Ausschuss sagt Ja zum Müllhaushalt 2020

Nach kurzer Diskussion haben die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Natur- und Umweltschutz am Montag dem Kreistag empfohlen, den Müllhaushalt für das Jahr 2020 einschließlich des Investitionsplans im Rahmen des Kreishaushalts zu verabschieden.
Laut Julia Goldschmitt (Kommunale Abfallwirtschaft) hat im Haushalt die vom Kreistag einstimmig beschlossene Erhöhung der Abfallgebühren Niederschlag gefunden. Unter dem Strich stehe bei Einnahmen und Ausgaben jeweils eine Summe von 14.079.355 Euro. Der darin nicht enthaltene Haushalt für die ehemalige Klärschlammdeponie Schippach schließe mit Einnahmen von 2.700 Euro und Ausgaben von 174.619 Euro ab. Die Differenz müsse vom Landkreis aus allgemeinen Finanzmitteln ausgeglichen werden.
Im Müllhaushalt stünden höheren Einnahmen durch gestiegene Gebühren sinkende Erlöse bei der Wertstoffvermarktung und gestiegene Entsorgungspreise entgegen, erklärte Goldschmitt und hob den Erlöseinbruch bei der Papiervermarktung hervor. In den Haushalt flössen jährlich Rückstellungen von 73.500 Euro für die Nachsorgekosten des neuen Bauabschnitts IVa/Va der Kreismülldeponie Guggenberg ein. Den hohen Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit belegte Goldschmitt mit einer Summe von 80.000 Euro. Insgesamt plane man für das Jahr 2020 Investitionen von 889.000 Euro. Dazu zählte sie unter anderem 336.500 Euro für Anschaffungen für die Kreismülldeponie Guggenberg, 322.500 Euro für Ausgaben der Müllumladestation Erlenbach und 150.000 Euro für die Umsetzung der Datensicherheit der Kreismülldeponie und der Müllumladestation.
Der Ausschuss stellte zudem den Jahresabschluss 2018 für den Betrieb gewerblicher Art der Kommunalen Abfallwirtschaft fest. Demnach wurde bei einer Bilanzsumme von 259.814 Euro ein Verlust von 123.385 Euro geschrieben, so Julia Goldschmitt. Ein Großteil dieser Verluste sei auf die stark gesunkenen Erlöse der Papiervermarktung zurückzuführen. Der Jahresverlust werde auf neue Rechnung vorgetragen.
Kai Strüber (Kommunale Abfallwirtschaft) stellte den neuen digitalen Abfallkalender vor, der von jedem Internetnutzer von der Homepage des Landkreises nach seinen Standortpräferenzen erstellt, heruntergeladen und auf das Smartphone übertragen werden kann. Er enthält neben den Terminen weitere wichtige Informationen zur Abfallwirtschaft und den Öffnungszeiten der Abfallwirtschaftsanlagen. Termine können zudem in Kalenderprogramme von Computern übernommen werden und stets aktuell gehalten werden. Für kommendes Jahr sei eine Abfall-App geplant, mit der der Kalender direkt mobil erstellt werden kann. Auch ist Strüber zufolge ein Abfall-ABC vorgesehen, über das gezielt eine Entsorgungsmöglichkeit zu einzelnen Abfallarten angezeigt werden kann. Außerdem soll über die App die Buchung von Sperrmüll auf Abruf ermöglicht werden. Wichtige Ereignisse wie Feiertagsschließungen könnten den Nutzer über Push-Nachrichten erreichen.
Da der Ausschuss im Frühjahr 2020 keine Sitzung hat, ermächtigte das Gremium die Landkreisverwaltung, den Auftrag für die Lieferung von Diesel für die Kreismülldeponie Guggenberg und die Müllumladestation Erlenbach für die Zeit vom 1. April 2020 bis 31. März 2021öffentlich auszuschreiben und an den günstigsten Bieter zu vergeben. Dabei geht es um rund 120.000 Liter Diesel pro Jahr.
Aus nichtöffentlicher Sitzung wurde bekannt, dass der Landkreis Main-Spessart im Rahmen einer Nothilfe ab Anfang 2020 für zwei Jahre Asbestzementabfall und künstliche Mineralfasern auf der Deponieklasse-II-Deponie in Guggenberg anliefern darf. Grund ist laut Ruth Heim, Leiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft, dass die Deponie Karlstadt nicht mehr genügend Kapazität besitzt. Der Landkreis Main-Spessart sei in intensiven Gesprächen mit der Regierung von Unterfranken, um eine schnelle Lösung zu finden, informierte Heim. Sie hofft deshalb, dass sich die Anlieferungen auf ein Minimum beschränken werden.
Den Strom für die Abfallwirtschaftsanlagen des Landkreises für die Jahre 2020 und 2021 wird die Energieversorgung Lohr-Karlstadt liefern. Das Unternehmen hatte in der europaweiten Ausschreibung von Ökostrom das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.

Den Mülltransport zum Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt wird vom 1. Juni 2020 bis 31. 5. 2021 die Firma Werner (Goldbach) übernehmen. Der Vertrag sei Heim zufolge zum dritten und letzten Mal um ein Jahr verlängert worden.

Die Leichtverpackungen im Landkreis Miltenberg werden auch weiterhin über den Gelben Sack entsorgt. Man habe mit dem Dualen System Deutschland (DSD) über eine Alternativabfuhr wahlweise von Gelber Tonne oder Gelbem Sack gesprochen, mit dem DSD seit aber trotz intensiver Verhandlungen keine Einigung erzielt worden. Deshalb bleibe es bei der vierwöchentlichen Abholung des Gelben Sacks.

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