Ostervorbereitungen in den Kitas
Ostern für Kinder begreifbar machen

Neben unterschiedlichen pädagogischen Materialien gehören auch Bewegungsspiele für die Kinder in der Kita „Karolusheim“ in Laudenbach zu den Ostervorbereitungen dazu.  | Foto: Kita Karolusheim
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  • Neben unterschiedlichen pädagogischen Materialien gehören auch Bewegungsspiele für die Kinder in der Kita „Karolusheim“ in Laudenbach zu den Ostervorbereitungen dazu.
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Ostervorbereitungen in den Kitas im Landkreis – Mädchen und Jungen erfahren Osterfest auf vielfältige Art und Weise

Am kommenden Wochenende ist Ostern. Für die Christinnen und Christen auf der ganzen Welt ist es neben Weihnachten das höchste Fest ihrer Religion. An Ostern wird der Kreuzigung von Jesus, dem Sohn Gottes, gedacht und seine Auferstehung gefeiert. Das christliche Osterfest ist ein Fest der Freude, Hoffnung und Zuversicht. Jesus, der Sohn Gottes, ist am Kreuz gestorben und am dritten Tag auferstanden – er hat den Tod überwunden. Was für Erwachsene mitunter schon schwer zu fassen und begreifen ist, stellt Kinder vor existenzielle Fragen: Was heißt auferstehen? Was passiert denn da? Warum wird das gefeiert?

Leidensgeschichte Jesu oder Osterhase?

Neben der Ostergeschichte und der dahinter stehenden österlichen Botschaft ist das Osterfest bei uns auch immer mit dem Osterhasen, Ostereiern und der Suche nach Osternestern verbunden. Wir haben uns in den Kindertagesstätten „Haus Hintere Gasse“ in Amorbach, „Weinbergstraße“ in Erlenbach-Mechenhard, „Karolusheim“ in Laudenbach und „Kleine Strolche“ in Wörth einmal umgesehen und die Erzieherinnen gefragt, wie dort die Ostervorbereitungen aussehen. Die Kinder haben uns aus ihrer Sicht erzählt, warum wir Ostern feiern und ob sie die Ostergeschichte kennen, wann der Osterhase kommt und was sie für Ostern gemalt oder gebastelt haben.

Kita „Karolusheim“ in Laudenbach

Carolin Faltus, Leiterin der Kindertagesstätte Karolusheim in Laudenbach | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Carolin Faltus, Leiterin der Kindertagesstätte Karolusheim in Laudenbach
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Die Erzieherinnen in der Kindertagesstätte Karolusheim in Laudenbach legen den Fokus der Ostervorbereitungen auf die Ostergeschichte. „Wir versuchen, das Osterfest, das verschiedene bedeutsame religiöse Werte und kulturelle Traditionen beinhaltet, auf vielfältige und vor allem kindgerechte Weise näherzubringen“, erklärt Carolin Faltus, die Leiterin der Kindertagesstätte. „Dazu gibt es unterschiedliche pädagogische Materialien wie Bücher, Bilder und vieles mehr. Die Kett-Legearbeiten mit Figuren und anderen Materialien beispielsweise haben etwas Besinnliches und beflügeln die Mädchen und Jungen. Das darf nicht zu kurz kommen. Durch das Erzähltheater Kamishibai wird die Fantasie angeregt. Auch das ist sehr wichtig. In täglichen kleinen Einheiten erfahren die Kinder, was damals passiert ist. Die Ostergeschichte mit ihrer großen Reichweite, die für uns so prägend ist, versuchen wir den Kindern nahe zu bringen. Das entwickelt sich jedes Jahr ein bisschen anders.“

Herz, das zentrale Element

„Jedes Jahr ist das Herz unser zentrales Element“, veranschaulicht Carolin Faltus weiter. „Nach der lebhaften Faschingsfeier ist Zeit für eine Neuorientierung und Besinnung auf das Wesentliche. Das symbolisiert das Herz. Start ist am Palmsonntag, wenn Jesus, der König der Liebe, in Jerusalem einzieht. Das Abendmahl am Gründonnerstag ist ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem alle mit ganzem Herzen dabei sind. Eine große Herausforderung – auch für uns Erzieherinnen – ist der Karfreitag. Jesus ist auf seinem Weg, er erfährt Einsamkeit und Angst bis zum Zusammenbruch. Für die älteren Kinder wird hier auch Gottverlassenheit spürbar und Fragen nach dem Sinn kommen auf. Höhepunkt ist dann die Auferstehung. Das Herz wird Schritt für Schritt erreicht. Die Kinder unserer Einrichtung, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, erfahren auf diese Weise die Bedeutung der Ostergeschichte – Dankbarkeit, Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und Freundschaft.“

„Die Ostergeschichte macht uns traurig und auch froh“

Die Kinder der beiden Gruppen Wiesenhüpfer und Wolkenfeger kennen die Ostergeschichte. „Jesus ist an Ostern gestorben und wieder auferstanden. Das feiern wird“, berichten die Jungs und Mädchen. „Die Soldaten wollten Jesus töten und haben ihn ans Kreuz genagelt. Dann wurde er in ein Steingrab gelegt. Die Geschichte macht uns ein bisschen traurig, weil Jesus gestorben ist. Sie macht uns aber auch froh, weil er auferstanden ist.“ Doch auch der Osterhase darf in Laudenbach nicht zu kurz kommen. „Wir haben einen Brief an den Osterhasen geschrieben und ihm eine Karotte hingelegt. Die war am nächsten Tag angeknabbert. Mit bunter Pastellkreide haben wir Osterglocken gemalt. Wir freuen uns auf Ostern, weil der Osterhase kommt und Ostereier, Schokolade und ein Spielzeug bringt.“

Kita „Weinbergstraße“ in Erlenbach-Mechenhard

Silke Domalewski, Leiterin der Kindertagesstätte Weinbergstraße in Erlenbach-Mechenhard | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Silke Domalewski, Leiterin der Kindertagesstätte Weinbergstraße in Erlenbach-Mechenhard
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Die Kindertagesstätte Weinbergstraße in Erlenbach-Mechenhard ist eine städtische Einrichtung. „Mit Gesprächen und regelmäßigen Morgenkreisen erklären wir den Kindern den religiösen Hintergrund des Osterfestes“, legt Silke Domalewski, die Leiterin der Kindertagesstätte, dar. „Dazu setzen wir unter anderem das Erzähltheater Kamishibai ein, das zu verschiedenen Themen – so auch zu Ostern – Karten bietet. Die Geschichte wird dadurch für die Kinder greifbar. Ostern bedeutet mit dem Frühling aber auch das Erwachen der Natur. Hier spielt das Ei als Fruchtbarkeitssymbol, aus dem neues Leben entsteht, eine wichtige Rolle. Wir sind eine Fair-Trade-Einrichtung und legen Wert auf eine gesunde Ernährung. So gehört das Backen von Osterhäschen aus Quark-Öl-Teig für uns bei den Ostervorbereitungen dazu. Darüber hinaus arbeiten wir projektorientiert. Wir reden mit den Kindern und kommen ihren Interessen entgegen. Die Mädchen und Jungs können entscheiden, was sie gerne machen möchten.“

Oma und Opa im Kindergarten

„Jedes Jahr gestalten wir die Osterfeier in unserer Einrichtung ein wenig anders“, fügt Silke Domalewski hinzu. „Dieses Jahr laden die Kinder ihre Omas und Opas in unsere Kindertagesstätte ein. Sie singen für ihre Großeltern Lieder und spielen ihnen etwas Österliches vor. Anschließend unternehmen wir alle gemeinsam eine Wanderung zum Lunapark, wo der Osterhase für jedes Kind eine kleine Überraschung versteckt hat.“

„Alle Menschen haben sich gefreut, weil Jesus auferstanden ist“

Die Vorschulkinder Levin, Lucia, Frida, Josie, Sena, Mattis, Robin, Lou, Ella, Alva und Maxim wissen über die Ostergeschichte Bescheid. „Wir feiern Ostern, weil Jesus auferstanden ist“, beschreiben die Jungs und Mädchen. „Darüber haben sich alle Menschen gefreut. Jesus ist davor gestorben. Maria, seine Mutter, hat geweint und ist zum Grab gelaufen. Weil der Stein weg war, hat sie Freunde von Jesus geholt. Dann ist ein Engel gekommen und hat erzählt, dass Jesus auferstanden ist. Wenn wir Ostern feiern, ist die Fastenzeit zu Ende. Jetzt gibt es wieder Süßigkeiten und Ostereier. Die bringt der Osterhase. Er versteckt die Eier. Manchmal versteckt er sich auch selbst, vielleicht hinter einem Baum. Dann kann man nur seine Ohren sehen. Für Ostern haben wir aus einem großen Blatt Papier und Streifen von Geschenkpapier große Ostereier gebastelt. Die durften wir dann aufhängen.“

Städtische Kita „Haus der Kinder“ Amorbach

Steffi Berberich, Leiterin der Städtischen Kindertagesstätte Haus der Kinder Amorbach, und Corinna Throm, Erzieherin und Leiterin der Natur- und Forschergruppe der Einrichtung (von links) | Foto: Kita Haus der Kinder
  • Steffi Berberich, Leiterin der Städtischen Kindertagesstätte Haus der Kinder Amorbach, und Corinna Throm, Erzieherin und Leiterin der Natur- und Forschergruppe der Einrichtung (von links)
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In der Kindertagesstätte Amorbach liegt der Schwerpunkt der Ostervorbereitungen auf dem Thema Frühling mit dem Erwachen der Natur. „In unserer Einrichtung sind Kinder ganz unterschiedlicher Konfessionen“, erläutern Steffi Berberich, die Leiterin der Kindertagesstätte, und ihre Kollegin Corinna Throm, die als Erzieherin die Natur- und Forschergruppe der Einrichtung leitet. „Daher steht der religiöse Aspekt bei uns nicht so sehr im Vordergrund, wenngleich es auch Kinder gibt, die über die Ostergeschichte recht gut Bescheid wissen. Für uns ist Ostern ein Frühlingsfest und das versuchen wir den Kindern näherzubringen. Den Frühling kann man mit allen Sinnen erleben, man kann ihn sehen, fühlen und riechen. Dazu gehen wir mit den Kindern hinaus in die Natur oder machen verschiedene Experimente, beispielsweise mit Sämereien. In diesem Jahr haben wir Tomatensamen ausgesät und beobachten mit den Kindern, wie diese wachsen und größer werden. Wir singen Lieder und jede Gruppe bastelt individuell. So entstehen Fensterbilder oder bunte Osternester. Wenn wir auf unserem Freigelände sind, dann wird auch schon mal nach dem Osterhasen Ausschau gehalten. Die Freude ist groß, wenn er hier und da schon mal ´zufällig´ ein Ei verloren hat.“

„Jesus ist gestorben und der Frühling kommt“

Die Vorschulkinder Marlon, Anton, Clara-Sophie, Emmi, Paulina und Lara der Eulen-Gruppe wissen, was an Ostern passiert ist und warum gefeiert wird. „An Ostern ist Jesus gestorben und wir feiern, weil der Frühling kommt“, erzählen sie. „Der Osterhase kommt, um uns Kindern eine Freude zu machen. Er versteckt Eier. Manchmal Schokoeier, aber auch echte Eier. Manchmal bringt er auch Spiele und Spielzeug, zum Beispiel ein Kuscheltier. Wir freuen uns schon sehr auf unser Waldosterfest. Dazu müssen wir einen steilen Berg hochlaufen. Wir haben vorher schon Nester, Becher und Taschen gebastelt und verziert und den Osterfestplatz im Wald ein bisschen geschmückt. Das hat uns viel Spaß gemacht.“

Highlight Waldostern

„Unser Highlight ist unser Waldosterfest“, ergänzen Steffi Berberich und Corinna Throm. „Wir laufen dazu mit allen Kindern ans ´Bozestüble´ im Wald. Dort richten wir gemeinsam in der Hütte ein leckeres Osterbuffet mit allen Leckereien, die die Eltern am Morgen in die Kita mitgebracht haben. Nach dem Frühstück erzählen wir den Kindern die Ostergeschichte. Währenddessen sind die Mädchen und Jungs abgelenkt, so dass der Osterhase seine kleinen Geschenke verstecken kann, die die Kinder anschließend begeistert suchen. Zum Schluss unseres Ausflugs schmücken wir im Wald mit vielen bunten Eiern kleine Sträucher und Bäumchen, die bei einem Spaziergang am Wolkmann bewundert werden können. Wir schließen das Thema Ostern mit einem großen Singkreis im Flur unserer Einrichtung mit allen Krippen- und Kindergartenkindern am Donnerstag vor Ostern ab.“

Kita „Kleine Strolche“ in Wörth

Beate Deckenbach, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte Kleine Strolche in Wörth  | Foto: Andrea Kaller-Fichtmüller
  • Beate Deckenbach, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte Kleine Strolche in Wörth
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Die Kindertagesstätte Kleine Strolche in Wörth ist ein städtischer Kindergarten mit insgesamt 66 Kindern. „Wir sind keine konfessionelle Einrichtung“, sagt Beate Deckenbach, die stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte. „Für unsere Ostervorbereitungen sind das Ei und der Hase wichtig. Das Ei steht für Fruchtbarkeit und Leben. Der Hase ist ebenfalls ein Symbol des Lebens. Ei und Hase werden von uns ausgestaltet. Das geschieht durch Gespräche über Tiere, die Jahreszeiten oder den Kalender in den Morgen- oder Abschlusskreisen. Wir setzen Bilderbücher wie ´Hoppel, der kleine Osterhase´, ´Bravo, kleines Huhn´, ´Das Oster-Küken´ oder ´Das schönste Ei der Welt´ ein, dazu auch Sachbilderbücher über Hasen und Hühner. Unsere Krippenkinder machen einen Ausflug zu einem Hühnerstall. Auch Naturbeobachtungen sind wichtig. Durch das Spielen im Freien können die Kinder die Natur entdecken und ihren Bewegungsdrang ausleben. Sie sehen, wie die Bäume aufblühen und kleine Pflänzchen aus dem Boden sprießen, hören Vogelgezwitscher und betrachten Bienen und dicke Hummeln. Dazu säen wir Blumen und Kresse aus und beobachten das Wachstum.“ Basteleien sind ebenfalls Bestandteil der Ostervorbereitungen. „Wir bemalen mit den Kindern Hühnereier oder färben sie mit Naturfarben. Es werden Hasen zum Aufhängen gebastelt mit verschiedenen Techniken und Materialien wie Papier, Kleister, Wasserfarben, Wolle usw. Mit einer Gabeltechnik haben die Kinder Tulpen gestaltet.

Gesundes Frühstück an Gründonnerstag

„An Gründonnerstag veranstalten wir eine Osterfeier“, führt Beate Deckenbach weiter aus. „Dazu gibt es ein gesundes Frühstück mit Hefehasen, Gemüserohkost wie Gurken, Radieschen oder Möhren. Bei schönem Wetter können die Kinder anschließend draußen Ostereier suchen. Dazu haben sie aus Milchkartons Osternester gebastelt.“ Die Eltern werden an Ostern einbezogen. „Wir veranstalten einen Singkreis für die Eltern mit anschließendem Stehcafé, bei dem sich die Erwachsenen austauschen können. Die Kinder aller Gruppen singen in der Turnhalle Lieder, die zum Osterfest passen wie ´Immer wieder kommt ein neuer Frühling´, ´Stups, der kleine Osterhase´, ´Häschen in der Grube´, ´Ich lieb den Frühling´ oder ´Beim Frühlingsfest auf der Wiese´. Dazu gibt es auch Bewegungsangebote wie beispielsweise einen Frühlingstanz mit Tüchern.“

„An Ostern blühen viele Blumen“

Die Vorschulkinder der Kleinen Strolche kennen die Ostergeschichte. „Wir feiern Ostern wegen Jesus“, schildern sie. „Er ist gestorben und wieder auferstanden. An Ostern kommt auch der Osterhase. Er bringt Schokoladeneier, einen Schokohasen und Geschenke mit. Vielleicht ein Kuscheltier. Wir dürfen dann Ostereier suchen. An Ostern scheint die Sonne und viele Blumen blühen – Krokusse, Schneeglöckchen, Osterglocken, Tulpen und Gänseblümchen. Wir haben auch gebastelt. Aus einer Milchpackung haben wir Osterkörbchen gebastelt.“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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