Bahnübergang in Kleinwallstadt soll sicherer werden

Wie kann die Sicherungsanlage am Bahnübergang an der Kreisstraße MIL31 in Kleinwallstadt, Abzweigung nach Dornau, so gestaltet werden, dass die Sicherheit gewährleistet ist, der Verkehr flüssig läuft und die Durchfahrtsbeschränkung für Lastwagen von mehr als zwölf Meter Länge aufgehoben werden kann? Im Ausschuss für Bau und Verkehr entspann sich am Dienstag hierzu eine lange Diskussion.

Das Staatliche Bauamt, das in die Baumaßnahme der Westfrankenbahn eingebunden ist, hatte André Zinke in die Sitzung geschickt, um die vom Bauamt entwickelte Lösung zu begründen. Diese sieht vor, auf der Staatsstraße vor und hinter dem Abzweig nach Dornau eine Lichtzeichenanlage zu installieren. Diese soll immer dann, bevor die Bahnschranke heruntergeht, für etwa 20 Sekunden den Verkehr auf der Staatsstraße anhalten. Auf diese Weise sollen Lastwagen oder Busse, die wegen des Verkehrs nicht auf die Staatstraße abbiegen können, die Kreuzung räumen können. So soll verhindert werden, dass Fahrzeuge auf den Schienen stehen, wenn ein Zug kommt. Das Bauamt habe zur Lichtzeichenanlage keine andere Alternative gefunden, sagte André Zinke und verwies auf zahlreiche Nachteile bei anderen baulichen Lösungen. Eine Verlegung der Staatsstraße in Richtung Main – und seien es nur ein paar Meter – wäre teuer, würde beispielsweise umfangreiche naturschutzrechtliche Prüfungen bedeuten, würde lang dauern und wäre zudem laut Zinke sehr teuer. Warum teuer bauen, wenn das Problem mit einer Signalanlage einfach lösbar ist, fragte er.

Im Gremium sah man das anders. Einige Kreisräte befürchteten Rückstaus nach Kleinwallstadt hinein, auch wenn die Ampel nur 20 Sekunden lang Rot zeigt. Einer sprach sogar von einem „gewaltigen Eingriff in den Verkehr“. Warum es nicht möglich ist, an der Kreuzung eine Einfädelspur in Richtung Sulzbach zu bauen und den Lastwagenverkehr über den Kreisel und wieder in Richtung Kleinwallstadt zu führen, fragte ein Kreisrat, gleichzeitig könne man das Linksabbiegen in Richtung Kleinwallstadt an der Kreuzung verbieten. Dass es bereits 2012 die Idee einer solchen Einfädelspur gab, bestätigte Kleinwallstadts Bürgermeister Thomas Köhler. Er habe nur aus der Zeitung von den Umbauplänen erfahren, sagte er und hätte sich einen Ortstermin mit allen Beteiligten gewünscht. Dies sah auch Landrat Jens Marco Scherf so, der einen solchen Termin organisieren will. Zudem soll das Bauamt nach dem Willen des Ausschusses die Wirkung einer Einfädelspur untersuchen und klären, wie viele Lastwagen durchschnittlich pro Tag aus Richtung Dornau kommen.

Otto Kern (Kreisbauamt) stellte dem Gremium die Straßenbau- und Unterhaltungsmaßnahmen des Jahres 2018 vor. Demnach waren für den Straßen- und Wegeunterhalt 850.000 Euro eingestellt worden, am Ende aber sei man bei 956.218 Euro gelandet. Das habe unter anderem am deutlich höheren Aufwand für den Straßenunterhalt an Fahrbahnen gelegen, so Kern. Statt 220.000 Euro habe man hier rund 440.000 Euro ausgeben müssen. Er begründete dies unter anderem mit Sanierungen aufgrund des Unwetters in Preunschen (zusätzliche 70.000 Euro) und Mehraufwand für Sanierungen in Mechenhard (30.000 Euro) und Hofstetten (32.000 Euro). Aufgrund der höheren Bevorratung von Streusalz sei darüber hinaus der Ansatz für den Winterdienst von 150.000 auf 183.900 Euro erhöht worden. Auf der Gegenseite habe man den Ansatz für den Bereich Verkehrssicherung/Ausstattung von 160.000 auf 44.338 Euro deutlich reduzieren können. Die insgesamt höheren Unterhaltungskosten habe man aber aus allgemeinen Haushaltsmitteln decken können, erklärte Kern.

Für die Straßenbaumaßnahmen des vergangenen Jahres habe man das beschlossene Budget von 1,6 Millionen Euro auf 2,14 Millionen Euro erhöhen müssen, wies Kern auf einige Bauarbeiten hin, die teurer als geplant wurden. Als Beispiel führte er die Arbeiten auf der Kreisstraße 7 von Watterbach nach Breitenbuch an. Hier wurden die Kosten für zwei Bauabschnitte in Höhe von geplanten 600.000 Euro deutlich überschritten und werden am Ende bei rund 900.000 Euro liegen. Deutliche Mehrausgaben sind Kern zufolge auch beim Ausbau der Kreisstraße MIL 22 in der Ortsdurchfahrt Niedernberg zu erwarten. Statt 280.000 Euro dürfte der Landkreisanteil eher bei 450.000 Euro liegen.
Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Kreistag den Abschluss einer Vereinbarung zwischen dem Markt Sulzbach und dem Landkreis Miltenberg. Diese betrifft den Bau und die Unterhaltung einer gemeindlichen Kanalisation zur Entwässerung des Straßenkörpers und der Fahrbahn der Kreisstraße MIL 30 in der Ortsdurchfahrt von Soden. Der Landkreis rechnet mit einer Summe von 40.000 Euro, aufgrund der Zwischenfinanzierung durch den Markt Sulzbach muss der Kreis seinen Anteil aber frühestens 2020 bezahlen.
Auf die Frage, wie lange die Ampel an der B 469 bei Laudenbach-Nord noch geschaltet ist, konnte der Landrat Informationen aus einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt weitergeben. Demnach handele es sich dabei um einer reine Baustellenampel. Diese werde solange geschaltet, bis die Bauarbeiten an der Auffahrt Laudenbach-Süd beendet sind. Dort soll eine fest installierte Ampelanlage entstehen, die über Sensoren in der Fahrbahn erkennt, wenn Fahrzeuge ein- oder abbiegen wollen. Dank dieser Technik solle die fest installierte Ampel bei Laudenbach-Süd nach dem Verkehrsmodell des Staatlichen Bauamtes keine Staus verursachen, aber von Laudenbach ein gefahrloses Einbiegen in die B 469 ermöglichen, so Scherf.

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