Ausbau regenerativer Energien
Transformation der Energieversorgung
Die dringend erforderliche Transformation der Energieversorgung hin zur Klimaneutralität im Stromsektor muss beschleunigt werden, um Klimaschutz, Versorgungssicherheit und kostengünstige Energieversorgung zu erreichen. Eine auf erneuerbaren Energien basierende Stromversorgung ist entscheidend, um unabhängig von fossilen Importen zu sein und die Energiekrise zu bewältigen.
Der Energiemonitor zeigt, dass der Anteil regenerativer Energien im Strom-Mix des Landkreises Miltenberg derzeit bei etwa 20 Prozent liegt. Dabei tragen Solaranlagen und Windkraft jeweils etwa ein Drittel zu dieser Bilanz bei.
Nach einem rasanten Anstieg des Photovoltaik-Zubaus ab dem Jahr 2005 wurden zwischen 2009 und 2011 Rekordzubauzahlen erreicht. Neben Dachanlagen haben auch Großanlagen mit einer Kapazität von über 500 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) einen bedeutenden Beitrag dazu geleistet, insbesondere im Rekordjahr 2010. Neue Rahmenbedingungen der Bundesgesetzgebung haben den Ausbau ab 2012 stark verlangsamt. Seit 2017 sind die Zubauzahlen für Photovoltaik aufgrund gesunkener Kosten und vermehrter Eigenstromnutzung kontinuierlich gestiegen. Um die Ziele zu erreichen, wird der künftige Photovoltaikzubau sowohl Aufdachanlagen als auch große Freiflächenanlagen benötigen.
Im Landkreis befinden sich insgesamt 14 Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet von Neunkirchen und Eichenbühl. Die letzte Anlage wurde im Jahr 2015 in Betrieb genommen und trägt seitdem zur regenerativen Energieerzeugung bei. Eine erste Abschätzung deutet darauf hin, dass in Zukunft mehr als 80 Windkraftanlagen in der Region Bayerischer Untermain entstehen könnten.
Eine aktuelle Umfrage im Rahmen des Forschungsprojekts Ariadna Kopernikus zeigt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien im Landkreis Miltenberg breite Unterstützung findet. 82 Prozent der Befragten befürworten den Ausbau erneuerbarer Energien im Bereich des Stroms, während 73 Prozent den Ausbau der Windenergie an Land unterstützen. Ebenso sprechen sich 91 Prozent für Solaranlagen auf Hausdächern aus, 72 Prozent unterstützen den Bau von Freiflächensolaranlagen.
Der Regionale Planungsverband Untermain (RPV) hat bereits im Jahr 2022 einen Grundsatzbeschluss zur Ermittlung sämtlicher Windkraftpotenziale am Bayerischen Untermain gefasst. Der RPV plant, die vorhandenen Potenziale zeitnah zu nutzen und mindestens 1,8 Prozent der Gebietsfläche für die Nutzung von Windenergie zu reservieren. Als nächster Schritt wird eine informelle Beteiligung der Kommunen erfolgen, um Informationen über identifizierbare Potenzialflächen auszutauschen. Das formelle Beteiligungsverfahren soll voraussichtlich im Jahr 2024 starten.
Die Kommunen im Landkreis Miltenberg, gemeinsam mit der Stadt Aschaffenburg und den kommunalen Energieversorgern der Region, streben eine gemeinsame Vorgehensweise an, um die Projekte im Bereich Wind- und Photovoltaikenergie in regionaler und kommunaler Verantwortung voranzutreiben und umzusetzen. Mit dem Ziel, die vor Ort erzeugte Energie und Wertschöpfung in der Region zu halten und den Menschen zugutekommen zu lassen, wird ein Regionales Energiewerk (REW) gegründet.
Die neuen Rahmenbedingungen durch verschiedene Gesetzesvorhaben der Bundesregierung ermöglichen es, dass bis zum Jahr 2030 bundesweit 80 Prozent des Stroms in Deutschland durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden sollen. Der Landkreis Miltenberg und seine Kommunen sind bereit,
diesen Weg aktiv mitzugestalten und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. ran
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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