Suchtberatung der Caritas in Miltenberg feiert 40. Geburtstag
Jubiläumsfeier mit Einblicken in die Arbeit der Beratungsstelle und mitreißender Unterhaltung durch Klaviervirtuosin Anne Folger
"Lieder zur Sucht" hieß der erste Programmpunkt am Mittwoch, den 27. November, der die Gäste in das Thema Sucht einführen sollte. Ein Thema, mit dem sich das aktuelle Team der Beratungsstelle, wie auch frühere Kolleginnen und Kollegen seit vier Jahrzehnten gemeinsam mit ihren Klientinnen und Klienten auseinandersetzen.
„Alkohol ist das Boot mit dem du untergehst“, singt Herbert Grönemeyer und die Ärzte „die verdammte Zockerei ist jetzt mein Untergang“. Diese Lieder, vorgetragen von Nicole Kolb und Rudi Miltenberger, sind Alltag im Leben vieler Hilfesuchender, die sich an die Beratungsstelle wenden. In den vergangenen 40 Jahren hat das Team der Caritas 15.000 Menschen beraten, häufig auch deren Angehörige, Freunde und Kollegen. Als „segensreiche Einrichtung, auf die niemand verzichten kann und will“, bezeichnete Hans Dieter Arnold, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für den Landkreis Miltenberg e.V., die Beratungsstelle.
Menschen, die 50 Mal aufstehen, nach 49 Mal hinfallen - und dann stehenbleiben
„40 Jahre Suchtarbeit bedeutet für unsere Klientinnen und Klienten, dass sie aus einem manchmal teilweise oder kompletten Scheitern ihre Chancen genutzt haben, um zu einem gelingenden und suchtmittelfreien Leben zu gelangen“, so der Leiter der Beratungsstelle Christof Nasemann. Mit dem Zitat „aus Scheiße Gold machen“, einem Bild, das für Betroffene gut nachvollziehbar sei, erklärte Nasemann „den langwierigen und mühevollen Prozess der Lösung aus der Abhängigkeit bis zum Erreichen einer zufriedenen Abstinenz.“ Die Suche nach Glück, Frieden und Gelassenheit mit Hilfe von Suchtmitteln oder Suchttätigkeit führe die Abhängigen in eine beängstigende Sackgasse. Der Weg hinaus wurde für viele Klientinnen und Klienten, die das Team der Beratungsstelle begleiten durfte, zum Verwandlungsprozess in ein Leben mit mehr Lebendigkeit, Reife und Handlungsmöglichkeiten, so Nasemann. Natürlich gäbe es keine Patentlösungen, man erlebe auch Rückfälle und tragische Geschichten, „aber wir sehen auch wundersame Wandlungen, trotz schwierigster Bedingungen“.
Im letzten Programmpunkt begeisterte Klavierkabarettistin Anne Folger mit Klassik Crossover, Geschichten ihrer Kindheit und eigenen Liedern voller Witz, Charme und Wortakrobatik
Autor:Marlene Deß aus Miltenberg |
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