Bauern aus dem Landkreis Miltenberg protestieren gegen ruinöse Preisverhandlungen der Handelskonzerne
Samstags-Kracher, Wochenend-Knüller, Tiefpreisgarantie - der Lebensmitteleinzelhandel ist findig, wenn es darum geht, Kunden in die Filialen zu locken. Da dieser Preiskampf die Bäuerinnen und Bauern zunehmend wirtschaftlich bedroht, erhebt der Berufsstand auch im Landkreis Miltenberg seine Stimme und protestierte mit Plakaten am Mittwoch, 23. September 2015, vor der Filiale von ALDI Süd in Miltenberg. Mit dabei auch der Geschäftsführer des Bauernverbandes Michael Roßmann und Kreisbäuerin Monika Schuck.
Anlass sind die derzeitigen Preisverhandlungen des Lebensmitteleinzelhandels mit der Fleisch- und Milchwirtschaft. "Wie wir erfahren haben, üben die Handelskonzerne wieder einen enormen Druck auf die Molkereien und Schlachtbetriebe aus - dieses Vorgehen ist für uns nicht akzeptabel", sagt Landwirt Josef Schiepeck aus Großheubach. Das Russlandembargo hat unsere freien Märkte durcheinander gebracht. Lebensmittel von unseren Partnern aus Osteuropa landen stark subventioniert in Deutschland und werden als Waffe zum Preiskampf eingesetzt. Schon seit einiger Zeit sind die Schweinepreise im Keller. Besonders die Ferkelerzeuger schreiben tiefrote Zahlen. Der Milchpreis ist in den beiden vergangenen Jahren um 30 % auf derzeit 28 Cent pro Liter gesunken. "Diese Preise sind zum Davonlaufen und bedrohen die Existenz vieler Bauernfamilien".
Vor dem Hintergrund der aktuellen Preisverhandlungen zwischen dem Handel und der Fleischwirtschaft machen Milchbauern und Schweinebauern aus der Umgebung von Miltenberg deutlich, wozu die Verhandlungstaktik der Handelskonzerne führt: "Diese Schleuderpreise zerstören unsere Betriebe. Wer sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt und ständig auf regionale Produkte setzt, darf nicht so mit hochwertigen Lebensmitteln und uns Bauern umgehen. Da fehlt von sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung jede Spur", sagt Josef Schiepeck.
Autor:meine-news.de Redaktion aus Miltenberg |
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