Greifvögel sollen Wühlmäusen den Garaus machen
Greifvögelsollen von nun an den Wühlmäusen auf der Altdeponie in Großheubach den Garaus
machen. Damit Bussard & Co die kleinen Nager erspähen können, hat der
Landkreis Miltenberg von der THW-Jugend Miltenberg mehrere Ansitze für
Greifvögel errichten lassen.LandratJens Marco Scherf und Wolfgang Röcklein, Leiter der kommunalen
Abfallwirtschaft, schauten am Dienstagabend interessiert zu, wie drei
THW-Jugendliche bei strömendem Regen mit Unterstützung des THW-Ortsbeauftragten
Stefan Wolf und THW-Schirrmeister Simon Schuldt die Ansitze aufstellten und
einige Nistkästen installierten.Aufdem Grundstück waren viele Jahre lang Abfälle der Stadt Miltenberg, dem Markt
Großheubach und von 1980 bis 1984 auch vom Landkreis Miltenberg abgelagert
worden. Der Landkreis hatte die ehemalige Kreismülldeponie danach in den Jahren
von 1999 bis 2001 mit einer Oberflächenabdichtung versehen: mit Bentonitmatten,
Entwässerungsmatten und einer 1,25 Meter dickenRekultivierungs- oder Wasserhaushaltsschicht. Das anfallende Oberflächenwasser
läuft im Gefälle in ein Grabensystem, ein Teil des Regenwassers befeuchtet die
Rekultivierungsschicht, um den Bewuchs darauf zu gewährleisten. Allerdings darf
nicht zu viel Wasser in diese Schicht eindringen, da sonst das
Entwässerungssystem überlastet und die Bentonitdichtung belastet wird.Soweit, so gut – dann allerdings kamen die Wühlmäuse und legten weitverzweigte
Gangsysteme in der Rekultivierungsschicht an. Damit bringen sie Wolfgang
Röcklein zufolge große Wassermengen in diese Schicht, was aber nicht gewollt
sei. Ziel müsse es sein, eine Schädigung des Deponieabdichtungssystems zu
vermeiden, damit die Umwelt von Beeinträchtigungen verschont bleibt. Um die
Wühlmäuse zu dezimieren, habe sich der Landkreis laut Landrat überlegt, mehr
natürliche Feinde der Wühlmäuse „anzustellen“. Da sich die Greifvögel auf dem
Busigberg mit seinen großen Freiflächen bereits jetzt sehr wohl fühlen, wolle
man Bussarde mit mehreren Ansitzen dazu animieren, auf der ehemaligen
Kreismülldeponie zu jagen und sich an diesem „gedeckten Tisch“ zu bedienen.
Bislang hatten Greifvögel, die von einem Ansitz aus jagen, keine Möglichkeit,
auf dieser großen Fläche Wühlmäuse zu erlegen.Wieder Landrat sagte, habe man daher das Technische Hilfswerk Miltenberg
angesprochen, Greifvogelansitze zu bauen. Dankbarerweise habe die THW-Jugend
Miltenberg diese Aufgabe übernommen, freute sich Scherf und sah zu, wie die
Jugendlichen zunächst schwere Ständer anbrachten, ehe darauf die rund drei Meter
hohen Ansitzstangen befestigt wurden. Nun will der Landkreis beobachten, ob
sich diese Maßnahmen als effektiv erweisen.
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