Bildergalerie und Essay
Gut im Rennen waren auf dem Gabentisch Musikinstrumente, Bild -und Tonträger sowie Spielwaren nebst Büchern
Weihnachtsgeschäft 2021:
Der kundenfreundliche Einzelhandel vor Ort kommt gegen Online-Händler nur schwer an.
Wenn die hiesigen Einzelhändler an das letzte Weihnachtsgeschäft denken, machen sie keine großen und freudigen Luftsprünge.
Bis 2019 sah das - vor den Jahren der Pandemie - noch ganz anders aus.
Jetzt gilt das große Zauberwort: „Online-Handel“. Wollte und will man in dieser schwierigen Zeit konkurrenzfähig bleiben, dann war man genötigt, wohl auch auf diesen rasenden Zug aufzuspringen und mitzuziehen.
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Beim vorweihnachtlichen Verkaufsmarathon gab es - wie woanders- in unserer Region große Umsatz-Einbußen. Es gingen also bedeutend weniger Textilien, Schmuckstücke und Uhren sowie Geschenkartikel über die Ladentheke.
„Wir haben sogar draußen bedient, weil Ungeimpfte das Geschäft ja nicht betreten durften“ - berichtet eine Verkäuferin.
„Viele Endverbraucher und Kunden wussten nicht, was richtig und was falsch war, also sind sie einfach weggeblieben und haben Online-Bestellungen gemacht.
Neben der Unsicherheit über die aktuellen Corona-Einkaufsregeln spielte vor allem die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus hierbei eine gravierende Rolle“, bilanziert eine andere Verkäuferin.
Es gab einen Wirrwarr an Regelungen.
Das Durcheinander aus 2G, 2G plus, 3G und 3G plus habe nicht gerade für Klarheit unter den Kunden gesorgt.
Eine weitere Einzelhandels-Kauffrau kann den Sinn mancher Regelungen schwer nachzuvollziehen: Blumenkauf möglich, Bekleidung mit Einschränkung.
30 bis 40 Prozent des Weihnachtsgeschäftes blieben ihrer Schätzung nach auf der Strecke.
Außerdem: Viele Kunden hätten heuer auch wenig Lust und den Spaß am Kaufen gehabt, „obwohl wir uns mit Werbung und Schaufenster-Auslagen wieder viel Mühe gegeben haben.“
Der Verband der Einzelhändler (HDE) sieht das noch drastischer: In einer Pressemitteilung heißt es , „dass bereits zum zweiten Mal in Folge die Weihnachtszeit für den Einzelhandel eine Katastrophe war“.
Insbesondere in den Innenstädten sei die Lage weiterhin dramatisch, denn dort seien die Umsätze im Vergleich zum Vorkrisenniveau um 36 Prozent abgesackt.
„Besonders betroffen von Umsatz- und Frequenzrückgängen war erneut der Bekleidungshandel. Hier wurde ein Umsatzminus von 39 Prozent verzeichnet, und die Kundenfrequenz ging sogar um 44 Prozent zurück.“
Schaut man auf die Warengruppen, dann gibt es den höchsten Anteil ...
- in der Musikinstrumenten-Branche (58 Prozent Zuwachs),
- dicht gefolgt von bespielten Ton- und Bildträgern (44 Prozent).
- An dritter Stelle wurden die Spielwaren mit rund 42 Prozent gekauft,
- gefragt ist auch der Buchhandel mit immerhin noch 40 Prozent.
- Im Bekleidungs-Ressort liegt der Gewinnzuwachs bei „nur“ 20,5 Prozent. Hier habe man im stationären Einzelhandel doch noch rund 48 Milliarden Euro bundesweit umsetzen können.
Zusammengefasst gehen der Onlinehandel und der Gutscheinverkauf als die großen Gewinner aus dem Pandemiejahr 2021 hervor.
Laut statistischem Bundesamt erreichte der Onlinehandel gegenüber dem Einzelhandel massive Gewinnzuwächse und erlange immer mehr an Beachtung und Gewicht.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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