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Projekt Stadtradeln
Lass(t) uns laufen! Weniger Elterntaxis an der Schule

Gemeinsame Eröffnung der Hol- und Bringzonen an der Linden Schule in Halle (Westf.) mit den Schülerinnen und Schülern, dem Landrat des Kreises Gütersloh Sven-Georg Adenauer und dem Projektteam des Kreises, der Stadt Halle und der Polizei am 10.09.2018. Quelle: Kreis Gütersloh
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  • Gemeinsame Eröffnung der Hol- und Bringzonen an der Linden Schule in Halle (Westf.) mit den Schülerinnen und Schülern, dem Landrat des Kreises Gütersloh Sven-Georg Adenauer und dem Projektteam des Kreises, der Stadt Halle und der Polizei am 10.09.2018. Quelle: Kreis Gütersloh
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Im Rahmen der Aktion Stadtradeln finden diverse Infoveranstaltungen statt. So auch der Themenabend am 13.7., der via Zoom-Meeting durchgeführt wurde. Das Projekt „Lasst und laufen“ soll dazu beitragen, den Verkehr im Schul- und Wohnumfeld zu verringern. Vorgestellt wurde die Aktion von Kim Nadine Rother und Bernhard Riepe (Landratsamt Kreis Gütersloh). Der VCD Kreisvorsitzende Dr. Hans Jürgen Fahn hatte zu dem Gespräch eingeladen, um das Modell im Landkreis Miltenberg zu präsentieren.

Immer mehr Kinder werden in den letzten Jahren von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Dies führt häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen vor den Schulen, beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder und belastet die Umwelt. Seit dem Schuljahr 2018/2019 heißt es an fünf Grundschulen im Kreis Gütersloh daher „Lasst uns laufen“. Mit blauer Farbe und neuen Schildern wurden Elterntaxi-Haltezonen in der nahen Umgebung der Pilotschulen des Projektes „Lass(t) uns laufen! Weniger Elterntaxis an meiner Schule“ eingerichtet. Die Aktion ist eine Zusammenarbeit des Kreises Gütersloh und der Verkehrswacht in Zusammenarbeit mit Kommunen, der Kreispolizei und den Schulen entstanden.

Hol- und Bringzonen

Für die Festlegung der Hol- und Bringzonen waren mehrere Schritte nötig. So wurden mit Hilfe einer anonymen Elternbefragung an jeder Pilotschule die Verkehrsmittel und -wege der Kinder erfasst und analysiert. Auf Grundlage dieser Daten und Vor-Ort-Terminen mit Elternvertretern, Schulleitung, Lehrkräften, der Kreispolizei und der Kommune wurden 3 oder 4 Hol- und Bringzonen im nahen Umfeld der Schulen ausgewählt. Dabei wurde z. B. darauf berücksichtigt, dass Stellen auswählt wurden, an denen die Auto einfach halten und wieder abfahren können und keine Wendemanöver nötig sind. Auch auf sichere Restschulwege, u. a. mit geeigneten Querungsstellen und ausreichender Fußwegbreite, wurde geachtet.

Die Mitarbeit der Eltern war ausdrücklich erwünscht. So hatten die Eltern bereits früh die Möglichkeit sich auf Elternabenden, Elternsprechstunden und auf einem Schulfest einzubringen und sich an der Auswahl der Standorte für die Hol- und Bringzonen zu beteiligen.

Das Verkehrszähmerprogramm

Parallel zu den Hol- und Bringzonen wurde an allen 5 Pilotschulen das Verkehrszähmerprogramm eingeführt. Dies ist ein ganzheitliches langfristig angelegtes Schulwegkonzept, das auf dauerhafte Verhaltensänderungen setzt. Es kann ohne Probleme in den Schulalltag integriert werden und vorhandene Aktionen zur Verkehrserziehung unterstützen und vertiefen.

Kinder können kleine Verkehrszähmer werden, indem sie sich bemühen, die elterlichen "Drachenautos" zu zähmen. Aber auch Eltern können große Verkehrszähmer werden, indem sie ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto bis zur Schule bringen, sondern die Kinder ihre eigenen Wege selber bewältigen und erleben lassen. Der eigenständig gegangene Schulweg ermöglicht den Kindern wertvolle persönliche Erlebnisse - nicht vorbestimmt durch die Erwachsenwelt. Die Kinder werden durch ihre erweiterte Mobilität gestärkt. Sie erhalten Verantwortung für ihren eigenen Schulweg und die damit verbundene Zeit. Sie erleben selbstbestimmt ihre Umwelt, stärken ihren Orientierungssinn und können sich mit anderen Kindern austauschen. Für jeden zurückgelegten Schulweg zu Fuß oder per Rad, erhalten die Kinder Zaubersterne oder Punkte, die im Schul- oder Klassenverbund eingelöst werden können.

VCD wirbt für Projekt im Landkreis Miltenberg

Das Problem „Elterntaxi“ ist auch in unserer Region bekannt. Der VCD Kreisvorsitzende Dr. Hans Jürgen Fahn hofft, dass im Landkreis Miltenberg das Thema Elterntaxis in den Schulen noch mehr thematisiert wird. Fahn hofft zudem auf die Unterstützung der Polizei, des Schulamtes und der Elternbeiräte sowie der Kommunalpolitiker . Auch das Landratsamt Miltenberg mit dem Mobilitätsbeauftragten Tim Haas und dem Kreisbaumeister Andreas Wosnik werde dann einbezogen

Bei der Veranstaltung nannte er die wichtigsten Forderungen des VCD:

  • Generelles Halte- und Parkverbot im direkten Schul-Umfeld, um Kindern zu Fuß und mit dem Fahrrad einen sichereren Weg zu ermöglichen. Elternhaltestellen als Zusatzzeichen in die SIVO aufnehmen für nicht auf andere Verkehrsmittel zu verlagernde Kfz-Fahrten, da sie Kindern einen sichereren Fuß- und Radverkehr ermöglichen und den morgendlichen Bringverkehr ordnen.
  • Mehr Kontrollen und höhere Bußgelder im Schulumfeld für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben (beispielsweise hinsichtlich Falschparken oder Geschwindigkeitsbeschränkungen im Schulumfeld). Bußgelder für Falschparkende sollen auf das Niveau europäischer Nachbarländer angehoben werden (z. B. Dänemark oder Niederlande)
  •  lntegrierte Schulmobilitätspläne und Mobilitätsbildung verpflichtend festlegen. (Rad)Schulweg- sowie Lehrpläne für Mobilitätsbildung sind eine geeignete Maßnahme für eine sichere Verkehrsbeteiligung der Kinder. Die Aufstellung von Schulmobilitätsplänen und die dafür nötigen Beteiligungsverfahren (auch von Kindern) müssen auf Bundesebene verbindlich gesetzlich geregelt werden.
  • Mehr Fahrrad- und Rollerstellplätze an Schulen, diese müssen ausreichend und qualitativ hochwertig vorhanden sein, was in allen Landesbauordnungen vorgesehen werden soll, mindestens in Höhe 20% der durchschnittlichen Schülerzahlen der letzten drei Jahre durch den Schulträger.
Autor:

meine-news.de Redaktion aus Miltenberg

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