Bildergalerie und Essay
Einige Rätsel sind noch nicht gelöst - Besonderes Jubiläum: 400 Jahre eigenständige Pfarrkirche in Heppdiel

Heute präsentiert sich die Heppdieler Pfarrkirche als gepflegtes Gotteshaus mit einem intakten Gemeindeleben. Unweit von hier gibt es das Pfarrheim (vorher Schulgebäude).
Im nächsten Jahr, 2026, sind nebenan auch das Feuerwehrgebäude und ein Platz im Freien fertig für öffentliche Veranstaltungen und Feste des Eichenbühler Gemeindeteils.
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  • Heute präsentiert sich die Heppdieler Pfarrkirche als gepflegtes Gotteshaus mit einem intakten Gemeindeleben. Unweit von hier gibt es das Pfarrheim (vorher Schulgebäude).
    Im nächsten Jahr, 2026, sind nebenan auch das Feuerwehrgebäude und ein Platz im Freien fertig für öffentliche Veranstaltungen und Feste des Eichenbühler Gemeindeteils.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Impressionen und Geschichtliches.

Einstige Kirchenburg, markanter Herrschaftsmittelpunkt mit mancherlei Geheimnissen.
400 Jahre Pfarrkirche Heppdiel.

Eichenbühl-Heppdiel. Die Pfarrkirche St. Mauritius begeht in diesem Jahr ein rundes Jubiläum:

1625, vor vierhundert Jahren, wurde sie erstmals als selbstständige Pfarrei erwähnt.

Vorher gehörte sie als Filiale zur Urpfarrei Bürgstadt.

Heute ist Heppdiel  - seit 2009 -  mit Schippach, Windischbuchen, Eichenbühl, Pfohlbach, Riedern, Guggenberg, Neunkirchen, Richelbach und Umpfenbach Bestandteil der Pfarreiengemeinschaft St. Antonius Erftal und Höhen.

Das Odenwald-Höhendorf Heppdiel wurde schon im Hochmittelalter als „hebtille“ erstmals in einer Urkunde genannt, als 1272 Erzbischof Werner von Kurmainz durch Kauf mit den Besitzungen der Herren von Dürn auch deren Kammerforst-Dörfer Wenschdorf, Pfohlbach, Berndiel, Weckbach und Heppdiel erhielt.

Der Bürgstadter Zentgraf Creiß besaß 1389 den kurmainzischen Teil am Gericht zu Heppdiel als rechtes Mannslehen.

Die enge Verbindung zu Kurmainz mit dem kurmainzischen Landesherren zeigte sich auch in der Tatsache, dass der Erzbischof selbst das ihm gehörende Hofgut in Heppdiel noch ausgangs des 18. Jahrhundert an Untertanen belehnte.

Überall in der Heppdieler Flur ist noch heute auf Grenzsteinen das bekannte Mainzer Wappen abgebildet.

Das einstige Hofgut lässt sich noch gegenwärtig rekonstruieren. Durch die Säkularisierung (1802 /1803) ging es in den Privatbesitz zweier Bauern über.

Als Säkularisation wird die staatliche Einziehung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer (Land oder Vermögen) bezeichnet.

Für das hohe Alter der Ortschaft spricht die Anlage der Kirche, des ältesten erhaltenen Gebäudes.
Sie macht noch heute mit den Resten der alten, einstigen Friedhofsmauer und dem massigen, in den Grundmauern 1,5 m dicken Turm den Eindruck einer ehemaligen Kirchenburg.

Das Tum-Untergeschoß mit seinem wuchtigen Kreuzgewölbe stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Es ist anzunehmen, dass mit der Erbauung dieser ersten Kirche das Patrozinium des in unserer Gegend so seltenen Patrons Mauritius durch die damaligen Vogteiherren von Dürn bestimmt wurde.

Im Ausgang des Mittelalters dürfte Heppdiel aus etwa 13 Bauernfamilien bestanden haben: sie hatten bestimmte Gemeinderechte und besondere Nutzmöglichkeiten (Wald, Wiesen, Wasser).


1566 erscheinen als Dorfherren die Äbte von Bronnbach und die Herrren von Riedern.

Im Jahre 1803 ging ein Teil des Dorfes in den Besitz der Fürsten zu Leiningen: damals hatte der Ort 20 Häuser, in denen 115 Einwohner lebten.

Bis 1975 war Heppdiel eine selbstständig geführte und verwaltete Gemeinde.

Ab 1976 wurde der Ort Heppdiel nach Eichenbühl eingemeindet.

Heppdiel hat heute knapp 400 Einwohner.

Zum aktiven Dorfleben tragen der Fußballverein (1947 gegründet als FC Heppdiel) und die Freiwillige Feuerwehr Heppdiel bei.

Wer die Heppdieler Pfarrkirche betritt, entdeckt im Chor über dem Volksaltar ein typisches Kreuzgewölbe:

Es stammt aus dem ersten Bau im Mittelalter und besteht aus roten und weißen Sandsteinen aus der Region.

  • Eingeritzt und bemalt sind in diese Gurte schlangenförmige Ornament-Linien,
  • die sich mosaikartig fortsetzen,
  • Schnittpunkte in Kreuzform bilden und
  • symbolisch auf die Glaubens-Gemeinschaft der Lebenden sowie
  • die Verbundenheit mit den Verstorbenen hinweisen.

Das Bild der dynamisch anmutenden Schlangen stellte im Mittelalter nicht nur eine potenzielle Gefahr dar,
sondern war auch ein Hinweis für die Auferstehung und die österliche Botschaft.

Heute präsentiert sich die Heppdieler Pfarrkirche als gepflegtes Gotteshaus mit einem intakten Gemeindeleben.

Unweit von hier gibt es das Pfarrheim (vorher Schulgebäude).

Ausblick: 
Im nächsten Jahr, 2026, sind nebenan auch das Feuerwehrgebäude und ein Platz im Freien fertig für öffentliche Veranstaltungen und Feste des Eichenbühler Gemeindeteils.

Geheimnisvoll bleiben bis in die Gegenwart …

- die Bedeutung des mittelalterlichen Gotteshauses als mögliche Grablege der Gründer,
- die Relevanz der gefundenen Steinsärge sowie
- die Anlage einer wohl nicht weiter entwickelten Kirchenburg und
-eines begonnenen Herrschaftszentrums der mächtigen Herren von Dürn hier in Heppdiel.  

Unweit von hier liegt der sogenannte mysteriöse Schlossberg am Hang des Kaltenbachtales mit Anzeichen einer Fluchtburg und einer trichterförmigen Vertiefung in der Mitte.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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