Jahrtag der "Fünf-Wunden-Bruderschaft" Miltenberg
Franziskanische Tradition als Fundament erhalten
Die Tradition hat bei der Fünf-Wunden-Bruderschaft Miltenberg einen hohen Stellenwert.
Gleich zum Jahresanfang begeht die Bruderschaft am Hochfest „Epiphanie“ mit einem Festgottesdienst, einer „Fünf-Wunden-Andacht“ und der Jahreshauptversammlung einen besonderen Traditionstag. Zelebrant der Gottesdienste war der neu gewählte Präses der Bruderschaft, Stadtpfarrer Jan Kölbel. In der Mitgliederversammlung im Konvent Gebäude des Miltenberger Franziskanerklosters, fungierte der amtierende 1. Bürgermeister der Stadt Miltenberg, Bernd Kahlert als Vorsitzender. Er war es, der bei der Begrüßung in der Mitgliederversammlung sagte: „Tradition ist das Fundament, auf dem wir stehen. Sie gibt Identität, Orientierung und Halt. Tradition wird lebendig, wenn wir sie mit Herz und Verstand tragen und an die nächste Generation weitergeben. Das bedeutet, den Geist der Bruderschaft zu bewahren und den Mut aufbringen, sich den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu stellen“.
Nach der Verlesung des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2024 durch Jörg Amrhein, gab 1. Brudermeister Günther Vogt den Rechenschaftsbericht für das laufende Jahr 2024. Nach der Auflösung des Miltenberger Franziskanerklosters im Jahre 1996 haben die Franziskaner Patres vom Engelberg die geistliche Betreuung der Fünf-Wunden-Bruderschaft übernommen. Im Februar 2024 erhielt die Bruderschaft von der Provinzleitung der Franziskaner die Mitteilung, dass das Kloster Engelberg aufgelöst wird. Am Abschiedsgottesdienst, der am 28. Juli 2024 gefeiert wurde, nahm die Fünf-Wunden-Bruderschaft Miltenberg mit vielen Sodalen und einer Fahnenabordnung teil. Damit endete eine fast 400jährige franziskanische Gemeinsamkeit. Durch den Weggang der Franziskaner endete auch deren geistliche Leitung der Bruderschaft. Einstimmig haben die Sodalen der Bruderschaft Stadtpfarrer Jan Kölbel als neuen Präses gewählt. Pfarrer Kölbel bedankte sich für das Vertrauen. Gerne übernehme er dieses Amt und versprach, dass auch er die franziskanische Tradition in Miltenberg fortsetzen wolle. Mit der Namensnennung „Kindergarten St. Franziskus“ in der Mainstraße 19 habe man dies erst in neuester Zeit unter Beweis gestellt.
Turnusgemäß wurden die Brudermeister jeweils einstimmig gewählt: zum ersten Brudermeister Martin Winkler, zum zweiten Brudermeister Karlheinz Zöller. Neu in die Bruderschaft wurden aufgenommen: Diakon Florian Grimm, Nikolaus Hamburger, Jochen Vogt, Pater Vogt und Willi Wasserthal. Nach dem Finanzbericht von Schatzmeister Christoph Keller, dem Prüfungsbericht durch Bernhard Setzer erfolgte die einstimmige Entlastung der Bruderschaftsleitung. Die Ansprache des 1.Bürgermeisters ist seit jeher ein wesentlicher Teil der Jahreshauptversammlungen und wurde von den Sodalen schon immer zu ausführlichen Diskussionen genutzt. Ausführlich informierte Bürgermeister Kahlert die Sodalen über die aktuelle Situation der Stadt Miltenberg, der städtischen Planungen, der Bauvorhaben und der Finanzsituation. Ein vertiefende Diskussion zum Thema „Museum Burg“, die Altbürgermeister Joachim Bieber anregte, lehnten einige Sodalen ab. Trotzdem erfolgte eine Grundsatzdebatte, in der Bürgermeister Kahlert erklärte, dass der gefasste Stadtratsbeschluss zur Nutzungsänderung des Burgmuseums rechtsgültig sei und so auch vollzogen werde. Das einzige Rechtsmittel gegen den Stadtratsbeschluss sei ein Bürgerentscheid.
Bernhard Setzer
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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