Nachhaltigkeit in punkto Klimaschutz
Miltenberg braucht mehr bezahlbaren Wohnraum
Am 10. Mai 2019 tagte der monatliche Grüne Stammtisch wie gewohnt im Lavanta in Miltenberg. Grüne und Interessierte tauschten sich intensiv über die Themen bezahlbarer Wohnraum, nachhaltige Entwicklung der Stadt Miltenberg, die Petition der Grünen zum Bebauungsplan Alter Bahnhof und dem neuen Miltenberger Gemeinschaftsgarten aus.
Für Miltenberg ist es in vielerlei Hinsicht wichtig, dass deutlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss. Auch in der Stadt Miltenberg wird es zunehmend schwieriger bezahlbaren Wohnraum zu finden. Davon betroffen sind nicht nur Familien und Geringverdiener, sondern dieses Phänomen zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und Haushaltsgrößen. Über die Vor- und Nachteile einer eigenen städtische Wohnbaugesellschaft wurde rege diskutiert und könnte in diesem Punkt Entspannung auf dem zur Zeit oft teuren Wohnungsmarkt bringen. Auch der Standortkampagne des Landkreises Miltenberg zur Fachkräftegewinnung muss Rechnung getragen werden. Ausreichender, bezahlbarer Wohnraum ist hier die grundlegende Voraussetzung, um den Landkreis wirtschaftlich nachhaltig zu fördern. Bürgermeisterkandidatin Sabine Stellrecht-Schmidt wies darauf hin, dass bereits die umliegenden Gemeinden dabei sind, diesen Notstand entgegenzuwirken und neue Baugebiete ausweisen. Es ist wichtig, dass die Stadt Miltenberg diesen Notstand nicht verschläft, aber nachhaltig und klimaschutz technisch intelligent an dieses Thema herangeht. Die Stadt benötigt Wohnungen in verschiedensten Größen, nicht nur Grundstücke für Einfamilienhäuser. Wohnungen kommen jungen Familien mit noch kleinem Budget und Senioren die sich verkleinern wollen, sehr entgegen. So schafft es die Stadt Miltenberg den Flächenverbrauch gering zu halten und gerade so ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, kleine Wohngebiete zu schaffen, in denen verschiedenste Gruppen in guter Nachbarschaft zusammenleben können und sich gegenseitig zu unterstützen. “Dafür eignet sich das Bebauungsgebiet am Alten Bahnhof bestens. Mit seiner fluss- und fußläufigen Lage zur Innenstadt und des Edeka Marktes nebenan, ein Traum von einem Wohngebiet. Am besten noch mit viel naturbelassenen Arealen mit Aufenthaltsqualität.”, ergänzt Dieter Heilemann die Diskussion und nimmt Bezug auf die Vorschläge, die bereits in der Petition der Grünen ausführlich zu lesen sind. Im Verlauf der Diskussionen kamen die Teilnehmer*innen des Stammtisches auch darauf zu sprechen, dass es leider immer noch keinen Termin für die Informationsveranstaltung zum Baugebiet Alter Bahnhof gibt. Herr Demel stimmte in einer Bauausschusssitzung im März der Petition der Grünen für eine Informationsveranstaltung zum Ende April mündlich zu, später wurde sie auf Anfang Mai verschoben, allerdings noch nicht durchgeführt. “Wir werden die Möglichkeit in Betracht ziehen, baldmöglichst unserem Anliegen mittels eines Bürgerbegehrens Nachdruck zu verleihen!”, stellt Sabine Stellrecht-Schmidt fest, “Nachdem wir nicht erkennen können, dass der Bürgermeister Miltenbergs dem geplanten Bebauungsgebiet Alter Bahnhof eine wirklich umfassend nachhaltige Entwicklung für die Stadt und unsere Region ermöglichen will, scheint uns dies der einzig verbleibende Weg. Wir befürworten eine nachhaltige Planung des Bebauungsgebietes in Bereichen des Umweltschutzes und der Wirtschaft, auch um damit die Stadt und die Innenstadt zu beleben. Für uns heißt Nachhaltigkeit z.B. gezielt Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen, die unsere Regionalität stärken, die Innenstadt positiv ergänzen. Daher sind wir überzeugt, dass die dringend benötigte Kaufkraft nur mit der Ansiedlung neuer Bürger*innen zu schaffen ist.”
Abschließend berichtete Sabine Stellrecht-Schmidt vom neuen Miltenberger Gemeinschaftsgarten Projekt, welches von Gabriel Brahm initiierten wurde und an dem sie mitarbeiten wird. Am 11. und 18. Mai beginnen die Pflanzaktivitäten hinter dem Obi Gelände. Ziel des Gemeinschaftsgarten Miltenbergs ist der gemeinsame biologische Gemüseanbau für den Eigenbedarf der Mitwirkenden, sozusagen eine Vorstufe der solidarischen Landwirtschaft.
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