Ortsdurchfahrt Roßbach
Bauarbeiten in Roßbach schneller fertig als geplant
Angedacht seit 2014, geplant seit 2018, Baubeginn am 3. Mai 2021 und Ende April 2022 die Fertigstellung: Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Roßbach hat von allen Beteiligten viel Geduld, umfangreiche Planungen und auch viel Geld von Gemeinde und Landkreis erfordert. Nun konnte am Freitag, 21. April 2023, die Straße zwischen Geisberg und Kapellenstraße offiziell für den Verkehr freigegeben werden.
Bürgermeister Michael Schüssler war die Freude deutlich anzumerken, als er mit einer Schere das Band durchschnitt, das symbolisch für freie Fahrt steht. „Ein besonders glücklicher Tag“ sei es, befand er im Beisein zahlreicher Baubeteiligter, Gemeinderäten und Bürgerinnen und Bürgern. Dass die Arbeiten sogar schneller als geplant beendet werden konnten, sei dem Ingenieurbüro FKS und der Baufirma Heinrich Kunkel zu verdanken, die ausgezeichnete Arbeit geleistet hätten.
Über die gesamte Planungs- und Bauzeit habe die Zusammenarbeit wunderbar funktioniert, blickte er zurück auf die Arbeiten auf der rund 830 Meter langen Strecke. Gerechnet habe man mit Gesamtkosten von 4.934.000 Euro, vergeben worden seien sie für 3.498.779 Euro, rechnete Schüssler vor, dazu seien Inliner-Arbeiten für 244.000 Euro gekommen. Der Bürgermeister dankte Landrat Jens Marco Scherf, dass der Landkreis 1,1 Millionen Euro zum Projekt beigetragen habe.
Die Zeit der Investitionen sei aber nicht vorbei, verwies er auf den anstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt Leidersbach mit Erneuerung der Überführung über den Leidersbach.Dieser Ausbau werde ebenfalls in enger Abstimmung zwischen Landkreis und Gemeinde stattfinden, versicherte Landrat Jens Marco Scherf und lobte wie auch Michael Schüssler die praktizierte gute Kooperation aller am Bau Beteiligten. Oft brauche es ein langes Ringen um eine geeignete Lösung, deshalb zögen sich die Vorbereitungen häufig über längere Zeit hin. Während der Landkreis die Decke der Ortsdurchfahrt bezahle, sei die Gemeinde für den Untergrund und den Gehsteig zuständig, erklärte er die Kostenaufteilung beim partnerschaftlichen Miteinander von Gemeinde und Landkreis.
Als zuverlässigen Partner bei den Straßenprojekten des Landkreises hob der Landrat das Staatliche Bauamt hervor, das sich im Auftrag des Kreises um die Kreisstraßen kümmert. Mindestens 1,5 Millionen Euro pro Jahr investiere der Kreis in seine Straßen, rechnete der Landrat vor und verwies auf Maßnahmen wie jetzt in Leidersbach, aber auch auf die MIL 10 zwischen Amorbach und Neudorf und den Ausbau der MIL 27 zwischen Eschau und Streit, der vermutlich mit 950.000 Euro zu Buche schlagen werde. Im Zuge der geplanten Erneuerung der Leidersbachbrücke habe man noch komplexe Vorbereitungsarbeiten vor sich, denn man brauche vorübergehend Privatgrundstücke für eine Baustellenumfahrung. Deswegen könne er noch nicht sagen, wann Baubeginn sein werde.
Diese Umfahrung sei wichtig, damit auch Rettungsfahrzeuge in der vorgegebenen Hilfsfrist Leidersbach erreichen können, ergänzte der Leiter des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg, Klaus Schwab. Die jetzt beendeten Arbeiten seien sehr abstimmungsintensiv gewesen, erinnerte er sich, die Maßnahme sei nur dank der hervorragenden Kooperation aller Beteiligten und dem Verständnis der Bürgerinnen und Bürger gelingen können. Nun seien nur noch einige Restarbeiten zu erledigen, sagte er.
Für das Ingenieurbüro FKS-Infrastruktur bezeichnete Geschäftsführer Harald Klug den Ausbau, der einen langen Planungsprozess benötigt habe, als „große Herausforderung für alle Beteiligten“. Man habe unter anderem 500 Meter neue Mischwasserkanäle gebaut, dazu sei auf 350 Metern eine Inliner-Sanierung erfolgt, alle Anlieger hätten neue Hausanschlüsse bekommen und auf der kompletten Strecke sei die Wasserleitung ausgetauscht worden. Zudem habe die Neuaufteilung der Hoch- und Tiefzone deutlich bessere Druckverhältnisse der Wasserversorgung ermöglicht. Die Verkehrsführung sei eine große Herausforderung gewesen, da alle untersuchten Umleitungsmöglichkeiten nicht realisierbar gewesen seien. Man habe gleich an der kritischsten Stelle begonnen, an der „alles zusammengekommen ist.“ Die Arbeiter hätten hier die ganze Bandbreite von Leitungen vorgefunden, schaute er zurück, so dass schon zu Beginn „das Highlight“ der gesamten Baustelle angestanden habe. Trotz kritischer, manchmal heißer Diskussionen habe man gemeinsam immer einen Konsens gefunden, beschrieb Klug das Miteinander von Unternehmen, Gemeinde und Gemeinderat.
Harald Weber (Baufirma Kunkel) lobte vor allem die Anlieger, mit denen ein sehr gutes Miteinander geherrscht habe. „Es war ein tolles Geben und Nehmen“, fand er und stellte fest, dass „unsere besten Leute hier vor Ort waren.“
Apropos Anlieger: Ein großes Wort des Dankes richtete der Bürgermeister an den Getränkehändler Pawlik, der der Baufirma auf seinem Gelände Platz abgetreten habe. Auch habe die Firma ihren Betriebshof kostenfrei und ohne Gegenleistung zur Verfügung gestellt, damit die Anwohner während der Bauarbeiten an ihre Häuser kommen konnten. Die Gemeinde Hausen habe den Roßbachern während der Arbeiten die Nutzung ihres Grüngutplatzes ermöglicht, bedankte er sich bei seinem Amtskollegen Michael Bein.
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