150 Jahre Eisenbahn Jagstfeld - Neudenau - Möckmühl - Osterburken
Buchtipp: Gleise in die weite Welt
Seit es Eisenbahnen gibt, faszinieren sie die Menschen. Im 19. Jahrhundert trieben sie die Industrialisierung voran. Sie brachten Fortschritt und Wohlstand.Sie demokratisierten das Reisen. Menschen aus allen Schichten konnten sich mit Zügen gleich schnell fortbewegen.
In dem Buch wird berichtet, wieso die kleinen Land-Bahnhöfe allesamt einen so "wohlthuenden Eindruck" machen, warum die ersten Dampfloks nicht mit Kohle geheizt wurden, wie die Strecke von Osterburken nach Jagstfeld Teil der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung im ganzen Land wurde, und wie ein Bahnwärter ein Zug-Unglück in letzter Sekunde verhinderte.
Zufrieden schob der Landwirt eine ganze Schubkarre voller Münzen nach Hause. Das Geschäft hatte sich gelohnt. Der gute Mann hatte 1865 für den Bau der Bahnstrecke von Jagstfeld nach Osterburken vier Morgen Land an die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahn verkauft. Dafür bekam er 3.500 Gulden. Weil es damals weder Geldscheine noch Überweisungen gab, karrte er die Münzen eben mit dem Handwagen heim.
Das verrückte an der Geschichte: eigentlich hatte niemand die Absicht, diese Bahnstrecke im Grenzgebiet zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogthum Baden zu bauen. Wieso die Linie dann trotzdem gebaut und zum Erfolg wurde, erzählt das Buch "Gleise in die weite Welt". Die Leser erfahren, wie lange die Arbeiter beim Bau entlang von Jagst, Seckach und Kirnau jeden Tag schufteten, wie lange die Honoratioren bei der Einweihungsfahrt feierten, welche Anschluss-Strecken geplant und welche dann doch nicht gebaut wurden.
Markus Wetterauer hat das Buch (ISBN 978-3-7494-8033-3) über die Entstehung der Bahnlinie Jagstfeld - Neudenau - Möckmühl und Osterburken geschrieben, es kostet 14,99 € und ist über info@ZUGhoeren.de erhältlich.
Autor:Hanne Rüttiger aus Miltenberg |
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