Staatliche Ehrenzeichen für jahrzehntelangen Einsatz
Landrat Jens Marco Scherf und Kreisbrandrat Meinrad Lebold haben am Freitagabend, 6. Oktober 2017 in Neunkirchen 37 Feuerwehrleute für jahrzehntelangen aktiven Dienst ausgezeichnet.
Zunächst bat Kreisbrandrat Meinrad Lebold um ein Gedenken an den verstorbenen Altlandrat Roland Schwing, in dessen Amtszeit die zentralen Feuerwehrehrungen eingeführt worden waren. Im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus dankte Lebold allen Feuerwehrleuten, die über so lange Zeit aktiv waren und teilweise viele große Einsätze erlebt haben. Der Freistaat lasse neben den Ehrenzeichen allen 40 Jahre aktiven Feuerwehrleuten darüber hinaus einen Freiplatz im Feuerwehrerholungsheim Bayrisch Gmain zukommen, so Lebold, die Gemeinden im Landkreis würden die Kosten für die Begleitung der Partnerinnen und Partner übernehmen. Im Kreis seien 77 Wehren und vier Werkfeuerwehren aktiv, die von rund 2800 Aktiven getragen würden, fasste Lebold zusammen, der auch Hoffnungen in die Zukunft hegt: „Wir bauen auch auf unsere Feuerwehrjugend, bei der wir die Anzahl der Feuerwehranwärter stabil halten konnten.“ Die Wehren profitierten noch heute von der Jugendarbeit in den 70-er Jahren, steht für ihn fest, denn „die Gründung der Jugendgruppen und der Jugendfeuerwehren ermöglicht manchen Feuerwehren heute das Überleben.“ Die Wehren leisteten einen maßgeblichen Beitrag zum Sicherheitskonzept im Landkreis und seien eine wichtige personelle Säule in der Gefahrenabwehr, sagte Lebold und stellte die jüngst gestartete Kampagne des Bundesinnenministers unter dem Motto „Stark für Dich – Stark für Deutschland“ vor. Dieses Motto solle Engagement fördern, aber auch Verständnis für die Helferinnen und Helfer wecken. Lebold dankte am Ende seiner Ausführungen der Gemeinde Neunkirchen und ihren Wehren für die Gestaltung des Ehrenabends.
Er habe in Dankbarkeit und Wertschätzung für die Arbeit von Roland Schwing die Ehrenabende übernommen, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest. „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir die wertvolle Arbeit der freiwilligen Feuerwehren immer wieder der Öffentlichkeit vor Augen führen und somit den Feuerwehren unsere Wertschätzung entgegenbringen“, so Scherf, der die große Bedeutung des Brand- und Katastrophenschutzes in den Fokus rückte. Die Herausforderungen würden immer mehr und immer anspruchsvoller, so Scherf, der Schlagworte wie Klimawandel, Politikwandel mit der potenziellen Ausfallgefahr kritischer Infrastruktur und die zunehmende Technisierung im stark industriell geprägten Landkreis Miltenberg nannte. Deshalb habe der Kreistag in den vergangenen Jahren beachtliche Summen für den Brand- und Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt – zwei Millionen Euro in den Jahren 2015 bis 2017. Mit der Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte habe der Kreistag eine weitere Form der öffentlichen Anerkennung geschaffen.
Den Feuerwehrleuten attestierte Scherf „schwere Aufgaben, die oft mit großen Entbehrungen und großem Risiko verbunden sind.“ Aktives Mitglied der Feuerwehr zu sein, bedeute Einsatzbereitschaft rund um die Uhr. „Dafür gebührt Ihnen nicht nur Wertschätzung, sondern auch die öffentliche Anerkennung“, sagte Scherf zu den Aktiven und stellte deren täglich gelebtes bürgerschaftliches Engagement heraus. Die Feuerwehren und viele andere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer seien „ein Beispiel dafür, was unsere Gesellschaft zusammenhält: Freiheit und Verantwortung gehen Hand in Hand!“ Sie seien ein Vorbild, das besonders auf die jungen Menschen wirken möge.
Alle zu Ehrenden erhielten neben den Staatlichen Ehrenzeichen die Bayerische Ehrenamtskarte, die an Feuerwehrdienstleistende, die eine Dienstzeitauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz erhalten, unbefristet vergeben wird. Zusätzlich überreichte Scherf mit dem Landtagsabgeordneten Berthold Rüth die Karten an die Kreisbrandmeister Martin Spilger und Jürgen Klement und dankte dem Sponsor, der Sparkasse Miltenberg-Obernburg.
Neunkirchens Bürgermeister Wolfgang Seitz stellte die rund 1600 Einwohner zählende Gemeinde vor, die über 1600 Hektar Fläche verfügt. Die Gemeinde mit insgesamt drei Ortsteilen sei von einem vielfältigen Vereinsleben geprägt, stellte Seitz fest, der den Orten auch ein reges kulturelles Leben attestierte. Hier sei der Gemeinschaftsgeist sehr ausgeprägt, wies er auf das in Gemeinschaftsarbeit errichtete Dorfgemeinschaftshaus hin. In Neunkirchen, Umpfenbach und Richelbach seien insgesamt 105 Feuerwehrleute aktiv, wusste der Bürgermeister, davon alleine in Umpfenbach deren 40. Dazu kämen zwei Jugendfeuerwehren und ein Feuerwehrförderverein, so Seitz.
Anschließend überreichten Landrat und Kreisbrandrat die Ehrenzeichen und die Urkunden. Besondere persönliche Noten erhielt die Ehrung auch in diesem Jahre wieder durch die beiden Kreisbrandinspektoren Johannes Becker und Hauke Muders, die jeden Geehrten und jede Geehrte persönlich vorstellten. Musikalisch umrahmt wurde die Ehrung erneut vom Kommunalen Gebläse. In dem von Bürgermeister Andreas Fath (Wörth) geleiteten Ensemble spielten die Bürgermeister Thomas Zöller (Mönchberg), Manfred Schüßler (Hausen), Günther Winkler (Eichenbühl), Altbürgermeister Otto Schmedding (Eichenbühl), die Landratsamtsmitarbeiter Bernd Hofmann (Bürgstadt) und Gerhard Rüth (Eschau-Hobbach) sowie die Gastspieler Ossi Stahl (Röllbach) und Willi Hauck (Eichenbühl).
Die Geehrten:
Diese Feuerwehrleute wurden für 25-jährige Dienstzeit geehrt:
Robert Kiel und Bianca Schmitt (beide Altenbuch), Holger Hefner (Eichenbühl), Matthias Berberich, Heiko Breunig und Michael Schuster (alle Eichenbühl-Heppdiel), Jürgen Appel (Elsenfeld-Rück-Schippach), Marcus Wolf (Faulbach), Martin Repp (Kirchzell-Preunschen), Sven Höfner und Jochen Köhler (beide Kleinheubach), Nicole Fecher (Neunkirchen), Simon Henn, Dietmar Busch und Andreas Scheurich (alle Neunkirchen-Richelbach), Sabine Panocha (Sulzbach), Thomas Mayer, Birgit Baumann, Ilonka Erhart, Maria Förtig, Jutta Kuhn und Martina Ludwig (alle Weilbach).
Diese Feuerwehrleute wurden für 40-jährige Dienstzeit geehrt:
Christian Schwarzkopf (Großwallstadt), Martin Weber, Michael Weber und Stefan Roth (alle Faulbach), Hubertus Brenneis (Kirchzell-Breitenbuch), Alfons Blumenschein, Bruno Schäfer, Klemens Schäfer und Gerald Link (alle Kirchzell-Preunschen), Georg Strichirsch (Klingenberg-Trennfurt), Manfred Sauer (Leidersbach), Paul Grän (Miltenberg-Wenschdorf), Michael Panocha (Sulzbach), Siegbert Neuberger (Sulzbach-Soden) und Stefan Schweizer (Weilbach).
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