Wachsam sein gegen Rechts
Ausstellung eröffnet: Demokratie stärken – Rechts-Radikalität bekämpfen
Eine Ausstellung in der Staatlichen Berufsschule Miltenberg und später in der Staatlichen Berufsschule in Obernburg beschäftigt sich mit Formen und Folgen des Rechtsradikalismus in Bayern.
Vom 13. Oktober bis 24. Oktober 2014 läuft die sehenswerte Ausstellung in der Staatlichen Berufsschule Miltenberg zum Thema „Demokratie stärken – Rechts-Radikalismus bekämpfen“.
Mit einem Vortrag von Martin Harth, freier Journalist und Bürgermeister in Marktheidenfeld, wurde am vergangenen Montagnachmittag die lehrreiche Präsentation eröffnet.
Musik-Workshop
Am Donnerstag, 16. Oktober 2014 schließt sich ein Workshop für Schüler an. Im Schulhof der Staatlichen Berufsschule Miltenberg wird rechtsradikale Musik kritisch thematisiert.
Im Zeitraum zwischen dem 3. November 2014 und dem 14. November 2014 läuft die gleichnamige Ausstellung in der Obernburger Berufsschule.
"Wir brauchen dich!"
Auch hier gibt es einen Musik-Workshop (05.11.2014), außerdem ein Forum Theater (21.11.2014) zum Thema „Wir brauchen dich“ (Theater thevo aus Nürnberg).
Autorenlesungen bietet Nevfel Cumart mit den Schülern (26.11.2014) und für die Öffentlichkeit in Obernburg am 27.11.2014 an. Der türkischstämmige Lyriker Nevfel Cumart hat für sein literarisches Werk verschiedene Preise erhalten.
Im Juli 2014 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, weil er sich für die Integration von Zugewanderten und ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft verdient gemacht hat.
Gezieltes Handeln
Die Ausstellung des Bayern Forums der Friedrich-Ebert-Stiftung will über Strukturen und Strategien des Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus in Bayern informieren sowie zur inhaltlichen Auseinandersetzung und zum Handeln anregen.
Neben der Darstellung der Parteien, der regionalen Vernetzungen und der Symbole werden unter anderem die verschiedenen Bereiche der Jugendszene, der Internet-, der Frauen- und der intellektuellen Szene in Bayern gezeigt.
Engagement
Auf den letzten vier Schaubildern werden verschiedene Formen, Aktionen und Initiativen vorgestellt, die sich für die Abwehr des Rechtsextremismus engagieren und gleichzeitig demokratisches Bewusstsein und die Bereitschaft zum zivilgesellschaftlichen Engagement wecken wollen.
Die großformatigen 16 Schaubilder können von Bildungseinrichtungen, Institutionen, Vereinen, Initiativen und Aktionsgruppen beim BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgeliehen werden.
Der freie Journalist und dritte Bürgermeister von Marktheidenfeld Martin Harth erklärte bei der Ausstellungseröffnung anschaulich an 16 Schautafeln den Einfluss der rechten Szene in unserem Umland.
Dabei stellte er v. a. die wesentlichen Punkte Nutzung des Internets, Musik und Modetrends deutlich heraus. So wurde erkennbar, dass die Rechten sich in diesen drei Segmenten äußerlich in Darstellung und Outfit immer mehr den Linken anpassen, um nicht sofort enttarnt zu werden.
Vorbeugung
Einen weiteren Schwerpunkt legte der Referent auf Präventivmaßnahmen gegen Rechts. Hierbei wurde deutlich, dass ein wesentlicher Aspekt auf der politischen Bildung gelegt werden muss, um erst gar nicht in den Dunstkreis der Neonazis zu geraten.
Dies darf sich allerdings nicht nur alleine auf die Schule beschränken, sondern muss auch im privaten Umfeld durch entsprechende politisch-informierende TV-Sendungen, Fortbildungen der politischen Stiftungen (z. B. neben der Friedrich-Ebert-Stiftung auch Hanns-Seidel- oder Konrad-Adenauer-Stiftung) ergänzt werden.
So kann es gelingen, dass auch künftig – wie bei der letzten Bundestagswahl – rechte Parteien weiterhin keinen Einfluss gewinnen.
Toleranz-Projekte
Sozialkundelehrerin Gabi Umscheid ist für die didaktische Umsetzung der Ausstellungsinhalte vor Ort verantwortlich. Sie freut sich auf verschiedene Schülerprojekte und interaktive Übungen, die parallel zur Themenausstellung laufen und zur Offenheit, Toleranz, gegenseitigen Achtung und zum friedvollen Zusammenleben anleiten sollen.
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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