Gesundheitliche Chancengleichheit für alle

In ihrer Sitzung am Mittwoch, 29. November 2017, hat sich die Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung und Prävention im Rahmen der Gesundheitsregion plus unter anderem mit dem Einstieg in das neue Arbeitsfeld „Gesundheitliche Chancengleichheit“ beschäftigt.

Dr. Hubert Hortig (Gesundheitsamt) fasste zunächst den sehr gut besuchten und gelungenen 26. Gesundheitstag zum Jahresschwerpunktthema des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, „Gesundheit im Alter“, zusammen. Gemeinsam mit 20 Kooperationspartnerinnen und -partnern habe man eine Vielzahl an Einzelthemen aufgegriffen und Aktionen rund um das Thema angeboten.

Lena Ullrich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, berichtete zum bisher bearbeiteten Handlungsfeld „Gesunde Lebenswelten“, dass der Fokus zunächst auf der Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der betrieblichen Gesundheitsförderung in kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Handwerksbetrieben gelegen habe. Hier sei man bisher gut vorangekommen.
Nach Vorstellung des betrieblichen Gesundheitsmanagements der Firma Oswald Elektromotoren (Miltenberg) durch Firmeninhaber Johannes Oswald Anfang 2016 sei Ende Oktober 2016 im Bürgerzentrum Elsenfeld ein Informationstag für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Thema „Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Gesunde Unternehmen?!“ veranstaltet worden. Danach habe man das sechste Arbeitsgruppentreffen im ersten Halbjahr 2017 für einen Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk, Sozialwesen und Verwaltung genutzt. Dies sei gelungen und so hätten die Krankenkassen vor wenigen Tagen der Kreishandwerkerschaft Angebote und Möglichkeiten zur Förderung und Unterstützung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der betrieblichen Gesundheitsförderung vorstellen können. Weitere Vorstellungen und Treffen mit der Wirtschaft sowie dem neu ge-gründeten PflegeNetz Landkreis Miltenberg seien geplant. Die Arbeitsgruppe beschloss, diesen Dialog auch nach dem Einstieg in das neue Handlungsfeld fortzusetzen.

Zum Handlungsfeld „Kinder- und Jugendgesundheit“ berichtete Ullrich von den Gesundheitstagen 2015 und 2016 mit den Jahresschwerpunktthemen „Kindergesundheit“ sowie „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“. Beide seien sehr erfolgreich gewesen und hätten die Zielgruppe Eltern und Familien erreicht. Außerdem habe bei den Arbeitsgruppentreffen ein Kinder- und Jugendpsychiater referiert. Das Projekt „Löwenherz-Gruppe“ für Kinder psychisch kranker Eltern, ein Angebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Arbeiterwohlfahrt in Kooperation mit der Erziehungsberatungsstelle des Kreis-Caritasverbandes, sei ebenfalls vorgestellt worden.

Landrat Jens Marco Scherf unterstrich zum Einstieg in das neue und dritte Handlungsfeld „Gesundheitliche Chancengleichheit“, dass gesundheitliche Ungleichheiten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und -schichten auszugleichen, wenigstens aber zu verringern seien. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und eine Herausforderung. Ziel müsse es sein, Maßnahmen zur Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit zu entwickeln und so weit wie möglich umzusetzen.

Zunächst erarbeitete die Arbeitsgruppe allgemein die Ursachen, Folgen und Interventi-onsmöglichkeiten von gesundheitlicher Ungleichheit. Die Gruppe, in der Expertinnen und Experten aus den Bereichen Ernährung, Sport und Therapie sowie Vertreterinnen und Vertreter der Krankenkassen, der Sozialverbände, der Kindergartenfachberatung, der Jugend- und Jugendsozialarbeit, der Gleichstellung und der Politik vertreten waren, untermauerte ihre Beiträge mit Beispielen aus der Praxis und dem Lebensalltag. Dabei wurden neben dem Verlust von lebenspraktischen Fertigkeiten auch neue Herausforderungen wie der Medienkonsum genannt. Die Gesellschaft habe sich erheblich verändert, was völlig neue gesundheitliche Probleme mit sich bringe. Vielfach fehle es nicht an den finanziellen Mitteln und Möglichkeiten, sondern vor allem am erforderlichen Wissen und Können.

Beim nächsten Treffen der Arbeitsgruppe im Februar 2018 soll auf die Situation im Landkreis eingegangen werden und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet werden.

Weitere Informationen zur Gesundheitsregion plus Miltenberg unter:

http://www.gesundheitsregion-plus-miltenberg.de

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