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Fulminant, faszinierend, fetzig: Frauen feiern fünfte Jahreszeit.

- Emanzipation gibt es glücklicherweise nun ebenso in der „fünften Jahreszeit“! Weiberfastnacht, Frauenfasching zum Beispiel in Eichenbühl-Heppdiel, was wäre ein Karneval ohne Frauen! Die Damenwelt feiert begeistert und ist engagiert in Paraden, Umzügen und sonstigen Faschingsveranstaltungen.
- hochgeladen von Roland Schönmüller
Die Frauen sind im Vormarsch – derzeit auch im Fasching. Vertreten sind sie inzwischen im Elferrat, sie halten gekonnt Büttenreden und beglücken als Augenweide in Tanzgarden das närrische Publikum.
Emanzipation gibt es glücklicherweise nun ebenso in der „fünften Jahreszeit“! Weiberfastnacht, Frauenfasching zum Beispiel in Eichenbühl, was wäre ein Karneval ohne Frauen! Die Damenwelt feiert begeistert und ist engagiert in Paraden, Umzügen und sonstigen Faschingsveranstaltungen.
Warum ist das so? Was hat sich geändert? Frauen feiern heute mit Begeisterung Fastnacht und Karneval. Spürbar erobern sie mehr und mehr die Organisationen, ohne Frage ihnen gehört die Zukunft!
Sie sitzen nicht nur schön dekoriert im Publikum und schunkeln mit, sondern ergreifen dominant die Initiative, beispielsweise bei der Rathaus-Erstürmung und der Einholung der Schlüssel-Gewalt oder bewaffnet mit einer Schere, um den Männern den Schlips, die Krawatte oder die Fliege abzuschneiden.
In Verkleidung, Kostümierung und Maskierung sind die Sitten bekanntlich lockerer: die „tollen Tage“ werden als eine besondere Zeit erlebt und man schlüpft in eine andere Rolle.
Lustig sein als weiblicher Clown, Vampir, Teufel, als Hexe, Prinzessin oder Engelchen ist lustig, wenn „frau“ das ganze Jahr über normal sein muss.
Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man nicht erkannt wird, es ist Freiheit unter der Maske, einem etwas zu sagen, was man sich sonst nicht zu sagen traut.
Von hier zur „zeitlich begrenzten Anarchie“ ist es nicht weit. Denn auch das kann Karneval sein – eine Möglichkeit, einmal für begrenzte Zeit alles auf den Kopf zu stellen.
Fastnacht ist seit dem Mittelalter „verkehrte Welt“ bis Aschermittwoch und stellt damit - zumindest in der Vergangenheit – ein Ventil für die Gesellschaft dar, an den manche moralischen Gesetze nicht mehr gelten, an denen Dampf abgelassen werden kann.
Feste verändern sich und präsentieren neue Entwicklungen, aber echte Frauen-Feste bleiben selten.
Wünschenswert wären in Zukunft echte Frauenfeste, auf denen gemeinsam gefeiert wird, zusammen mit den Männern wie auch ohne sie.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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