfrauen.

Zusammen mit den drei heiligen Nothelferinnen Margareta von Antiochia, Katharina von Alexandria und Barbara von Nikomedien gehört die hl. Dorothea zur Gruppe der sogenannten „Virgines capitales“, der großen heiligen Jungfrauen.

Leidensgeschichte und Verehrung.

Noch heute ist die heilige Dorothea beliebte Patronin der Gärtner, Blumenhändler, Bierbrauer, Bergleute, Bräute, Wöchnerinnen und der Neuvermählten.

Die erste Marter mit "wallendem Öl" konnte Dorothea nichts anhaben: sie entstieg dem Kessel "als wie mit edlem Balsam gesalbt".

Nach neuer Bedrohung wurde sie neun Tage und Nächte ohne Nahrung in einen lichtlosen Kerker gesperrt: schöner als je zuvor trat sie aus ihm heraus.

Nach weiteren göttlichen Zeichen bekehrten sich viele Menschen.

Seit dem 14. Jahrhundert wurde die nur in ihrer lateinischen Fassung überlieferte Leidensgeschichte auch in zahlreichen deutschen Vers- und Prosafassungen überliefert und nahm ihre Verehrung hier großen Aufschwung.

Dorothea wird verehrt als Nothelferin und ist in der mittelalterlichen Kunst eine der beliebtesten Heiligen.

Verbreitet waren im Mittelalter besonders in Ostdeutschland Dorothea-Spiele.

In Eger - dem heutigen Cheb in Tschechien - ist seit 1455 bezeugt, dass Schulkinder am Dorothea-Tag öffentlich Dorothea-Lieder sangen und mit Körbchen von Blumen (Rosen) und Äpfeln beschenkt wurden - den bekannten Attributen der heiligen Dorothea.

Übrigens: Der Name Dorothea setzt sich aus den griechischen Wörtern δώρον doron für ‚Gabe‘, ‚Geschenk‘ und Θεα thea für ‚Göttin‘ zusammen und bedeutet daher Geschenk der Göttin oder Gottesgabe.

FRÜHLING DER HOFFNUNG

Vom 14. bis 16. Jahrhundert war die jungfräuliche heilige Dorothea ein beliebtes Motiv der Künstler für Bilder, die in der Winterzeit der Kriege, Krankheiten und Ängste den Frühling der Hoffnung zeigen sollten. Sie wurde zu Patronin der werdenden Blumen und aller Früchte, der Blumenhändler, Bierbrauer, Winzer und Obstbauern.

Weitere Bilder und Infos folgen.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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