Bildergalerie und Essay
Herbstliche Gedanken: Zwischen Abschied und Ausschau
Herbstliche Gedanken: Zwischen Abschied und Ausschau
Bekanntlich hat jede Jahreszeit ihre eigene Sprache, präsentiert besondere Stimmungen und äußert sich in einer speziellen Dynamik.
Die Sprache des Herbstes ist eher leise, seine Stimmungen sind verhalten und seine Bewegung ist eine, die allmählich zur Ruhe kommt. – wie das Laubblatt, das in Zeitlupe (slow motion) zum Boden segelt.
Der Herbst ist mit seinen glühenden Farben und leuchtenden Früchten vor allem eine Zeit der Fülle.
Das herbstliche Licht wirkt klarer und heller als sonst im Jahr.
Weiter schweift unser Blick.
Auf seltsame Weise rücken Nahes und Fernes zusammen.
Ruhig und dankbar genießen wir die Tage voller Milde und zärtlicher Wärme.
Deutlich wird aber jetzt auch die Bewegung des menschlichen Rückzugs, wenn Nebel aufzieht, Nässe und Kälte kommen.
Fülle und Rückzug des Lebens sind im Herbst die beiden Gesichter: zwei Grundstimmungen dieser Jahreszeit.
Der Herbst spricht uns in der Tiefe unseres Wesens an. Zuweilen ängstig er uns. Er fragt uns, wie wir es halten mit dem vollen Leben und dem Rückzug aus diesem Leben.
Abschied und Ausschau, die Erkenntnis von Wesentlichem und Letztem offenbart der Herbst im Wechsel vom motivierenden Farbigen zum leblosen Grau als eine besondere Art des Schauens und Erlebens.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.