Souveräne Zugtrupparbeit in Polizeilage
Zu einer gänzlich anderen Lage wurden die Mitglieder des Miltenberg Zugtrupps gerufen. Es galt, den THW-Einheiten aus dem Regionalbereich Darmstadt zu unterstützen, nachdem diese bereits zwei Tage im Einsatz sind. Die Katastrophe wird in die Geschichte der kleinen Gemeinde Ebersberg eingehen, mehrere hundert Verletzte und Vermisste, weggerissene Straßen und Wege, mit Wasser voll stehende Keller und jede Menge Schlamm und Unrat waren das Resultat, nachdem der Staudamm der Marbachtalsperre gesprengt wurde. Rund zwei Millionen Kubikmeter Wasser ergossen sich auf die dahinterliegenden Ländereien im Mümlingtal.
Als die Miltenberger Mannschaft alarmiert wurde, stand noch nicht fest, wie es zu diesem Unglück gekommen war, die Kriminalpolizei hat entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Bereits auf der Anfahrt nach Michelstadt wurden die ersten Bilder, Einheiten und Lagekarten an den Zugtrupp übermittelt und vorbereitet. In der notdürftigen Einsatzabschnittsleitung angekommen wurde das Zugtruppfahrzeug verlassen und das komplette Equipment im zur Verfügung gestellten Raum aufgebaut.
Während dessen liefen die Einsatzmeldungen ununterbrochen weiter. Von fehlenden Betriebsstoffen, Lageauskünften sowie Kräftenachforderungen für anstehende Einsatzaufträge hatte das Zugtrupp-Team jede Menge Organisation parallel zu verarbeiten. Eine schlagartige Lageänderung ergab sich, als die Ermittler weitere Sprengsätze an der Dammkrone fanden. Unverzüglich wurden die in diesem Gebiet eingesetzten Einheiten informiert und abgezogen. Für anrückende Einheiten musste ein kurzfristiger Bereitstellungsraum geplant und organisiert werden.
Das Drehbuch der Einspieler hätte noch weitere Szenarien angedacht gehabt, doch in erster Linie ging es bei dieser Ausbildung um das verlegen des Zugtrupps in fremdes Gebiet und Aufbau einer notdürftigen Führungsstelle – was im Resümee mit „sehr gelungen“ kommentiert wurde.
Autor:Stefan Wolf aus Miltenberg | |
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