Keine Panik bei Wespen und Hornissen

Hornissen sind friedlich und gemütlich. Bild © Peter Tauchert
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Es ist Sommer, die Sonne scheint, wir sitzen gemütlich im Freien, genießen ein Stück Kuchen und schon sind sie da – die Wespen.

Für viele der blanke Horror: Wespen oder gar Hornissen versetzen uns in Angst und Schrecken. Dabei sind diese schwarz-gelben und nützlichen Insekten viel harmloser als allgemein angenommen. Wenn eine Hummel durch den Garten fliegt, empfinden wir das tiefe Brummen als gemütlich und ihr pelziges Aussehen als hübsch. Meist wird eine Hummel, die sich in ein Zimmer verirrt hat, liebevoll mit einem übergestülpten Glas ins Freie getragen. Aber Hummeln können genau so stechen. Wespen und Hornissen sind nicht gefährlicher als die niedlichen Hummeln. Nur die auffällige gelb-schwarze Zeichnung bei den Wespen und Hornissen signalisiert „Gefahr“ und so verbreiten sie Angst und Schrecken und dieser Horrortrip hat erst ein Ende, wenn das „Monster“ erschlagen auf dem Boden liegt.

Nützliche und scheue Tiere

Verschiedene Wespenarten

Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe sind die einzigen Wespenarten, die von unseren Speisen angezogen werden. Sie bauen ihre Nester in dunklen Hohlräumen oder in Erdhöhlen. Entfernt man also freihängende Wespennester in Sträuchern, Bäumen oder hellen Dachböden, so ändert das nichts an der Wespenplage bei Tisch. Denn diese Nester werden von Arten gebaut, die an menschlichen Nahrungsmitteln nicht interessiert sind. Dazu gehören auch die Hornissen, die im Prinzip nur eine Art Riesenwespe sind.

Wieso sind Wespen und Hornissen nützlich?

Sie bestäuben zwar keine Blüten wie die Bienen, dennoch sind sie sehr nützlich, denn sie benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen tierisches Eiweiß, das sie in Form von Insekten erbeuten. Bei einem großen Hornissennest kann da schon 1 Pfund an erlegten Schädlingen pro Tag zusammen kommen. Als einzige Wespenart fliegen Hornissen auch bei Dunkelheit und machen Jagd auf nachtaktive Insekten. So kann es vorkommen, dass Hornissen von dem Licht einer Lampe angelockt werden und durch ein geöffnetes Fester ins Zimmer gelangen. Wird das Licht gelöscht, finden die Tiere schnell wieder hinaus und fliegen fort.
Wespen und Hornissen nehmen in der Insektenwelt eine ähnliche Stellung ein wie die Greifvögel unter den Säugetieren.

So bleiben Wespen draußen

Einfache Maßnahmen machen ein friedliches Miteinander möglich:
Fliegennetze an den Fenstern versperren nicht nur Wespen & Co. die Innenräume, sondern auch den Stechmücken. Falls sich doch eine Wespe in die Wohnung verirrt hat, sollte man zwei Fenster öffnen, damit das Tier durch die Zugluft nach draußen geleitet wird. Auch ein Glas, das über das Insekt gestülpt wird, tut zusammen mit einem untergeschobenen Bierdeckel gute Dienste und dem Tier kann die Freiheit wieder gegeben werden.
Vorbeugend sollten problematische Stellen wie zum Beispiel Einschlupflöcher zu Rollladenkästen oder Zwischendecken abgedichtet werden, damit hier kein Wespennest entsteht. Öffnungen an unproblematischen Stellen, wie ein ungenutzter Dachboden sollten offen gelassen werden, um Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Davon profitieren auch andere Tiere wie zum Beispiel Fledermäuse.

So vermeidet man schmerzhafte Begegnungen

Wenn man sich durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhig bleiben. Das neugierige Tier verschwindet bald von selbst. Das gilt auch für die kurzsichtigen Hornissen, die sich einen Menschen gerne mal aus der Nähe anschauen, ohne ihm etwas tun zu wollen. Auf keinen Fall sollte man wild um sich schlagen.
Abgedeckte Speisen und Getränke im Freien schützen vor unliebsamen Begegnungen mit den Insekten. Außerdem wird empfohlen, im Sommer nicht direkt aus Flaschen oder Dosen zu trinken und Kindern nach dem Essen Hände und Mund abzuwischen, um keine Wespen anzulocken.
Noch ein kleiner Tipp: Eine oder mehrere Zitronen, halbiert oder in Scheiben geschnitten, gespickt mit Gewürznelken in einer Schale auf den Tisch gestellt, vertreibt Wespen, denn diese finden die Duftkombination abstoßend und widerlich.
So eine Schale mit Zitronen wirkt besser und ist gesünder als Insektenspray, denn jedes Spray enthält Pyrethrum und Pyrethroide. Das sind Nervengifte, die das zentrale Nervensystem angreifen. Sie wirken beim Insekt als Kontaktgift, das eine starke Erregung, Lähmung und den Tod hervorruft. Das Schlimme aber ist: Diese Insektenbekämpfungsmittel führen auch bei Haustieren und dem Menschen zu Schädigungen.

Hornissen – die gemütlichen Riesen

Hornissen stehen unter Naturschutz und sind streng geschützt, deshalb dürfen sie weder getötet noch ihr Nest zerstört werden. Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn diese friedlichen Riesenwespen stellen keine Gefahr dar. Der alte Spruch: „3 Hornissen könnten einen Menschen und 7 Hornissen ein Pferd töten“ ist absoluter Aberglaube. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Gift einer Hornisse nicht giftiger ist, als das einer Wespe oder Hummel.

Hilfe - ein Wespen- oder Hornissennest

Wer ein Wespen- oder Hornissennest im Haus oder Garten entdeckt hat, sollte gewisse „Spielregeln“ beachten, dann steht dem einvernehmlichen „Zusammenleben“ zwischen Mensch und Tier meist nichts im Wege, zumal die Nester nur für einen Sommer bewohnt sind. Im Herbst sterben sowieso alle Arbeiterinnen ab und nur die Königin überlebt den Winter, um dann im nächsten Jahr an einer anderen Stelle ein neues Nest aufzubauen. Sie müssen also nicht befürchten, dass das Nest im nächsten Jahr wieder belegt ist.
Wenn möglich, sollten Sie die direkte Nestnähe (ca. 4 m) meiden. Auf Erschütterungen, Klopfen am Nest, Anpusten der Insekten oder schnelle Bewegungen reagieren die Tiere aggressiv, denn das sehen sie als Angriff auf ihre Brut, die unbedingt verteidigt werden muss. Abseits vom Nest besteht keine Gefahr, trotzdem sollte Sie auf „wildes-um-sich-Schlagen“ verzichten und Ruhe bewahren, dann fliegen Wespen und Hornissen einfach weiter.
Die Nester von Wespen oder Hornissen dürfen nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz auf keinen Fall selbst entfernt oder vernichtet werden.
Wenn Sie Probleme mit einem Wespen- oder Hornissennest haben, wenden Sie sich bitte an:
Johannes Kreßbach
Landratsamt Miltenberg
Tel. 09371-501-304

Weitere Infos über Wespen und Hornissen auch unter:
http://www.aktion-wespenschutz.de

Hornissen sind friedlich und gemütlich. Bild © Peter Tauchert
Die Hornisse hat eine Heuschrecke erlegt. Da die Beute zu groß ist, wird sie zerteilt und portionsweise zum Nest transportiert. Bild Ralf Schreck ©
Diese Hornissen haben ihr Nest in einem hohlem Baum. Sie lassen sich das ihnen angebotene Bienenfutter gut schmecken. © Bild Ralf und Doris Schreck
Johannes Kreßbach vom Landratsamt Miltenberg: „Bei Problemen mit Wespen oder Hornissen stehe ich den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben noch immer eine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden.“
Wespen und Hornissen sind nicht aggressiv und angriffslustig. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Bild:Ralf Schreck
Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

1 Kommentar

Pit Plotan aus Krombach
am 11.04.2020 um 22:25

Wenn man sich durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhig bleiben. Das neugierige Tier verschwindet bald von selbst.

Haha, wenn das stimmen würde, ich wurde bereits dutzende Male von Wespen gestochen obwohl ich still stand, keinen Muskel bewegte... oder die paar Male wo ich im Wald spazieren war und mich plötzlich eine Wespe in den Arm gestochen hatte. Die Viecher sind aggressiv und alles andere als friedlich.

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