Talent bringt auch Verantwortung mit sich
Mit dem Programm „Talent und Verantwortung“ will der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft talentierte Schülerinnen und Schüler aus Mittel- und Realschulen fördern. Fast ein halbes Jahr lang absolvierten die Teilnehmer ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm, das am Montagabend mit der Verleihung der Urkunden zu Ende ging.
Im vollen Sitzungssaal des Miltenberger Landratsamts hatten sich die Absolventen zusammengefunden, begleitet von ihren Eltern, um das Ende des Förderprogramms zu feiern. „Wir wollen unseren Schülern mit dem Programm eine nicht alltägliche Förderung zukommen lassen“, erklärte Dirk Elias für den Arbeitskreis. Die Anforderungen seien hoch gewesen, von insgesamt 16 Bewerbungen habe man elf Schülerinnen und Schüler in das Programm aufgenommen.
Thilo Berdami und Karin Passow, ebenfalls Mitglieder des Arbeitskreises, stellten kurz den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft vor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Firmen, Betrieben und all jenen in Kontakt zu treten, die sich mit Bildung, Ausbildung und Berufswahl befassen. Auch sollen die Betriebe näher an die Schülerinnen und Schüler herangeführt werden, um diesen einen Zugang zur Ausbildung zu ermöglichen. Dazu organisiert der Arbeitskreis unter anderem auch Betriebsbesichtigungen, Vorträge und Weiterbildungen. Das Programm „Talent und Verantwortung“, für das sich die Teilnehmer einem Auswahlverfahren stellen mussten, habe mehrere Teile umfasst: einen Golf-Schnupperkurs in Glashofen-Neusaß, eine Betriebsbesichtigung der Patisserie Walter (Kleinheubach), einen Kunstworkshop mit Christiane Leuner (Kunstnetz), „Dinieren mit Manieren“ im Jagdhotel Rose (Miltenberg), ein Kommunikationstraining in der Konvent-akademie (Amorbach), ein Life-Kinetik-Kurs sowie den Besuch des Musicals „Susuma“. All das sei ohne die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Sponsoren nicht möglich, nannte Berdami neben den oben genannten Firmen das Landratsamt Miltenberg sowie die Firmen Rauch, Mainsite, Raiffeisen-Volksbank Miltenberg und Sparkasse Miltenberg-Obernburg, Reinhold Keller, Spilger, Scheurich und Oswald, dazu den Lions-Club sowie einige anonyme Sponsoren.
Für Landrat Jens Marco Scherf steht fest, dass der Arbeitskreis mit dem Projekt einen wir-kungsvollen Beitrag leistet, junge Menschen für die Herausforderungen des Berufslebens fit zu machen und sie weiter zu qualifizieren. Hier werde begabten Schülerinnen und Schülern der Real- und Mittelschulen die Möglichkeit geboten, sich im Rahmen eines umfangreichen Förderprogramms weiter zu entwickeln. Die Schirmherrschaft habe er, Scherf, deshalb gerne von seinem Vorgänger Roland Schwing übernommen. Der Landrat forderte die Schülerinnen und Schüler auf, auch weiter Einsatzbereitschaft zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen. Die Vision einer „Gesellschaft des guten Nachbarn“, einst von Willy Brandt formuliert, werde im Projekt „Talent und Verantwortung“ gelebt: Es werde auf Talente aufmerksam gemacht, dann würden diese gefördert, entwickelt und hingelenkt auf die Verantwortung. Denn, so Scherf, jedes Talent sei nur so viel wert, wie es für das Wir spürbar und wirksam werde. „Ich freue mich, dass unsere Gesellschaft auf Talente wie Sie bauen kann“, rief er den Absolventen zu.
Christiane Leuner erläuterte den Gästen, wie sie mit den Projektteilnehmern arbeitete. Dazu gehörte eine Einführung in Maltechniken, Material und Gestaltung, ehe die Schülerinnen und Schüler ans Malen gingen. „Viele wollten gar nicht in die Mittagspause gehen“, erinnerte sie sich. Anschließend habe man in einer Reflektionsrunde die Erfahrungen aus dem Malprozess ausgetauscht, ehe man gemeinsam eine große Leinwand gestaltet habe. Die Einzelbilder können die Teilnehmer mit nach Hause nehmen, das großformatige Bild soll einen Ehrenplatz im Schulamt bekommen.
Schulrat Ulrich Wohlmuth nahm die Begriffe Talent und Verantwortung unter die Lupe. „Ihr bringt Begabung und Talent mit“, sagte Wohlmuth zu den Schülerinnen und Schülern, aber Talent bringe auch eine gewisse Verantwortung mit – und die Verpflichtung, sein Talent weiter zu entwickeln und für die Belange anderer Menschen einzusetzen. Die Gesellschaft sei darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die sich um andere kümmern. Nun seien Eltern, Lehrer und Andere gefordert, die jungen Menschen bei der Entwicklung ihres Talents zu unterstützen, stellte Wohlmuth fest und dankte allen Unterstützern des Projekts.
Am Projekt nahmen teil: Lena Aulbach (Main-Limes-Realschule Obernburg), Jana Frauenfelder (Dr.-Konrad-Wiegand-Mittelschule Klingenberg), Jasmin Karl (Mittelschule Faulbach), Sebastian Karl (Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg), Kiara Ketasho (Georg-Keimel-Mittelschule Elsenfeld), Mirko Müller (Johannes-Obernburger-Mittelschule Obernburg), Marco Schwaab und Tim Wirl (beide Theresa-Gerhardinger-Realschule Amorbach), Susanna Streun (Mittelschule Miltenberg) sowie Frederick Wörner und Pelin Türkmen (beide Kardinal-Döpfner-Mittelschule Großwallstadt) Dem Auswahlverfahren unterzogen sich auch Melanie Hock (Valentin-Pfeifer-Mittelschule Eschau), Leonie Neuberger (Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg), Laura Hillenbrand (Main-Limes-Realschule Obern-burg), Laura Nebel (Georg-Keimel-Mittelschule Elsenfeld) und Sevgi Gökbas (Valentin-Pfeifer-Mittelschule Eschau).
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Schulband der Mittelschule Miltenberg, den „Neuntelnoten“ unter Leitung von Ingmar Bube.
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