Dorferneuerung
Der ländliche Raum erlebt eine Renaissance – 700.000 Euro Zuschuss vom ALE Unterfranken für Ort der Begegnung in Hausen
Vierzig Jahre Dorferneuerung in Unterfranken, das ist vielen Kommunen im Landkreis Miltenberg bisher zugutegekommen. Am Dienstagnachmittag durfte sich Hausens Bürgermeister Michael Bein gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf und dem Landtagsabgeordneten Berthold Rüth, vielen Gästen, Gemeinderatsmitgliedern und Mitarbeitern der Verwaltung über eine Zuwendung von 700.000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Form einer Schecküberreichung von Jürgen Eisentraut, Leitender Baudirektor der Behörde aus Würzburg, freuen. Begonnen wurden die Planungen für dieses Projekt bereits unter Beins Vorgänger als Bürgermeister, Altbürgermeister Michael Schüssler.
Die Übergabe erfolgte auf dem Dorfplatz am Backhaus, der seit fünf Jahren ein beliebter Treffpunkt in der Spessartgemeinde ist. Gedacht ist die Zuwendung für den Neubau eines Begegnungshauses in unmittelbarer Nachbarschaft mitten im Ortszentrum. Durch den Abriss des Hauses in der Hauptstraße 60 wird entsprechende Fläche entstehen. Landrat Scherf unterstrich die Bedeutung von Projekten dieser Art. Durch das Schaffen von Plätzen und Räumen zum Zusammenkommen werde der Gemeinsinn und die Identität mit der Heimat gestärkt. Dies habe eine große Strahlkraft nach außen und stärke die Attraktivität unserer Gemeinden. Er unterstrich die hohe Lebensqualität im Landkreis mit »wunderbaren Orten« und attraktiven Arbeitsplätzen, was ein Grund für die Renaissance der ländlichen Räume und des Landkreises Miltenberg sei.
Eigentlich war der Zuschuss auf rund 300.000 Euro für den Hochbau und knapp 100.000 Euro für die Außengestaltung gedeckelt, doch letztlich wurde er auf 700.000 Euro für den Gesamtbetrag von gut 2,4 Millionen aufgestockt. Wie Behördenleiter Jürgen Eisentraut bei der Übergabe des Schecks berichtete, war dies dem zuständigen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München zu verdanken, das über die Höhe der Zuwendung entscheidet. In diesem Zusammenhang dankte er dem CSU-Landtagsabgeordneten Berthold Rüth für seinen besonderen Einsatz für die Erhöhung der Förderung sowie dessen Ex-Kollegen Hans Jürgen Fahn (FW), der sich ebenfalls für das Projekt stark gemacht hatte.
Betreut hatte das Projekt ALE-Mitarbeiter Markus Höfling. Zum Leitbild gehört, die Innentwicklung und die soziale Infrastruktur zu verbessern. Im Vordergrund steht, die Nachhaltigkeit durch die Nutzung der örtlichen Vereine und ein lebendiges und aktives Dorf für die Zukunft zu stärken. In enger Abstimmung mit der Bevölkerung und den örtlichen Vereinen arbeitet die Kommune Hausen an den Plänen fürs Begegnungshaus, das von Reiner Tropp (Aschaffenburg) für die Dorfentwicklung und Bertwin Kaufmann (Mönchberg) als ausführender Architekt betreut wird. Die Idee dazu hatte Ex-Bürgermeister Manfred Schüßler mit seinem Gemeinderat entwickelt.
Berthold Rüth sprach vom einem »Freudentag«, der Mut mache. Durch Projekte wie der Ort der Begegnung in Hausen werde die Dorfgemeinschaft noch weiter gestärkt. Er betonte das noch vorhandene Potential des Förderprogramms „Dorferneuerung“ auch für weitere Gemeinden des Landkreises Miltenberg. So sprach auch Planer und Projektverantwortlicher Reiner Tropp von einem Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft sei. Insgesamt bringe die Entwicklung des dörflichen Raums Lebensqualität, auch mit neuen Arbeitsplätzen, in die Orte der Region.
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