Bildergalerie und Essay
Auf zum größten Volksfest am Bayerischen Untermain!
MMM - Kurz und bündig.
Wann ist die Miltenberger Michaelismesse (MMM) 2023?
Sie findet statt vom 25. August bis zum 3. September 2023.
Seit wann gibt es die MMM?
Die Ursprünge liegen im Mittelalter. Die Miltenberger Michaelismesse hat ihre historischen Wurzeln in der Verleihung eines besonderen Marktrechtes durch den damaligen deutschen Kaiser Karl IV.
Dadurch wurden die Stadt und ihre markante Lage als Handelsstadt am Main und Verkehrsknotenpunkt zu Wasser und zu Land enorm aufgewertet sowie weit und breit bekannt.
Was macht die MMM 2023 so attraktiv?
- Zehn Tage wird auf dem großen Gelände am Main gefeiert, gegessen, getrunken, geschunkelt, gebummelt und geschaut.
- Es wird nach Messe-Sonderangeboten gelugt und fleißig eingekauft.
- Intensiv werden Fahrgeschäfte wie Riesenrad, Karussell & Co. genutzt.
- Man trifft auf Verwandte, Freunde und Bekannte, knüpft neue Kontakte und freut sich über das traditionelle und moderne Outfit der Besucherinnen und Besucher.
- Festbier und (Franken-)wein sowie weitere kulinarische Spezialitäten locken außerdem zum längeren Verweilen.
Was ist das Besondere an der MMM 2023?
- Es gibt nicht nur ein Festzelt, einen Biergarten und ein Weinzelt,sondern auch eine Verkaufsmesse auf dem Markt- und Ausstellungsgelände sowie einen Vergnügungspark.
- Diverse Musikkapellen - nicht nur aus der Region - sorgen für eine zünftige Stimmung.
- Die meisten Messe-Besucher kommen aus dem Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
Was war einst ein besonderes Erlebnis bei der MMM?
Früher gab es hier am Main zum Abschluss ein effektvolles Brilliantfeuerwerk. Schon Wochen vorher überlegten jung und alt, wo zum Anschauen der beste Platz sei? Geheimtipps waren Plätze am Main, auf der Mildenburg, auf der alten Mainbrücke, am Greinberg oder vor dem Festzelt. Rund eine Viertelstunde dauerte das imposante Feuerwerk und zeichnete böllernd und krachend faszinierende Figuren in den abendlichen Himmel über dem Maintal.
Was denken jung und alt über die MMM?
Die Miltenberger Michelsmess‘ ist für Einheimische und Gäste aus nah und fern ein „Muss“, eine „Pflicht-Übung“, ein „High-Light“ im Jahr, pulsierendes Leben und vieles mehr.
Was sollte man bei der MMM 2023 auf keinen Fall versäumen?
- Hierzu gehören sicherlich die Bierprobe und ein ausführlicher Rundgang am ersten Messetag.
- Den farbenprächtigen Einzug zum Festplatz mit mehr als 30 Gruppen sollte man am Samstag, dem 26. August 2023, auch nicht verpassen.
- Zu Gast ist am darauffolgenden Montag am Marktplatz wieder das Landespolizeiorchester Hessen und präsentiert konzertante Musik.
- Auch (Polit-) Prominenz hat sich angesagt.
- Abwechslungsreich ist täglich das Programm im Festzelt und im Biergarten beim LechnerWirt mit attraktiver Unterhaltungsmusik aus der Region und mit bekannten bayerischen Partybands.
Wie kommt man zur MMM 2023?
- Es gibt zahlreiche, meist gebührenpflichtige Parkplätze an den Stadträndern von Miltenberg.
- Über preisgünstige Linienfahrten zur und von der Michaelismesse in Miltenberg vom 25. 08. Bis 3.9.2023 kann man sich im Internet oder im Programmheft erkundigen.
- Die Fahrpreise zwischen 1,50 € und vier Euro gelten pro Person für je eine Einzelfahrt. Kinder bis zum vollendeten fünften Lebensjahr fahren unentgeltlich.
- Kinder von sechs bis einschließlich 14 Jahren zahlen auf allen Strecken 1,50 Euro.
- Dies gilt täglich nur bis 22.00 Uhr.
Und sonst?
Natürlich sollten unbedingt vor oder nach dem Festbesuch das romantische Miltenberg mit seiner Altstadt, die Mildenburg, die beiden Museen, die drei Kirchen, gerne auch das Kloster Engelberg bei Großheubach auf dem Besucherprogramm stehen.
Der Landkreis Miltenberg, der Untermain, Spessart und Odenwald bieten nicht nur jetzt im August und September 2023 vielfältige Abwechslung, Geselligkeit und Erholung pur.
Fazit: Die Miltenberger Michaelismesse 2023 wird wieder ein beliebtes, sehr gut besuchtes Sommerziel vieler Menschen sein. Die Organisatoren und Anbieter bemühen sich seit Monaten um ein gelingendes, sicherlich wieder erfolgreich werdendes Volksfest.
Historischer Hintergrund: Nicht nur Markt am Main
Die zehntägige Michaelismesse Miltenberg zieht auch heuer wieder Tausende von Besuchern an
MILTENBERG. Auf zum größten Volksfest am am Bayerischen Untermain!
Unzählige Besucher - vor allem aus dem Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden auch heuer wieder in die beliebte Stadt am Main mit ihren derzeit rund 10 000 Einwohnern strömen.
Die Geschichte der romantischen Stadt am Main sei bunt und reich gesegnet an historischen Sehenswürdigkeiten und festlichen Ereignissen, die Miltenberg einzigartig erscheinen lassen. Erst recht gehöre die Mess’ dazu - das hört man immer wieder von Einheimischen und Gästen aus nah und fern.
Magnetisch anziehende Michaelismesse und Musik
Was die „Miltenberger Michelsmess", wie sie in der Region heißt, so attraktiv mache, sei der immer wieder gelingende Mix aus Vergnügungspark, gut geführtem Festzelt, Gewerbeausstellung und den seit Jahrhunderten traditionellen Marktständen - alles eingebettet zwischen dem mittelalterlichem Stadtkern mit Marktplatz und dem Mainufer - sagen die Messe-Fans und -Fachleute.
Auf die Qualität der Musik wird alljährlich besonderer Wert gelegt. Die "Promenadenkonzerte" der Militärmusik wurden sogar von mehreren Rundfunkanstalten übertragen.
Ab den 1950er Jahren erlangten stimmungsvollen Serenaden am Montagabend besondere Beliebtheit, die es gegenwärtig ebenfalls noch gibt und ein besonderes musikalisches „Highlight“ darstellen.
Einst strategische Gründe: die Landbrückenpolitik
Vor wenigen Jahren konnte Miltenberg das 650 Jahre alte Messerecht festlich begehen. Im Stadtarchiv Miltenberg ist die entsprechende Urkunde vom Dreikönigstag (6. Januar) 1367 noch erhalten.
Damals verlieh Kaiser Karl IV. der Stadt Miltenberg eine zehntägige Messe „auf ewige Zeiten“. Dies geschah auf Bitten des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau.
Hintergrund war die Sicherung einer sogenannten Landbrücke und hoheitlichen Straße zwischen Prag, Nürnberg, Miltenberg, Frankfurt und dem Westen des Reiches.
Vorher (1346) musste KarI IV. nach seiner Krönung in Frankfurt sogar verkleidet - einige Forscher behaupten - im Bettlergewand - und wegen Territorialzwistigkeiten auf Umwegen in seine böhmische Heimat zurückkehren.
Blühende Stadt ab 1367 mit großer Zukunft
Miltenberg erhielt das Messerecht und wurde eine aufstrebende Stadt mit Münzrecht und einem bedeutenden Handelsplatz.
Wallfahrten zum Beispiel nach Aachen, machten hier Halt, denn Miltenberg konnte hier Mitte des 14. Jahrhunderts schon große Menschenmassen unterbringen.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde Miltenberg auf dem Land- und Wasserweg stets mit ausreichend Nahrungsmitteln versorgt.
Regelmäßige Wochenmärkte am Marktplatz und Geschäfte in der Altstadt waren stets beliebt.
Getreide und Holz musste am Main in Miltenberg drei Tage festgehalten werden. Der Weinbau florierte und imposante Baudenkmäler wurden errichtet - alles eine erfolgreiche Umsetzung der gezielten Wirtschaftspolitik der Mainzer Landesherren.
Wirtschaftliche Dynamik
Der Weg von Wien über Regensburg, Nürnberg nach Frankfurt, Köln und in die Niederlande traf in Miltenberg auf den Main: Wirtschaftsmetropolen des Südens und des Westens wurden so überkreuzende Handelsstraßen in Miltenberg miteinander verbunden.
Schiffe und Flöße transportierten auf dem Main auch Güter aus Böhmen, Thüringen und Sachsen. Der Austausch zwischen den genannten Wirtschaftsräumen geschah über Miltenberg.
Direkt unterhalb der Mildenburg ließen die Mainzer Erzbischöfe den Straßenzoll am Zollgebäude an der Stelle des heutigen Bannhauses eintreiben, der Wasserzoll wurde am nahen Mainufer erhoben.
Der Miltenberger Mauerngürtel erweiterte sich im 14. Jahrhundert rasant: vom beengten Schwarzviertel über den Engelplatz hin bis zu den beiden großen Stadttoren im Osten und Westen (Mainzer und Würzburger Tor).
Messe zwischen Altstadt und Main - nicht ohne Probleme
Auch heute zieht die Michelsmesse Bürger und Gäste Miltenbergs in ihren Bann. Ein gewaltiger Kraftakt muss alljährlich von den Organisatoren und vielen Bürgern geleistet werden.
Nicht nur für den Verkehr und die Parkplätze müssen jedes Jahr die anstehenden Probleme gemeistert werden, denn Messeplatz und Altstadt sind aus Gründen der Geschichte und Tradition unvereinbar miteinander verbunden.
Wie schreibt Stadthistoriker Wilhelm Otto Keller in seiner Broschüre „650 Jahre Messerecht - Messen und Märkte in Miltenberg“ so schön: „Eine Messe auf der Grünen Wiese ohne Stadtnähe kann man sich jedoch ebenso wenig vorstellen wie eine Stadt Miltenberg ohne ihre Messe.“
Roland Schönmüller
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Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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