Aktion der Kommunalen Abfallwirtschaft: „Qualität des Biomülls muss besser werden“
Mit Informationsständen auf den Wochenmärkten in Amorbach, Obernburg und Miltenberg sowie auf dem Grünabfallsammelplatz in Erlenbach hat die Kommunale Abfallwirtschaft im Landkreis Miltenberg ihre kreisweite Aufklärungskampagne zur Verbesserung der Qualität des Biomülls fortgesetzt. Gustl Fischer, Thomas Bräutigam und Angelika Röhlke haben viele Gespräche mit Verbraucherinnen und Verbrauchern geführt und so manch wichtige Information vermittelt.
Dass die Kommunale Abfallwirtschaft das Thema seit einiger Zeit verfolgt, kann man beim Blick auf die beiden Bio-Fahrzeuge sehen, die großflächig mit Werbung für sortenreine Bioabfallerfassung versehen wurden. Auch an den Biotonnen wurden farbige Anhänger mit den Aussagen „Kein Plastik in die Biotonne“ und „Nur sortenreiner Bioabfall gibt guten Kompost“ angebracht. Flankiert werden die Maßnahmen durch von den Abfallberatern landkreisweit durchgeführte Biotonnen-Kontrollen. Dennoch bestehe weiterhin Aufklärungsbedarf, begründen Thomas Bräutigam und Gustl Fischer von der Kommunalen Abfallwirtschaft die Kampagne.
Auf Wochenmärkte sei man unter anderem deshalb gegangen, da die Reste des dort gekauften Obsts und Gemüses als Abfall auf dem Komposthaufen oder in der Biotonne enden. „Viele Leute wollen ihren Bioabfall richtig entsorgen“, sagen die Experten, allerdings werde oft nicht richtig gehandelt. So habe man in den Biotonnen schon Plastiktüten mit sehr gut sortiertem Bioabfall gefunden, weiß Gustl Fischer. Dass die Plastiktüten aber in der Biotonne gar nichts zu suchen haben, sei den Bürgern nicht bewusst gewesen. Keine gute Idee sei es auch, die im Handel als „biologisch abbaubar“ teuer verkauften Plastikbeutel zu verwenden. Zum einen dauere der Abbauprozess viel zu lange, so dass noch sichtbare Tütenreste in der fertigen Komposterde übrigblieben: Diese Fetzen könnten von den Maschinen nicht aussortiert werden und endeten schließlich auf den Ackerflächen. Zum anderen seien Beutel aus Kunststoff im Gegensatz zu Papier auch nicht geeignet, Feuchtigkeit aus dem Bioabfall binden.
„Werfen Sie Bioabfälle stets sortenrein und keinesfalls in Plastikbeuteln in die Biotonnen“, appellieren deshalb die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Abfallwirtschaft. Auch müsse der Bioabfall entweder selbst kompostiert oder in die Biotonne entsorgt werden und dürfe keinesfalls in die Restmülltonne gelangen, so Gustl Fischer. Nur so sei gewährleistet, dass Biomüll zu wertvollem Kompost umgewandelt und nicht zusammen mit dem Restmüll im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt wird.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Abfallwirtschaft trafen bei ihren Gesprächen auf ein interessiertes Publikum und konnten viele Informationen vermitteln, die für manche der Angesprochenen neu waren. So konnten Röhlke, Fischer und Bräutigam die Leute beruhigen, dass auch Essensreste in die Biotonne dürfen, ebenso Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen. Sie gaben auch den Tipp, Bioabfälle in Zeitungspapier einzuwickeln und dann in die Biotonnen zu geben. Auf diese Weise legt man den Abfall trocken und verhindert den Befall durch Insekten. Auch wegen der Druckerschwärze müsse man sich keine Sorgen machen. Beruhigt könne man zudem Knochen sowie rohe und gekochte Fleisch- und Fischreste in den Bioabfall geben. All diese Teile würden im Verarbeitungsprozess in guten Kompost umgewandelt.
„Das Plastikproblem ist in den Köpfen der Bevölkerung angekommen“, glauben Fischer und Bräutigam, dennoch sei noch zu viel Plastik in den Biotonnen. Deshalb werde die „Aktion Bioabfall“ von der Kommunalen Abfallwirtschaft fortgesetzt.
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