Pflegesätze neu verhandelt

Über das Ergebnis der Verhandlungen der Rohe’schen Altenheimstiftung über die Pflegesätze hat Kerstin Weckwerth den Kreisausschuss am Montag informiert. Ihr Fazit: Die befürchtete Erhöhung der Pflegesätze um über zehn Prozent konnte deutlich abgeschwächt werden.

Bezirk Unterfranken, Pflegekassen und Caritasverband hätten lange und zäh verhandelt, berichtete Weckwerth. Das Problem sei gewesen, dass diesmal nicht mit pauschalen Kosten verhandelt worden sei, sondern mit tatsächlichen Kosten. Im Januar habe man deshalb dem Heimbeirat und den Bewohnern und Bewohnerinnen der Einrichtung eine Erhöhung der Pflegesätze über das normale Maß hinaus angekündigt, blickte Weckwerth zurück. Neun Widersprüche seien daraufhin eingegangen, wusste die Leiterin der Einrichtung, die von zahlreichen Gesprächen mit Bürgermeister, Seniorenbeauftragter und Familien der Bewohnerinnen und Bewohner berichtete. Am 29. Februar schließlich sei ein befriedigender Konsens zwischen Stiftung, Bezirk und Pflegekassen erzielt worden. Die neuen Sätze würden nicht zum 1. März, sondern erst zum 1. April wirksam, zudem seien die Sätze deutlich niedriger als im Ankündigungsschreiben im Januar.

In den neuen Sätzen sei die Verbesserung des Personalschlüssels in der Pflege umgesetzt worden (+ 1,4 Stellen) und ein neuer Nachtdienstschlüssel (drei Nachtwachen statt wie bisher zwei). Die Tariferhöhung für die Beschäftigten sei mit 2,3 Prozent gerechnet worden, obwohl man von einem höheren Wert ausgeht. Zudem habe man die Sachkosten nicht mit den tatsächlichen Kosten verhandelt, sondern enorme Abstriche gemacht. Das führe aber dazu, dass die Stiftung die verbleibenden Kosten selbst finanzieren müsse. In die Pflegesätze fließen die Investitionskosten, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, die Pflegekosten sowie ein Ausbildungszuschlag ein, erklärte Weckwerth.

Sie stellte auf Anfrage aus dem Gremium klar, dass sie nach wie vor zur Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvöD) steht. Zwar wäre ein Haustarif günstiger, allerdings profitiere man beim TvöD von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und geringer Fluktuation, so dass die Ansprechpartner für die Bewohnerinnen und Bewohner selten wechseln. An einem Beispiel rechnete Weckwerth die Kosten für einen Einrichtungsbewohner mit Pflegeklasse I (Einzelzimmer vor). Der Eigenanteil habe bislang bei 2085 Euro im Monat gelegen, gerechnet habe man mit einem neuen Betrag von 2404 Euro. Herausgekommen sei nun ein Wert von 2248 Euro, so Weckwerth. Welche Auswirkungen das neue Pflegestärkungsgesetz auf die Pflegeeinrichtungen haben werde, könne man zurzeit noch nicht einschätzen, antwortete Pflegedienstleiterin Margit Theis auf Anfrage aus dem Gremium.

Für Landrat Jens Marco Scherf ist es wichtig, Transparenz in der Öffentlichkeit im Kreis-ausschuss als Stiftungsausschuss zu schaffen, wie solche Verhandlungen erfolgen und zu welchen Ergebnissen sie führen. „ Wir wollen gute Qualität, wir müssen sie aber auch bezahlten. Das müssen auch wir als Verantwortliche für die Rohe`sche Stiftung den Menschen erklären“, stellte er fest. Mit der Rohe’schen Altenheimstiftung sei man bislang sehr zufrieden, sagte Scherf und spannte den Bogen zur „Gesundheitsregion plus“, bei der die Pflege auch ein wichtiges Themenfeld sei.

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