MainLandBrot wird im Sommer präsentiert

Landrat Jens Marco Scherf, Innungs-Obermeister und Brot-Sommelier Volker Mayer sowie Arbeitsgruppenleiter Matthias Ullmer (von rechts) zeigen einen Prototypen des MainLandBrots, das im Sommer öffentlich präsentiert werden wird.
  • Landrat Jens Marco Scherf, Innungs-Obermeister und Brot-Sommelier Volker Mayer sowie Arbeitsgruppenleiter Matthias Ullmer (von rechts) zeigen einen Prototypen des MainLandBrots, das im Sommer öffentlich präsentiert werden wird.
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„Wir können stolz auf das sein, was wir beim Runden Tisch Artenvielfalt in einem Jahr miteinander erreicht haben“ – mit diesen Worten hat Landrat Jens Marco Scherf die vierte Sitzung des Gremiums am Mittwoch im Café der Bäckerei Mayer in Miltenberg eröffnet. Seitdem hat sich die Kooperation und Kommunikation zwischen Naturschutz und Landwirten deutlich verbessert und auch etwas ganz Neues ist entstanden: das MainLandBrot.

Ausschließlich nach den Kriterien des Artenschutzgesetzes mit Zutaten der Region von Bäckermeister und Brotsommelier Volker Mayer gebacken, wurde ein Prototyp des Brotes am Mittwochabend verkostet. Einhelliges Urteil: Sehr gut! Dass es zur Entwicklung des Brotes kam, ist der emsigen Vorarbeit einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Landwirt Matthias Ullmer zu verdanken. Die hatte die Idee aus dem Runden Tisch heraus, gemeinsam ein Landkreisbrot nach den Vorgaben des Artenschutzes zu schaffen, umgesetzt.

Eine entscheidende Rolle spielte Volker Mayer, Obermeister der Bäckerinnung des Landkreises Miltenberg. Er musste die gemeinsam entwickelten Vorgaben umsetzen. So darf das Brot nur regionale Zutaten enthalten, die nicht oder möglichst wenig mit Pflanzenschutzmitteln in Kontakt gekommen sind. So werden etwa spezielle Dinkel- und Roggensorten verwendet, die nicht so ertragsstark sind, aber weitestgehend aufgrund natürlicher Resistenz ohne Pflanzenschutz auskommen. Zusätzlich müssen die liefernden Landwirte Bemühungen um Biodiversität und Artenschutz nachweisen. So entstand ein Brot, das konventionell arbeitende Landwirte, Öko-Landwirte, Handwerk, Natur- und Artenschutz zusammenbringt. Aufgrund der Regionalität ist es ein „Brot der kurzen Wege“ und verdeutlicht, dass der Artenschutz beim Getreideanbau beachtet wird: Denn die Felder, von denen die Zutaten für das MainLandBrot kommen, bieten mit Blühstreifen, Ackerrandstreifen oder ökologischen Vorrangflächen wertvollen Lebensraum und Blütenreichtum für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.

Das Brot ist geprägt von angenehmen Röstaromen von Kruste und Krume und hat darüber hinaus eine schöne, von Rissen unterbrochene Kruste in Form des Mainvierecks. Beim sorgfältigen Kauen entwickeln sich feine Aromen von Honig, Fenchel und Kümmel, zum Brot passen am besten Weißwein, Wurst und Käse.

Mit dem Slogan „...da steckt Heimat drin“ soll das Brot beworben werden. Das Rezept bekommen ausschließlich die regionalen Bäcker, die Mitglied der Innung sind. Der Arbeitskreis und der Runde Tisch machen sich nun noch Gedanken, wie man dieses Brot am besten vermarktet – mit Broschüren, aber auch die neuen Medien sollen einbezogen werden. Das Brot soll im Frühsommer öffentlich präsentiert werden und später in den Bäckereien der Region erhältlich sein. Der Runde Tisch will sich zudem die Möglichkeit offenhalten, später ein Bio-MainLandBrot anzubieten.

Weiteres Thema beim Runden Tisch war das Projekt „Landwirt.Imker.Miteinander“, mit dem das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die erfolgreichen Kooperationen zwischen Landwirten und Imkern in den Fokus rückt. Der Kreisverband Bayerischer Imker Miltenberg-Obernburg will seinen Hut in den Ring werfen und einen der Geldpreise gewinnen, erklärte Vorsitzender Matthias Meidel. Die Bewerbung sei schon in München, sagte er und verwies auf das regional umgesetzte Vorzeigeprojekt Dropleg-Spritzdüsentechnik beim auch für die Imker wichtigen Rapsanbau. Dabei habe man auf Rapsflächen erfolgreich das Pflanzenschutzmittel mit einem Schleppschlauchsystem direkt an Blättern und Stengel der Pflanzen aufgebracht, ohne dass die Blüten etwas abbekommen. Das schone die Pflanzen, gleichzeitig benötige man weniger Pflanzenschutz. Diese vorbildliche Kooperation von Landwirten und Imkern sei preiswürdig, fanden sowohl Meidel wie auch Landwirt Matthias Ullmer, auf dessen Flächen die Technik erstmals angewendet wurde.

Meidel wies zudem auf den Unterfränkischen Tag der Biene hin, der am Sonntag, 19. April, von 9 Uhr an auf dem Gelände des Miltenberger Johannes-Butzbach-Gymnasiums zahlreiche Aktionen rund um das Thema „Jede Blüte zählt“ präsentiert.

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