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Quo vadis alter Bahnhof in Miltenberg? | Jetzt Ihre Stimme abgeben!

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Die Bebauung am alten Bahnhof Miltenberg wird kommen – nur nicht ganz so wie ursprünglich geplant.
Das kristallisierte sich klar in der Stadtratssitzung am 13. März 2019 heraus. Architekt Klaus Kehrbaum stellte dem Gremium an diesem Abend die neue Planung vor. Die 22 Bäume, die ursprünglich gefällt werden sollten, werden erhalten und das geplante Hotel wird nicht ganz so hoch, wie ursprünglich vorgesehen. Auf den Wohnhäusern werden die Dächer begrünt und vielleicht sogar begehbar gemacht. Weiterhin ist ein Spielplatz geplant und genügend Parkplätze sind vorgesehen.
Alles wird also viel luftiger und grüner als in der vorherigen Planung. Statt der ursprünglichen 9570 Quadratmeter werden jetzt nur noch 8800 Quadratmeter Fläche versiegelt und auch der Barrierefreiheit wurde das notwendige Augenmerk geschenkt.
Eigentlich müsste jetzt alles gut sein. Eigentlich.

Das heiß diskutierte Thema heißt:

Mieter der Gewerbeimmobilien

Um ein Thema lavierten sich die Mitglieder des Stadtrats allerdings an diesem Abend ganz geschickt herum: Wie sieht die zukünftige Mieterstruktur der geplanten Gewerbe-Immobilien am alten Bahnhof aus? Von den Stadträten fragte in der Sitzung am 13.03.2019 auch niemand genauer danach. Klar ist lediglich, dass ein Drogeriemarkt sowie ein Fahrradgeschäft einziehen werden. Wer als Mieter für die anderen Geschäfte geplant ist, ist weiterhin unklar. Es wurde lediglich gesagt, dass sich dort zukünftig keine Geschäfte befinden sollen, die es in der Innenstadt auch gibt. Wie fast alle anderen Klein- und Großstädte hat auch Miltenberg mit einem Leerstandsproblem zu kämpfen, was aber auch dem veränderten Kaufverhalten geschuldet ist. Da könnte es eher kontraproduktiv sein, beispielsweise Textildiscounter anzusiedeln.

Auch über die Petition der Grünen, die immerhin über 800 Menschen unterschrieben haben, wurde an diesem Abend nicht gesprochen. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass diese übergeben wurde. Allerdings gab Bürgermeister Helmut Demel zu, dass man am Anfang wohl versäumt hätte, die Bevölkerung bei dem Projekt mitzunehmen.

Der Bürgermeister stellte außerdem klar, dass eine Umplanung des Geländes nicht mehr in Frage komme und auch nicht mehr möglich sei. Denn dann müsse ja ein neuer Investor gewonnen werden und es kämen Schadenersatzforderungen in unbekannter Höhe auf Miltenberg zu. Auch eine Umplanung in reines Wohngelände wäre nicht möglich, da dann ebenso Klagen drohen würden. Das Grundstück befindet sich übrigens noch immer im Besitz der Stadt. Nicht alle Stadträte waren damit einverstanden, den Beschluss schon in dieser Sitzung zu fassen. Trotzdem wurde eine Vertagung abgelehnt und der Beschluss mit einer Mehrheit von 12:7 Stimmen gefasst. Jetzt bleibt das Auslegungsverfahren abzuwarten. Dort können die Bürger Einblick erhalten und ihre Bedenken äußern sowie Änderungen beantragen. Der Investor bereitet jetzt den Bauantrag vor, dem alle notwendigen Anlagen beigefügt werden.

Dass es den Bürgern der Stadt Miltenberg durchaus wichtig ist, was mit dem Grundstück am Stadteingang passiert, sah man daran, dass sich so viele interessierte Zuschauer eingefunden hatten, dass der Platz im Sitzungssaal nicht ausreichte.

Es wäre äußerst schade, wenn sich auf einem Gelände, das so viel Potenzial bietet, dann doch nur der Einheitsbrei aus Textildiscountern und Schnellrestaurants finden würde, den man schon aus so vielen anderen Städten kennt.

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Autor:

Miriam Weitz aus Obernburg am Main

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