Gesundheitsamt
Netzwerken, informieren und beraten

- Sie helfen im Miltenberger Gesundheitsamt bei Fragen rund um die Themen Palliativ- und Hospizversorgung, Selbsthilfe, Sexualpädagogik, Demenz und weiteren Anliegen (von links:) Anna Stegmann, Julia Körbel und Tammy Duval. Foto: Winfried Zang
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Das Miltenberger Gesundheitsamt ist als vor Ort tätige Behörde Teil des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Zu den zahlreichen Aufgaben im Bereich der sozialen Dienste gehört unter anderem der Bereich Prävention und Gesundheitsvorsorge.
Ein Schwerpunkt ist die Vernetzung aller Akteure der Palliativ- und Hospizversorgung. Die Beschäftigung mit dem Tod ist ein Thema, über das in der Öffentlichkeit häufig nicht gerne gesprochen wird, wissen Tammy Duval und Anna Stegmann. Daher sei es wichtig, alle Dienste zu kennen, die schwer kranken, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen beistehen. „Die Versorger kommen, bringen Zeit mit und stehen für Gespräche zur Verfügung“, erklären sie und verweisen auf eine lange Liste von Dienstleistern, die kostenfrei tätig sind (Liste unter www.landkreis-miltenberg.de/themen/gesundheit/sozialmedizin-praevention.html).
Das Thema steht schon lange auf der Agenda des Gesundheitsamts, was man schon daran ablesen kann, dass der jährliche Palliativ- und Hospiztag 2025 zum 20. Mal stattfinden wird. Veranstaltet wird dieser vom Arbeitskreis Palliativ-Hospiz, in dem alle Versorger der Region, das Ethiknetz Untermain und einzelne Mitglieder vertreten sind. Das Gesundheitsamt unterstützt die Akteure tatkräftig.
Vorwiegend in den sechsten und achten Schulklassen beschäftigen sich Tammy Duval und Anna Stegmann mit Unterstützung eines Kollegen aus Aschaffenburg mit Sexualpädagogik. Als Team gehen eine Frau und ein Mann in die Schulen. Einen Teil ihrer Aufklärungsarbeit leisten sie gemeinsam, später sprechen Jungs und Mädchen in getrennten Räumen über Themen wie Beziehungen, Verhütung und Körperbewusstsein. Die Jugendlichen können auch anonym Fragen stellen, die später in der gesamten Klasse besprochen werden. Das gegenseitige Vertrauen bereichert die jeweils vierstündigen Unterrichtsstunden, sind sich die Fachfrauen einig.
Als Netzwerkerin in der Selbsthilfeförderung unterstützt Julia Körbel rund 60 Selbsthilfegruppen.
Schon seit 30 Jahren wird großer Wert darauf gelegt, diese Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern. Viele Menschen tauschen sich in Gruppen aus, erhalten Anregungen und helfen sich gegenseitig. Der Arbeitskreis trifft sich viermal im Jahr, bespricht wichtige Themen und plant gemeinsame Informationsveranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit – etwa beim Mainuferfest in Miltenberg.
Der Landkreis unterstützt die Gruppen unter anderem beim Druck von Broschüren, bei der Vermittlung von Fachleuten für Spezialthemen und der Bereitstellung von Räumen, aber auch bei der Neugründung von Gruppen. Über die Selbsthilfekoordination Bayern (SeKo) ist Körbel auch überregional gut vernetzt.
Das Gesundheitsamt unterstützt zudem die Schwerpunktthemen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention, in denen gesundheitliche Themen von besonderer Relevanz in den Mittelpunkt gestellt werden. Zum jeweils aktuellen Thema – zurzeit „Frauen sichtbar und gesund“ – werden verschiedene lokale Aktionen in den Jahresablauf integriert. So hat man sich derzeit das Unterthema „Wechseljahre“ auserkoren.
Beim Thema Demenz kooperiert das Gesundheitsamt mit der Beratungsstelle Demenz. So ist etwa ein Filmabend im Erlenbacher Kino geplant. Wichtig ist es Tammy Duval, Schülerinnen und Schüler über das Krankheitsbild zu informieren, denn in manchen Familien gibt es auch demente Opas und Omas. Demenz sei leider immer noch ein Tabuthema, bedauert Duval, „viele Angehörige schämen sich.“ Daher brauche es Aufklärung.
Die Information über die Organspende ist ebenfalls Teil der Bemühungen im Gesundheitsamt. So ist geplant, wieder an einem Stand beim Miltenberger Mainuferfest über das Thema zu informieren. Dort komme man leicht ins Gespräch, so die Erfahrungen aus vergangenen Veranstaltungen.
Neben weiteren Themen hat auch die Suchtprävention große Bedeutung. Über dieses Thema wird an dieser Stelle demnächst ausführlich informiert. wiz
Weitere Informationen zu den genannten Themen bekommt man telefonisch (09371 501-523) und per E-Mail (gesundheitsamt@lra-mil.de).
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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