Dörfer grüner gestalten - Ausstellung im Landratsamt Miltenberg
Was wären unsere Dörfer ohne Grün? Wie man mit relativ wenig Aufwand mehr Grün in die Ortsbilder bringen kann, zeigt zurzeit die Ausstellung „Mehr Grün, Mehr Leben – Dorf Grün Gestalten“ im Foyer des Miltenberger Landratsamts. Noch bis einschließlich Dienstag, 9. April, können Besucherinnen und Besucher zu den üblichen Öffnungszeiten wertvolle Anregungen mitnehmen.
Stellvertretender Landrat Thomas Zöller zeigte sich bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend begeistert von den vielen Möglichkeiten, wie man das Erscheinungsbild von Dörfern verbessern kann – egal ob auf Friedhöfen, in Vorgärten, auf öffentlichen Plätzen und Anlagen oder durch die Gestaltung von Höfen. Von Grün gehe eine positive Atmosphäre aus, sagte er vor zahlreichen Vertretern aus Politik und Gartenbauvereinen. Dorfgrün habe aber auch eine Funktion für die Umwelt, da Pflanzen Kohlendioxid aufnehmen, Feinstaub binden und die Strahlungswärme von Hausfassaden reduzieren. Je mehr Flächen unversiegelt und grün gestaltet sind, desto besser könnten auch Starkregenereignisse überstanden werden.
Dass man durch Anlage von Grünflächen auch die Artenvielfalt steigern kann, belegte Zöller mit zwei Beispielen. Zum einen habe der Landkreis 2016 die pflegeintensive Rasenfläche am Landratsamt in eine pflegeleichte, aber artenreiche Staudenbepflanzung umgestaltet. Die Gemeinde Mönchberg, deren Bürgermeister Zöller ist, habe vor zwei Jahren damit begonnen, an die Bürgerinnen und Bürger Blühwiesenmischungen auszugeben.
Im Dorf seien seitdem viele Flächen aufgeblüht, freute sich Zöller und berichtete von 5.700 Quadratmetern voller blühender Gewächse. „Schon mit Kleinigkeiten kann jeder etwas bewirken“, rief er in die Runde.
Für Gabriel Abt, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landschaftspflege am Landratsamt Miltenberg, macht Grün die Dörfer lebenswerter. An insgesamt 13 großformatigen Tafeln zeige die Ausstellung, wie man mit mehr Grün mehr Leben in die Dörfer bringen kann. So würden beispielsweise Vorgärten mit Pflanzen lebendig und zu richtigen Augenweiden. Steinwüsten ohne jegliche Bepflanzung dürften keine Alternative sein, steht für ihn fest. Auch einzelne Gestaltungselemente wie Zäune, Mauern und Beläge könnten im Zusammenspiel mit Begrünung grüne Linien in den Dörfern schaffen Er forderte die Besucherinnen und Besucher auf, die ausliegende Broschüre zur Ausstellung mitzunehmen und sich Anregungen zu holen.
Dorit Bollmann vom Amt für Ländliche Entwicklung berichtete von der Motivation, eine solche Ausstellung ins Leben zu rufen. Etwas Vergleichbares habe es in Unterfranken bisher nicht gegeben, deshalb habe man diese Ausstellung entwickelt, sagte sie und forderte dazu auf, Räume und Plätze in den Dörfern grün zu gestalten. Grün sei weit mehr als nur schmückendes Beiwerk, fand sie, Grün stifte auch Identität. Mit der Ausstellung wolle man das Bewusstsein schärfen, Dorfgrün in Wert zu setzen. Sie empfahl, alte Bilder aus den Dörfern anzuschauen, um daraus möglicherweise Anreize für Begrünungen zu ziehen. Die Ausstellung könne im Übrigen kostenfrei zur Ausleihe von Gartenbauvereinen angefordert werden, sagte sie.
Abschließend wies Gabriel Abt auf den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“, der im Landkreis bereits zum 27. Mal ausgetragen wird. Interessierte Gemeinden könnten sich noch bis 1. Juli anmelden, so Abt.
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