Bildergalerie und Essay
So schön ist es bei uns im Mai!" - Wandertipp: Rund um das Schloss Waldleiningen
Frühlings-Impressionen aus der Nah-Region im Odenwald: unterwegs im bayerisch-badisch-hessischen Grenz-Gebiet, unweit vom Schloss Waldleiningen.
Wanderer sind fasziniert vom Ambiente rund um das romantische Schloss im englischen Stil im Odenwald.
Auch wenn das anmutende Gebäude nicht besichtigt werden kann, ist die Anlage selbst ein Kleinod.
"Da könnte man einen Märchenfilm drehen!" meint ein rastender junger Radfahrer und schon hat er das Smartphone für eine Video-Sequenz startbereit.
"Ich bevorzuge eher die Szenerie für einen englischen Krimi à la Mister Barnaby! - entgegnet ein wartende Spaziergängerin nebenan.
Romantik, Märchenkulisse und Grusel-Gemäuer - das sind mögliche Assoziationen beim Anstieg von Ernstthal in diese parkähnliche Landschaft im Odenwald.
Schloss Waldleiningen ist in der Tat eine romantische Schlossanlage, die Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil eines englischen Adelssitzes erbaut wurde.
Nachdem das Fürstenhaus Leiningen 1803 seinen Pfälzer Herrschaftsbereich an Frankreich verloren hatte, erhielten sie als Entschädigung ein neues Fürstentum im Odenwald.
Fürst Emich Carl zu Leiningen richtete dort in einem abgelegenen Tal einen großen Wildpark ein.
In Erinnerung an seine verlorenen Pfälzer Gebiete nannte er diesen Park nach einem seiner dortigen Jagdgründe „Waldleiningen“. Das Schloss wurde ab 1828 in Anlehnung an britische Schlösser erbaut.
Abbotsford, das Haus des weltberühmten schottischen Schriftstellers Walter Scott, diente dabei wohl unter anderen als Vorbild. Baumeister des Schlosses war der Architekt Karl Brenner, künstlerischer Berater der Hofmaler Sebastian Eckhardt.
Die Fürstliche Familie empfing hier neben regierenden Fürsten, Wissenschaftlern, Künstlern und Diplomaten, König Ludwig I. von Bayern und den preußischen Kronprinz Friedrich Wilhelm.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Wohn- und Residenzschloss der Fürstlichen Familie zum Lazarett umfunktioniert, womit eine ganz andere Ära begann.
Nach Kriegsende behielt man die medizinische Nutzung als Privatsanatorium bei.
Seit 1961 dient das Schloss Waldleiningen vorwiegend der stationären medizinischen Rehabilitation im psychosomatischen Fachbereich und wird von der Deutschen Rentenversicherung sowie zahlreichen Krankenkassen und Privatpatienten belegt.
Eine Besichtigung des Schlosses ist nicht möglich, aber das parkähnliche und waldreiche Gelände rundum stellt ein "Fest der Sinne" und zu jeder Jahreszeit eine Bereicherung dar.
Weitere Bilder und Informationen folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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