Forstwirtschaft
Unternehmer begeistert mit Idee zum Waldumbau - Plantman on tour
Superhelden braucht der Wald: Die Mission? Aufforstung.
Spiderman schwingt an seinem Faden umher, Superman fliegt und Plantman ist, zumindest zeitweise, mit einem American School Bus on Tour. Auf den kurvigen Sträßchen hinauf in Großheubachs Wälder fällt er damit mindestens genauso auf, wie seine Kolleg*innen aus dem Superheldenuniversum.
So zumindest am Donnerstag, 2. Juni 2022, als es mit dem Ziel, Plantmans Mission vorzustellen, unter dem Motto „Plantman on Tour“ in den Großheubacher Gemeindewald ging. Mit an Bord waren u.a. die Bürgermeister der Gemeinden Miltenberg, Kleinheubach, Großheubach und Röllbach sowie einige Vertreter*innen regionaler Unternehmen. Organisiert wurde die Tour von Karlheinz Hess, Geschäftsführer des Kirchzeller Unternehmens Interforst. Ihm hat Plantman die Mission Aufforstung zu verdanken. Nun wollen Sie sicher wissen:
Wer ist Plantman?
Diese Frage beantwortete Karlheinz Hess den Bus-Passagieren direkt nach der Ankunft im Wald. „Plantman ist ein Synonym“, so Hess „für jeden Menschen, der etwas Gutes für den Wald tut.“ Wir kennen es von der Kinoleinwand – ohne Kostüm sind Superheld*innen nicht sofort zu erkennen. So auch bei „Plantman on Tour“, denn im American School Bus fuhr der ein oder andere Plantman bereits mit und, so hoffte Hess, vielleicht auch einige zukünftige.
Die Idee:
Sponsor*innen, zum Beispiel Unternehmen, die die Pflanzungen finanzieren, sollen mit den Besitzer*innen geeigneter Waldflächen zusammengebracht werden. So soll nach dem Motto „Aus der Region, für die Region“ ein Aufforstungsprojekt geschaffen werden, hinter dem regionale Gesichter stehen. Hess will damit nachhaltige Waldförderung greifbar und erlebbar machen.
Schon vergangenes Jahr stieß der Initiator des Plantman Konzepts mit seiner Idee auf Begeisterung. Im Großheubacher Kommunalwald, den die Firma Hess seit Jahren bewirtschaftet, sponserte Andreas Thümmler, Inhaber der Whiskeydestillerie St. Kilian in Rüdenau, die ersten Pflanzungen im Dezember 2021 unter dem Plantman-Banner. Weitere Pflanzungen folgten im Frühjahr 2022 mit anderen regionalen Firmen als Sponsoren. Auch Thümmler war im amerikanischen Schulbus dabei. Mittlerweile fasst sein Whiskeylager fast 10 000 Fässer. „Für jedes Fass soll ein Baum gepflanzt werden“, lautet sein Plan zur Unterstützung des Plantman Projekts. Mittlerweile hat er die Bepflanzung dreier Flächen gesponsert und hofft, damit auch andere Unternehmer*innen zu motivieren. Dass das Konzept Anklang findet, bestätigt auch die Aussage von Tour-Teilnehmer und Plantman Thomas Mühling (Camping am Leinritt, Großheubach): „Wir nutzen die Natur und auf diese Weise können wir ihr etwas zurückgeben“. „Circa 25 Flächen im Landkreis sind für das Projekt zunächst angedacht“, erzählt Hess, „sieben sind bepflanzt, die Resonanz ist groß“.
Spannende Tour mit vielen Informationen
An insgesamt vier Stationen im Wald machte der Bus Halt. Dabei wurden sowohl bereits bepflanzte Flächen als auch noch neu zu bepflanzende Areale vorgestellt. Initiator Karlheinz Hess und Forsttechniker Hendrik Wörner erläuterten den Tour-Teilnehmenden detailliert die Vorgehensweise und Notwendigkeit des Waldumbaus, sprich, warum klimaempfindliche Nadelwälder in widerstandsfähige Mischwälder umgebaut werden müssen, um auch zukünftigen Generationen einen sicheren Waldbau zu ermöglichen. Hess und Wörner lieferten viel Hintergrundwissen sowie urteilsfreie und sachliche Erklärungen bezüglich der früher üblichen Monokulturen (zum Beispiel Fichtenreinbestände). Sie erklärten zudem die Vorteile des Wirtschaftswaldes und beantworteten weitere Fragen rund um die Themen Klimawandel, Waldsterben, Borkenkäfer und Förderung der Artenvielfalt.
Begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Anders als bei den Filmsuperhelden geht es bei Plantman um Achtsamkeit statt Action. Warum der Wald dringend auf den sofortigen Einsatz vieler Plantmen angewiesen ist, wurde deutlich vermittelt. Am Aussichtspunkt auf dem Busigberg bei Wein und Snacks hinterließ „Plantman on Tour“ beeindruckte Teilnehmer*innen und sicherlich einige neue Plantmen für das Projekt von Karlheinz Hess.
Autor:Marlene Deß aus Miltenberg |
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