Weihnachten in der Landwirtschaft
Warum die Weihnachtszeit für die Landwirtschaft keine stade Zeit ist
Die Advents- und Weihnachtszeit gilt als die stade Zeit. Nicht so in der Landwirtschaft. Obwohl draußen auf den Feldern weniger zu tun ist, haben die meisten Landwirte auch in den Wintermonaten ein volles Arbeitspensum. Entspanntes Zurücklehnen: Fehlanzeige!
AELF Karlstadt - 2100 landwirtschaftliche Betriebe gibt es im Zuständigkeitsbereich des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt. Rund 80 Prozent der Betriebe aus den Landkreisen Main-Spessart, Miltenberg und Aschaffenburg werden im Nebenerwerb bewirtschaftet. Für Nebenerwerbslandwirte und Landwirte deren Haupterwerb die Landwirtschaft ist, gibt es auch im Dezember und Januar einiges zu tun.
Tierhalter müssen sich um Ihre Tiere kümmern. Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen, Puten und Hühner müssen gefüttert und gepflegt, Ställe gereinigt werden. Gleich morgens geht es dafür in den Stall. In Betrieben mit Milchkühen werden die Kühe zusätzlich zwei Mal täglich gemolken. Bei einigen Betrieben funktioniert das mit dem Melkroboter zwar weitestgehend automatisiert, Beine hochlegen ist dennoch nicht möglich.
Während auf vielen Felden Winterruhe herrscht, gibt es im Büro umso mehr Arbeiten, die erledigt werden wollen. Jahresabschluss, Steuererklärung und die Planungen für das Folgejahr stehen an.
Auch die Maschinen und Geräte müssen gewartet werden, damit sie im Frühjahr zuverlässig funktionieren. Je nach Witterungsbedingungen geht es bereits im Februar schon wieder los mit der Feldarbeit. Einige Felder werden mit einem Grubber bearbeitet, um sie auf die kommende Saat vorzubereiten. Auf anderen Feldern wurden im Herbst Zwischenfruchtmischungen gesät, um die Böden zu schützen. Im Frühjahr, wenn die neue Saat ansteht, sollen die Zwischenfrüchte weitestgehend zurückgefroren sein. Dort wo das nicht der Fall ist, müssen sie mechanisch zerkleinert werden. Damit die Frühjahrsarbeiten gut gelingen, müssen in den Wintermonaten die dafür notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. Bernhard Schwab, Bereichsleiter Landwirtschaft am AELF Karlstadt: „Landwirtschaft mit Viehhaltung bedeutet 24/7 im Einsatz zu sein. Nur wer seine Aufgabe liebt, hält diese Belastung dauerhaft durch. Die gestiegenen Energie- und Futtermittelkosten und die zweistellige Inflationsrate stellen Landwirtinnen und Landwirte vor zusätzliche Herausforderungen, die vielen von ihnen auch psychisch zu schaffen machen. Es bleibt zu hoffen, dass sie in der Weihnachtszeit trotz allem ein wenig zur Ruhe kommen.“
Autor:AELF Karlstadt aus Miltenberg |
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