Bildergalerie und Essay.
Auf zur Wildenburg, zur Burg(ruine) Wildenberg bei Kirchzell !
Impressionen einer Vorfrühlings-Wanderung durch den Odenwald über Kirchzell-Buch zur Burgruine Wildenberg ( Wildenburg) im März 2022.
Die Burgruine Wildenberg bei Kirchzell im Landkreis Miltenberg ist eine der bedeutendsten Burgen. Man muss sie mindestens einmal gesehen haben!
Es lohnt sich in kunstgeschichtlicher, historischer und literaturgeschichtlicher Hinsicht.
Inschriften am inneren Torbogen erzählen von den Erbauern: Es waren die Edelherren von Dürn.
Als mutige, treue und verlässliche Gefolgsleute der Stauferkaiser errichteten sie im Hochmittelalter die Burg Wildenberg in den Jahrzehnten um 1200.
Auffallend sind die künstlerisch besonders wertvollen Schmuckformen.
Die Ausübung einer eigenen Landes-Herrschaft wurde hier jedem Besucher deutlich und fand hier ihren sichtbaren Ausdruck.
Nach dem Verkauf der Burg und Herrschaft an das Erzstift Mainz im Jahr 1271 blieb hier der Amtssitz der Mainzer Verwaltung bis zur Zerstörung der Burg im Bauernkrieg des Jahres 1525.
Eine besondere Stellung kommt dem Bauwerk dadurch zu, dass sich mit ihm der Name Wolfram von Eschenbachs verbinden lässt.
Er hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Wildenberg einen Teil seines Parzival-Romans geschrieben.
Beziehungen zwischen der Burg und diesem Epos gibt es mehrfach.
Schon der Name ist eine Übersetzung des Namens der Gralsburg.
Auf den großen Kamin im Palas spielt der Dichter an, um die gewaltige Größe der Feuerstellen in der Gralsburg anschaulich zu machen:
„Weder einst noch jetzt sah man je so große Feuer hier zu Wildenberg“.
Ein Erdbeben im Jahr 1356 soll die Burg stark beschädigt haben.
Im 15. Jahrhundert errichtete Erzbischof Dietrich von Erbach die große Trennmauer im Burghof.
Auch der Palas erfuhr, nachdem der Keller gewölbt war, eine Unterteilung. Die Basis-Steine davon liegen noch an ihrem Platz.
Die ursprüngliche Einrichtung des Burginnern ist noch gut abzulesen.
Der Bergfried schützte hinter Graben und Schildmauer die am meisten gefährdete Bergseite und zugleich die im Schatten der Burgmauer angeordneten Wohnräume.
Der Torturm enthielt im Obergeschoß die dem Ritterheiligen Georg geweihte Kapelle.
An der Talseite steht der Palas:
- In ihm lagen die repräsentativen Versammlungsräume,
- unten beheizbar und mit kleinen Fenstern der Raum für die Wintermonate,
- oben mit lichtspendenden Arkaden der Saal für sommerliche Feste.
Man erreicht die Burg(ruine) über Preunschen oder Buch. Der Besuch dieser einstigen imposanten Anlage ist ein Geheimtipp für Einheimische und Besucher des Odenwaldes.
Weitere Informationen und Bilder folgen!
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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