10. Palliativ-Hospiz-Tag im Bürgerzentrum Elsenfeld am 11.11.2015

Kreis Miltenberg. Der mittlerweile zehnte Palliativ-Hospiz-Tag findet am Mittwoch, 11. November, von 13 bis 17 Uhr im Bürgerzentrum Elsenfeld statt. Die vom Palliativ-Hospiz-Arbeitskreis organisierte Veranstaltung wird um 13 Uhr von Landrat Jens Marco Scherf eröffnet, Elsenfelds Bürgermeister Matthias Luxem wird ein Grußwort sprechen.

Anschließend berichtet Wolfgang Zöller, der ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, unter der Überschrift "Pflege human gestalten" über geplante gesetzliche Veränderungen. Patricia Appel, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Uniklinik Würzburg, spricht danach über "Resilienz in der Palliativpflege". Wer Schwerstkranke pflegt, ob Angehöriger oder professioneller Helfer, läuft oft Gefahr, sich selbst zu vergessen und zu vernachlässigen. Der Vortrag gibt Anregungen, wie es gelingen kann, im Alltag auch bei Belastung die Lebensfreude zu bewahren oder wiederzufinden.

Musik ist eine Ausdrucksform von Lebensfreude und Leid und kann in schwierigen Lebenssituationen helfen, diese zu bewältigen. Eva Reis und Christian Schmitt geben hierzu musikalische Impressionen, ehe sich Dr. Rainer Schäfer, Anästhesist und Palliativmediziner am Juliusspital Würzburg, mit der Frage "Selbstbestimmtes Leben trotz Schmerztherapie und Sedierung" auseinandersetzt. Dabei bewegt sich die Palliativmedizin im Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten der Schmerztherapie und der Selbstbestimmung und dem Ausgeliefertsein des schwerstkranken Patienten.

Der Palliativ-Hospiz-Tag feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Beim ersten Palliativ-Hospiz-Tag im Jahr 2006 waren die Begriffe "Hospiz" und "Palliativ" weit weniger bekannt als heute; es gab nur ehrenamtlichen Hospizgruppen. Heute können Schwerstkranke und ihre Angehörigen auf vielfältige Hilfen zurückgreifen. Ambulant und stationär sind Einrichtungen entstanden, die bei der Grenzerfahrung "Sterben und Tod“ beratend und medizinisch zur Seite stehen. Trotzdem kennen viele Betroffene immer noch nicht die Unterstützungsmöglichkeiten. Der Palliativ-Hospiz-Tag bietet dazu wieder mannigfaltige Informationen. Ob Pflege, Beratung, Seelsorge, finanzielle Hilfen und vieles mehr – 20 Einrichtungen informieren an Ständen über Hilfen für Schwerstkranke.