Besinnung zur Natur und Schöpfung.
Schutzpatron der Naturfreunde, Forstleute, Jäger und Schützengilden.
Besinnung zur Natur und Schöpfung:
Schutzpatron der Naturfreunde, Forstleute, Jäger und Schützengilden.
Am 3. November ist der Tag des heiligen Hubertus.
Die ersten stillen Novembertage liegen mit Allerheiligen und Allerseelen bereits hinter uns. Weitere besinnliche Gedenktage zu Ehren unserer Verstorbenen werden folgen.
Namenstage von Heiligen präsentiert der elfte Monat ebenso. Sie verweisen auf die christliche Glaubenstradition und die damit verbundenen volkstümlichen Bräuche, Lostage und Bauernregeln unsrer Altvorderen: Hubert, Martin, Elisabeth, Cäcilia, Katharina und Andreas - sind die bekanntesten Heiligentage im November.
Am heutigen Dienstag, dem 3. November, ist der Namenstag des heiligen Hubertus. Er ist Patron der Naturfreunde im Allgemeinen und Schutzheiliger der Jäger, Forstleute und Schützen im Besonderen.
Auch im gegenwärtigen Corona-Jahr gedenken vor allem diese Personengruppen des heiligen Hubertus, der seit Jahrhunderten als christliches Vorbild für den Schutz der frei lebenden Tierwelt steht.
Sein Leben und die damit verbundene Legende verweisen noch heute auf die zunehmende Forderung nach einem neuen Verständnis von Schöpfung, Leben, Umwelt, Klima und Erhalt von gefährdeter Flora und Fauna.
Wer war der heilige Hubertus?
Hubertus war Bischof von Lüttich und starb dort 727. Urkundlich belegbar sind seine christliche Missionstätigkeit als erster Bischof von Tongern und die Verlegung des Bischofsitzes nach Lüttich im Jahr 716.
Der Name „Hubert“ oder „Hubertus“ kommt wohl aus dem Althochdeutschen und bedeutet: „Der durch seinen Geist Glänzende“.
In Belgien und in Ostdeutschland lobte man seine christliche Glaubensverkündigung und sein Engagement für die ärmeren Gesellschaftsschichten. Die Bewohner der Ardennen nennen ihn liebevoll „ihren Apostel“.
Besondere Verehrung erfuhr der Heilige auch am unteren Rhein, vor allem in Köln als weiterer Nothelfer.
Bekannte Bilder, nachhaltige Legende: Der Heilige mit dem kreuztragenden Hirsch
Schon im 19. Jahrhundert erscheint Hubert als Schutzherr der Jagd.
Die Legende aus dem 15. Jahrhundert schildert die Wandlung vom zügellosen Jäger zum Mann Gottes - vergleichbar mit dem Apostel Paulus. Ein mächtiger, weißer Hirsch mit goldenem Kreuz im Geweih erscheint Hubert - als Symbol für einen Boten Christi - bei der Jagd.
Hubertus fühlt sich zur Buße berufen, bekehrt sich, verzichtet auf alle weltlichen Güter, hilft den Armen (vergleichbar mit dem heiligen Franziskus), wird zunächst Priester, später Bischof.
Die menschliche Umkehr, die Bildszene vom Hirschen mit dem Kruzifix zwischen den Geweihstangen fand Aufnahme in berühmten Gemälden von Lucas Cranach und Jan Breughel. Sie fasziniert und beeindruckt noch heute.
Grundgedanke: der Mensch auf dem Weg zum Heil
Einstige Jagden am Hubertustag oder später betonten stets die Verbindung zum beherzten christlichen Vorbild als Schutzherr der frei lebenden Tierwelt und als personifiziertes Pendant früherer unmäßiger Jagdgebärden.
Gottesdienste zu seinem Namenstag, die imposanten, musikalisch umrahmten Hubertus-Messen erinnern an den Grundgedanken der Hubertus-Legende, der darin besteht, über den Dingen dieser Welt nicht das jenseitige Ziel des Menschendasein zu vergessen.
Auch mahnt die Legende unverkennbar zur Abkehr von einer zügellos ausgeübten Jagd und die Hinwendung zur pfleglichen Behandlung der vom Schöpfer dem Menschen zu seiner Nutzung anvertrauten Wildtiere.
Nicht umsonst und passend lautet eine Waidmann-Devise aus dem 19. Jahrhundert:
„Das ist des Jägers Ehrenschild /
Dass er beschützt und hegt sein Wild /
Waidmännisch sagt, wie sich’s gehört, /
Den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“
Naturgemäße Jagd ist auch heute das Gebot der Stunde
Die Waidmänner von heute sind in erster Linie Heger und Pfleger. Sie nutzen stillgelegte Flächen als Wildäcker, pflanzen Sträucher, Hecken und Flurgehölz an Feld-Wirtschaftswegen, die einst dem Kahlhieb mancher Flurbereinigung zum Opfer fielen.
Schauen wir zum Abschluss noch zwei Bauernregeln zum dritten November an:
„Bringt St. Hubert Schnee und Eis, bleibt’s den ganzen Winter weiß“
Oder:
„Wenn’s an Hubertus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit und heiz’ im Ofen wacker ein - bald zieht die Kälte bei dir ein!“
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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