KJR Miltenberg Corona-Edition
Vollversammlung tagt hybrid
LKR Miltenberg / Würzburg / online
2020 ist auch für die Jugendarbeit eine große Herausforderung. Der Kreisjugendring Miltenberg hat deshalb, wie viele andere Formate vorher auch schon, seine Vollversammlung 2020 online durchgeführt.
Das oberste beschlussfassende Gremium der Jugendringsarbeit im Landkreis tagte am 21.11. von 10 bis 14 Uhr hybrid. Das heißt, Teile des Vorstands haben sich in einem technisch voll ausgestatteten Konferenzraum in der Jugendbildungsstätte des Bezirksjugendrings Unterfranken in Würzburg getroffen und gemeinsam mit 26 Delegierten aus 20 Mitgliedsverbänden digital getagt.
Auf der Tagesordnung standen neben der Jahresplanung 2021 und dem kommenden Haushalt auch der Abschluss des Jahres 2019. Dies musste geschehen, weil es in diesem Jahr nur zu einer Vollversammlung gekommen war.
Besonders hervorzuheben ist der einstimmig versabschiedete Beschluss, an die Mitgliedsverbände des Kreisjugendring einen Sonderzuschuss für das Corona-Jahr 2020 auszuschütten. Es handelt sich hierbei um Gelder, die sowieso für die Förderung von Maßnahmen der Jugendverbände eingeplant waren aber bisher nicht abgerufen werden konnten, da keine Maßnahmen stattfinden konnten. Dieser einmalige Zuschuss ist 2020 an keine weiteren Voraussetzungen gebunden. Damit soll den Umständen Rechnung getragen werden, dass auch die Jugendverbände zusätzliche, nicht eingeplante Kosten mit der Umsetzung von Hygienemaßnahmen haben ihnen aber gleichzeitig auch alle alternativen Möglichkeiten der Geldaquise verloren gegangen sind. So haben keine Sommerfeste oder Tombolas stattgefunden an denen oftmals für die Jugendkassen gesammelt wird.
Ebenso hat die Vollversammlung beschlossen, dass es zur Bundestagswahl 2021 einige jugendpolitische Formate geben soll, die in erster Linie junge Wählerinnen und Wähler ansprechen sollen. So wird aktuell davon ausgegangen, dass die Wanderausstellung des Bundestags in Zusammenarbeit mit MdB Hoffmann in den Landkreis geholt werden kann. Auch sollen landkreisweit einige U-18 Wahllokale aufgebaut werden.
Grußworte kamen bei dieser hybriden Veranstaltung von Herrn Landrat Scherf, der eine Videobotschaft gesendet hat und den Kreisrät*innen Jessica Klug und Berthold Rüth (MdL). Ebenso ließ der Jugendamtsleiter Herr Rätz seine besten Wünsche zum Gelingen der Veranstaltung ausrichten. Helmut Platz, Kommunaler Jugendpfleger bedankte sich für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Partizipationsprojekt "Projekt Zukunft" 2021 wieder gemeinsame Fahrt aufnehmen kann. Auch hier sind schon verschiedene, geplante Termine den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallen.
Die Vorsitzende des Kreisjugendrings, Alison Wölfelschneider, betonte in ihrer Grundsatzrede, "dass sich Jugendarbeit nicht unterkriegen lasse und auch weiterhin - wenn auch anders - funktionieren werde." "Wir sind für die Kinder und Jugendlichen in unseren Vereinen und Verbänden verantwortlich und werden auch immer wieder betonen, dass sie mehr sind als "nur" Schülerinnen und Schüler." Sie sprach von der großen Verunsicherung der Verantwortlichen, weil oft unklar ist, welche Regeln denn nun gelten und dann oftmals aus Angst was falsch zu machen, lieber nichts angeboten wird. "Wir müssen mit den Kindern und Jugendlichen im Kontakt bleiben - da heißt es kreativ werden." Insgesamt zog sie eine positive Bilanz. "Jugendarbeit hat gezeigt, dass sie schnell reagieren kann und sich auch schnell in den digitalen Raum verlegt hat" aber "Chatten ist halt auch kein Ersatz für ein persönliches Treffen."
Die Vollversammlung 2020 war außergewöhnlich aber äußerst produktiv. Alison Wölfelschneider beschloss die Versammlung mit dem Wunsch, sich im kommenden Jahr dann wieder persönlich treffen zu können.
Die Beschlüsse in Kurzzusammenfassung:
Beschluss 1: Der Abschluss der jugendpolitischen Aktion "aufgetischt" zur kommunalwahl 2020 wird im 1. Halbjahr 2021 stattfinden. Geplant ist ein Format mit Landrat und den jüngeren Abgeordneten im Kreistag.
Beschluss 2: Die angestrebte klimaneutralität und damit verbunden die Bestandsaufnahme des Verbrauchs der Geschäftsstelle wurde um ein Jahr verschoben.
Beschluss 3: Die Überarbeitung und die Finale Beschlussfassung der überarbeiteten Zuschussrichtlinien wurde verschoben.
Beschluss 4: 2021 wird es verschiedene jugendpolitische Maßnahmen geben, die sich mit der Bundestagswahl 2021 auseinandersetzen. U. a. ist geplant einen Workshopt zur Wanderausstellung für junge Erstwähler*innen anzubieten. Außerdem soll es mindestens 4 U-18 Wahllokale im Landkreis geben.
Beschluss 5: Die Situation von Jugend und Jugendarbeit in Zeiten von Corona soll aufgearbeitet werden und öffentlichkeitswirksam auch vorgestellt werden. Ein Konzept dazu wird derzeit im Vorstand erarbeitet.
Beschluss 6: Jahresplanung 2021. U. a. ein umfassendes Schulungsangebot, verschiedene Kooperationen mit Kommunaler Jugendarbeit und der Fachstelle Suchtprävention, Einsatz des Saftmobils (hoffentlich) auf der Meß' 2021 und ganz viel Vernetzungsarbeit stehen auf dem Programm.
Zuschussrichtlinienänderung 1 + 2: Stornokosten, die aufgrund von corona-bedingten Absagen entstanden sind, können bezuschusst werden und Teilnehmer*innenlisten müssen nicht mehr von den TN eigenhändig unterschrieben werden
Zuschussrichtlinienänderung 3: die nicht ausgeschütteten Zuschussmittel werden pauschal an die Mitgliedsverbände ausbezahlt und stellen einen "kleinen Rettungsschirm" in Zeiten von Corona dar.
Autor:Jenniffer Hartmann aus Miltenberg |
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