Bildergalerie und Essay
Wieder ein besonderer musikalischer Genuss!
Fränkische Rebläuse begeisterten im "Konzert 24" in der Mittelmühle Bürgstadt am 23. März 2024 unter der bewährten Leitung von Bernd Hofmann.
Musikalischer Brückenschlag zwischen Epochen, Kulturen und Kontinenten.
Fulminantes Frühjahrskonzert der „Fränkischen Rebläuse“.
Bürgstadt am Main. Groß war und ist gegenwärtig die Konkurrenz der vorösterlichen Wochenend-Termine mit musikalischen Darbietungen, weiteren kulturellen Veranstaltungen, attraktiven Messen und magnetisch anziehenden Märkten. Corona, Grippe, Erkältungen und andere Einschränkungen sind beinahe passé, die Unternehmungslust von jung und alt nimmt wieder zu.
Auch das spannende Fußballspiel Deutschland-Frankreich stand im Fernsehprogramm und das Regenwetter lud manche Zeitgenossen nicht zum Ausgehen, sondern zum häuslichen Verweilen ein.
Dennoch fanden sich am Palmsonntag-Vorabend Hunderte von interessierten Gästen im Bürgerzentrum Mittelmühle ein und genossen ein dreistündiges, erstklassiges Blasorchester-Konzert der „Fränkischen Rebläuse“.
Nahezu bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt verfolgten die Besucherinnen und Besucher im großen Saal die faszinierenden Darbietungen von mehr als sechzig Musikerinnen und Musikern unter der bewährten Stabführung von Bernd Hofmann.
Schon die Anzahl der jungen und „jung gebliebenen“ Akteure ist bei jedem dieser Konzerte vorweg ein Erfolg und erklärt die Attraktivität solcher Veranstaltungen bei uns in der Region.
Hinzu kam ein fesselndes, kurzweiliges Programm mit zehn Werken (sowie zwei Zugaben), das nicht nur zwischen Klassik und Moderne pendelte und jonglierte, sondern thematisch auch eine breite Gefühlspalette ansprach und außerdem eine Weltreise auf fast alle Kontinente unternahm.
Den Phantasie-Reisen und den vielseitigen dabei empfundenen Assoziationen der Gäste waren also keine Grenzen gesetzt.
Sehr gelungen war schon der Start, das „Aida -Gran Finale Secondo“ von Guiseppe Verdi, bekannter Triumphmarsch aller Musikfans, wo das Blasorchester bereits alle Register seines Könnens zog.
Auch der Mix diverser Komponisten der amerikanischen Soul- und Funk-Band „Earth, Wind & Fire!“ in der Bearbeitung von Masamicz Amano dürfte nachhaltig wie ein Ohrwurm in Erinnerung bleiben.
Die Gruppe, die sich 1969 in Chicago gründete, erzeugt auch heute noch einen virtuosen, berührenden Klangteppich aus Jazz, Soul, Rock und fröhlicher Mystik. Die von den Musikerinnen und Musikern hervorgerufene Stimmung hatte ohne Frage auch noch nach Jahrzehnten nichts von seiner Energie verloren.
„Klezmers Classics“ in der Bearbeitung von Johan de Meij war ohne Frage ein, vielleicht das „Highlight“ des Konzerts. Überzeugend war hier die Vermischung von Blasorchester und Solisten, souverän am Akkordeon (erstmals mit dabei) Ludwig Rohnalter.
Eindrucksvoll wurde „Klezmer“ als traditionelle Instrumentalmusik bei Hochzeiten und Festen der jiddisch sprechenden Juden Osteuropas wiedergegeben.
Der Ursprung geht auf das spätmittelalterliche, frühneuzeitliche 16. Jahrhundert zurück. Das jiddische Wort „Klezmer“ bedeutet ursprünglich „Musikant“ – hier wurde wunderbar eine Brücke verschiedener Kulturen, Musikrichtungen, Regionen, Religionen und weiterer Traditionen geschlagen.
Fazit: Trotz konkurrierender vorösterlicher Kultur-Termine war das Konzert der „Fränkischen Rebläuse“ für Einheimische und Gäste ein Erlebnis der besonderen Art, welches man nicht vermissen wollte und nachhaltig in Erinnerung bleiben dürfte – so wie das sensationelle Eins zu Null der deutschen Nationalmannschaft nach sieben Sekunden Spielzeit am vergangenen Samstagabend.
Roland Schönmüller
Weitere Bilder und Infos folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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