Ganzjährige Gefahr durch Zeckenstiche
Die Gefahr lauert im hohen Gras
Aufgrund der steigenden Temperaturen sind Zeckenstiche nicht nur im Frühjahr und Sommer möglich, sondern auch im Herbst und in warmen Wintermonaten.
Zecken stechen ab einer Temperatur von fünf Grad. Daher sollte das Absuchen auf Zecken nach jedem Aufenthalt im Freien – auch nach Gartenarbeit - im ganzen Jahr Routine sein.
Zecken sind achtbeinige Spinnentiere mit Größen von zwei bis vier Millimetern. Die in Deutschland häufigste Zeckenart ist der Gemeine Holzbock. Zecken sitzen meist im hohen Gras und werden bei Kontakt abgestreift. Sie fallen nicht von Bäumen und können nicht springen. Die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten – auch im Landkreis Miltenberg – sind FSME und Borreliose.
Erstes Anzeichen einer Borrelien-Infektion ist eine ringförmig nach außen wandernde Rötung an der Stelle des Zeckenstichs. Bei chronischem Verlauf können etwa Herzrhythmusstörungen, Hautveränderungen und Nervenausfälle folgen. Borreliose wird durch Bakterien verursacht, deswegen kann durch eine schnelle antibiotische Therapie der weitere chronische Krankheitsverlauf gestoppt werden.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME ist eine Virusinfektion und zeigt zunächst Symptome eines grippalen Infekts. Nach einer beschwerdefreien Phase kommt es zur Entzündung der Gehirnhäute und des Gehirns mit Lähmungserscheinungen bis hin zum Koma. Gegen FSME sind Antibiotika wirkungslos, aber es gibt eine wirksame und gut verträgliche Impfung, die bei häufigem Aufenthalt im Freien dringend anzuraten ist.
Die Impfung sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden, die Kosten übernimmt die Krankenkasse.
Deswegen sind sorgfältige Kontrollen nach jedem Aufenthalt im Freien angeraten. Zecken bevorzugen warme Körperstellen wie etwa Kniekehlen und Leisten. Empfohlen wird das Tragen langer Hosen, an Füßen und Unterschenkeln sollte keine freie Haut hervorblitzen! Anti-Zecken-Sprays (= Repellentien) sind in jeder Apotheke erhältlich, ihr Geruch wehrt Zecken ab. Falls es zum Zeckenstich kommt, sollte die Zecke so rasch wie möglich mittels spezieller Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernt werden. Die Stichstelle sollte sorgfältig beobachtet werden, im Fall von Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Weitere Informationen findet man auf der Homepage des LGL (www.lgl.bayern.de) und des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de). rue
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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