24-Stunden- Blitzmarathon in Unterfranken – Zahl der Beanstandungen gesunken – Kontrollaktionen zeigen positive Wirkung
Pressebericht des PP Unterfranken vom 22.04.2016 - Bereich Unterfranken
UNTERFRANKEN. Im Rahmen des bundesweiten „24-Stunden-Blitzmarathons“ 2016 fanden auch in Unterfranken zahlreiche Kontrollen statt. An über 90 Messstellen waren die unterfränkischen Beamten im Einsatz und insgesamt sehr zufrieden mit der Aktion. Denn die Zahl der beanstandeten Fahrzeuge war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, das Verständnis bei den Autofahrern groß und die Verkehrssicherheit in dieser Zeit besonders hoch.
Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit getöteten oder schwer verletzten Personen. Jeder vierte tödliche Verkehrsunfall in Bayern ist auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Die Polizei möchte deshalb präventiv tätig werden und mit den gezielten Kontrollaktionen Verkehrsteilnehmer erneut daran erinnern, dass Rasen keinesfalls ein Kavaliersdelikt ist, sondern eine Gefahr für sich und andere darstellt.
Wie nachhaltig Aktionen wie der Blitzmarathon sind, beweist auch eine unabhängige Studie. Demzufolge beeinflussen große Aktionen das Fahrverhalten der Bevölkerung auch noch nach den eigentlichen Kontrollen. Insbesondere Autofahrer sind langsamer unterwegs und halten die Geschwindigkeitsbeschränkungen ein, was die Verkehrssicherheit auf den Straßen positiv beeinflusst. Somit hält die Wirkung der Kontrollen noch an, auch wenn die Messgeräte längst abgebaut sind.
In der Zeit von Donnerstag, 06.00 Uhr, bis Freitag, 06.00 Uhr, waren beim diesjährigen „24-Stunden- Blitzmarathon“ insgesamt 9.682 Fahrzeuge von den mobilen Messgeräten aufgenommen worden. Somit wurden 13.552 weniger erfasst als im Vorjahr. Zusätzlich wurden von den Polizisten unter anderem auch an ausgewählten Unfallschwerpunkten Kontrollen mit dem Laserhandmessgerät durchgeführt. Die Zahl der beanstandeten Fahrzeuge war mit 442 beim aktuellen Blitzmarathon deutlich niedriger als noch im Vorjahr mit 533.
Obwohl die Kontrollaktionen groß angekündigt und mögliche Messstellen auch im Internet gezielt und transparent veröffentlicht worden waren, gibt es dennoch einige unrühmliche Spitzenreiter zu vermelden:
In Bischofsheim an der Rhön war am Freitagabend gegen 20.15 Uhr ein Verkehrsteilnehmer bei erlaubten 100 km/h mit 158 km/h auf der Bundesstraße unterwegs. Der Verstoß wird dem Mann teuer zu stehen kommen. Neben 240 Euro Bußgeld und 2 Punkten wird der Monat Fahrverbot den Autofahrer vermutlich am meisten schmerzen.
Auf der Staatsstraße 2271 bei Schwarzach am Main im Landkreis Kitzingen war am Freitag gegen 0.50 Uhr ein Autofahrer bei erlaubten 80 km/h satte 51 km/h zu viel gefahren. Der Mann muss nun mit 160 Euro Bußgeld und 2 Punkten rechnen. Außerdem muss auch er einen Monat das „Auto stehen lassen“.
Auch im Bereich Aschaffenburg hatte es ein Autofahrer besonders eilig. In Mömbris an der Heimbacher Mühle wurde ein Verkehrsteilnehmer um 17.30 Uhr mit 95 km/h gemessen. Da er an dieser Stelle die erlaubte Geschwindigkeit um 45 km/h überschritten hatte, erwarten den Temposünder nun 160 Euro Bußgeld, 2 Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Die Beamten der Polizeiinspektion Würzburg-Land staunten nicht schlecht, als am Donnerstagmittag ein junger Mann mit seinem Ford Mustang im Abstand von wenigen Minuten gleich zweimal gemessen wurde - an derselben Kontrollstelle. Der Mann war zunächst auf der B 27 in Fahrtrichtung Karlstadt bei erlaubten 70 km/h mit 98 km/h gefahren. Auf Höhe der Gemeinde Thüngersheim durchfuhr er die Messstation. Vier Minuten später „blitzte“ es dann erneut, diesmal in der Gegenrichtung. Da war der Ford-Fahrer mit 95 km/h unterwegs. Den Autofahrer erwarten nun gleich zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen, über die die Zentrale Bußgeldstelle nun im Einzelfall entscheiden wird. Denn bei Mehrfachverstößen innerhalb eines Jahres, insbesondere wenn diese wie hier im Anzeigenbereich liegen, kann die Bußgeldstelle ggf. ein zusätzliches Fahrverbot erlassen oder auch eine Verdopplung des Bußgeldes anordnen.
Neben den einzelnen Ausreißern zeigt sich die Bilanz des Blitzmarathons allerdings insgesamt sehr positiv. Nicht die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die beanstandet werden mussten, sondern die Tatsache, dass die Fahrzeugführer zumeist vorsichtig und angepasst unterwegs waren und an den Kontrollstellen auch großes Verständnis für die Aktion hatten, zeigt, dass die Aktion gelungen war.
Auch wenn der Blitzmarathon nun vorbei ist, werden weiterhin Kontrollen und Messungen durchgeführt. Die Unterfränkische Polizei appelliert an die Verkehrsteilnehmer, sich auch weiterhin an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten - für die eigene Sicherheit, für die der übrigen Verkehrsteilnehmer und ein entspanntes Ankommen. Das Polizeipräsidium Unterfranken wünscht allen Verkehrsteilnehmern auf den unterfränkischen Straßen allzeit gute und sichere Fahrt.
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