Bildergalerie und Interview.
Wald-Woche in Miltenberg: Anika Weisbrod - Eine Expertin gibt Auskunft und freut sich auf den Besuch von Jung und Alt
Zeitreise zum Zukunftswald: Ausstellungszelt mit Aktionen und Aktivitäten in Miltenberg
1. Die Waldwoche in Miltenberg - was ist der Sinn dieser Aktion?
"Mit der Waldwoche Miltenberg vom 09. bis 14. 07. 2022 möchten wir die Forstwirtschaftlichen Aufgaben in unseren Wäldern, und besonders im Miltenberger Stadtwald, beleuchten.
Aktuell und auch in Zukunft haben wir einige Themen, die uns im Wald besonders beschäftigen.
Dazu gehört vor allem der Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit, die unsere Wälder gefährden.
Die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“, welche wir auf dem Engelplatz aufstellen werden, zeigt Möglichkeiten auf , wie unsere Wälder in Zukunft aussehen könnten.
Zusammen mit unseren Projektpartnern (Spessartbund e.V., Odenwaldklub e.V., LBV, Geo-Naturpart Bergstraße Odenwald, Landesverband Bayerischer Imker e.V.) informieren wir über weitere wichtige Funktionen des Waldes, wie die Erholungs- und die Schutzfunktion."
2. Gab es schon ähnliche Aktionen in Unterfranken? Wo? Erfolgreich?
"Eine ähnliche Aktion fand am ersten Juli-Sonntag 2022 aktuell in Aschaffenburg statt. Hier wurde zum "Tag der Franke" die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“ aufgestellt und von unseren Kolleginnen und Kollegen in der Außenstelle betreut.
Wir hatten eine ähnliche kleinere Veranstaltung letztes Jahr im Juni in Kleinheubach. Auch hier drehte sich die Aktion um die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“.
Unsere Zielgruppe war damals primär die Schulklassen der Region. Innerhalb von zwei Wochen konnten wir zwölf Schulklassen durch die Zeltausstellung führen und mit weiteren waldpädagogischen Aktionen über aktuelle Themen im Wald aufklären.
Im November 2021 fand die Veranstaltung „Gemeinsam für einen Wald mit Zukunft!“ in Kleinheubach statt.
Damals wollten wir primär unsere IZW-Projekte (Initiative Zukunftswald -> IZW) vorstellen und mit Vorträgen durch unsere Gastredner unsere Gäste über die Wichtigkeit des Waldumbaus aufklären. Es war aber auch der Startpunkt der guten Zusammenarbeit, zwischen der IZW-Projektstellen und unseren Projektpartnern.
Damals konzipierten wir gemeinsam mit dem Spessartbund e.V., dem Odenwaldklub e.V., dem LBV, dem Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald und dem Landesverband Bayerischer Imker e.V. einen Workshop, in dem wir mit unseren Gästen über den Wald der Zukunft diskutieren konnten. Hier entstand auch die Idee für die Waldwoche Miltenberg."
3. Werden auch Kinder und Jugendliche zu diesem Projekt angesprochen?
"Auf jeden Fall. Unter der Woche blocken wir das Zelt von acht Uhr bis 14 Uhr für interessierte Schulklassen aus der Region. Für die Kinder haben wir gemeinsam mit dem Spessartbund e.V. ein Programm ausgearbeitet.
An einem Tag ist auch der Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald an der Schulaktion beteiligt. Gemeinsam möchten wir die Kinder aus den dritten bis achten Klassen die wichtigen Themen im Wald näher bringen.
Da wir letztes Jahr, nach unserer Aktion in Kleinheubach, sehr gute Rückmeldungen zu unserem Konzept erhalten haben, werden wir uns auch dieses Jahr daran anlehnen.
Zudem richten sich viele der Aktionen unserer Projektpartner an Kinder, Jugendliche und Familien.
Am Samstag nach der Eröffnung (16 Uhr) und am Sonntag ab 10 Uhr gibt es auch für Kinder und Jugendliche viel zu sehen auf dem Engelplatz.
Am Samstag bieten der Odenwaldklub und der Spessartbund ab 16 Uhr GPS-Touren durch den Miltenberger Stadtwald für Jugendliche an. Am Sonntag ab 10 Uhr können auch Familien an Touren teilnehmen."
4. Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich zur Aktion im Allgemeinen schon gemacht?
"Ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen bei unseren Aktionen machen dürfen. Die Bürgerinnen und Bürger aus der Region sind sehr interessiert an den Wäldern und die Schülerinnen und Schüler sind wissbegierig und Fragen sehr interessante Fragen im Bezug zum Klimawandel.
Ich freue mich sehr ein weiteres Mal eine solche Veranstaltung hier in der Region organisieren zu dürfen und bin gespannt auf die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher."
5. Welche spezifischen forstlichen Verbesserungen sind bezüglich Landkreis Miltenberg, Spessart, Odenwald, Unterfranken usw. für die Zukunft wünschenswert?
"Wir leben in einer sehr trockenen Region.
Der Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern ist jetzt wichtiger den je. Dazu gehören auch viele unserer heimischen Baumarten, die in Zukunft vielleicht sogar vom Klimawandel profitieren könnten.
Darunter zählt vor allem unsere heimischen Eichenarten, die Trauben- und die Stieleiche, da diese mit Trockenheit besser zurechtkommen. Es liegt an jeder Waldbesitzerin und jedem Waldbesitzer den Wald für die Zukunft fit zu machen.
Mit unserer Aktion möchten wir ihnen zeigen, wie auch ihr Wald in Zukunft aussehen könnte.
Mit Beratungsterminen nach der Veranstaltung können die Försterinnen und Förster des AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) die Besitzenden individuell zu Ihren Problemen im Wald beraten."
6. Vielleicht noch einige kurze Angaben zu ihrer Person, zu Ihrem Studium und zu Ihrer Arbeit:
"Mein Name ist Anika Weisbrod, ich bin 28 Jahre alt und wohne in Nassig bei Wertheim.
Von 2015 bis 2020 studierte ich an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg Forstwirtschaft und bin nun Forstingenieurin.
Seit November 2020 arbeite ich als Projektmanagerin an dem IZW-Projekt „Zukunftswald Odenwald“ am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt an der Außenstelle Miltenberg.
In meiner Arbeit konnte ich, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen, einige Projekte erfolgreich umsetzen.
Hauptsächlich arbeite ich gemeinsam mit meinem Kollegen Marcus Leistner, der ein weiteres IZW-Projekt „MainEichenwald“ betreut, zusammen.
IZW bedeutet „Initiative Zukunftswald“. Diese Initiative entstand aus der Waldumbauoffensive 2030 und soll in ganz Bayern den Waldumbau im Kleinprivatwald voranbringen."
Interview und Fotos: Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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